Luxor ABC 80

Luxor ABC 80

Der Traum schwedischer Teenager: der Luxor ABC 80

Nicht nur die üblichen Verdächtigen entwickelten in den Pioniertagen Homecomputer-Modelle, auch eher international unbekannte Unternehmen wagten sich in dieser digitalen Goldgräberzeit an das neue Medium. Zu diesen weniger bekannten Namen gehörte auch das schwedische Unternehmen Luxor, das mit dem ABC 80 wichtige Marktanteile, vor allem in der Heimat, sichern wollte. Dabei setzte man auf Dataindustrier AB, dessen Kind der ABC 80 war. Der gesamte Computer wurde dort, gemeinsam mit Scandia Metric, die zuvor einschlägige Erfahrungen sammeln konnten, entwickelt. Luxor selbst war in Schweden als einer der größten TV-Geräte-Hersteller bekannt und besaß daher auch die entsprechenden Kapazitäten und Einrichtungen, um den ABC 80 zu fertigen. Darüber hinaus konnte praktischerweise ein Fernsehgerät als spezieller Monitor verkauft werden, der sich nur in wenigen Merkmalen von seinen Vorfahren unterschied.

Technisch setzte das Modell auf die gleichen Merkmale wie die meisten Rechner dieser Zeit: ein 3-MHz-schneller Zilog Z80, dem vom Werk 16 KByte RAM zur Seite standen. Bastelfreudige Anwender konnten den Speicher bis zu 32 KByte ausbauen.

Die Auflösung war für die damalige Zeit eher bescheiden. Das System bot eine monochrome Textdarstellung mit 40 Zeilen à 72 Zeichen. Im Grafikmodus konnten 78 x 72 Pixel dargestellt werden. Diese niedrige Auflösung reichte jedoch für viele einfache Anwendungen und erste Grafikexperimente aus.

Ein besonders interessantes Merkmal des ABC 80 war die Soundausgabe. Statt des weitverbreiteten Texas Instruments SN76489 oder des General Instrument AY-3-8910, wie er in vielen Heimcomputern eingesetzt wurde, entschied sich Luxor für den Texas Instruments SN76477. Dieser Soundchip war vor allem in frühen Arcade-Automaten wie Space Invaders, Stratovox oder Vanguard zu finden. Er bot lediglich einen Audiokanal und hatte 96 fest hinterlegte Sounds, die sich nicht verändern ließen. Das machte den ABC 80 für musikalische Anwendungen unattraktiv, reichte aber für einfache Signaltöne und Effekte aus. Für die Datenspeicherung stand ein Kassettenrekorder-Anschluss zur Verfügung, was damals der Standard für Homecomputer war. Alternativ konnte der ABC 80 aber auch zwei 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerke betreiben, was ihn für ernsthafte Büroanwendungen attraktiver machte.

Die Presse reagierte positiv auf den ABC 80, insbesondere innerhalb Schwedens. Die Fachzeitschrift Ny Elektronik lobte die „solide Verarbeitung“ und die „intuitive BASIC-Implementierung“, die es vielen Nutzern erstmals ermöglichte, Programmieren zu lernen. Die schwedische Computerzeitschrift MikroDatorn bezeichnete ihn als „den ersten wirklich praktischen Heimcomputer aus Schweden“ und hob seine gute Tastatur und durchdachte Bauweise hervor. Im Vergleich zu seinen damaligen Kontrahenten konnte sich der ABC 80 auf dem Markt gut positionieren. Während viele Konkurrenzprodukte nur erweiterte Tischrechner, sündhaft teure Bürocomputer oder Selbstbaukits waren, bot Luxor ein fertiges, sofort nutzbares System. Innerhalb Schwedens verkaufte sich der Computer praktisch von selbst und konnte eine starke Anhängerschaft aufbauen. Endlich war es möglich, mit einem landesspezifischen Computer BASIC zu erlernen. Innerhalb von nur zwei Jahren wurden über 10.000 Einheiten verkauft. Bis 1984 dominierte Luxor den gesamten Heimcomputermarkt in Schweden. Doch mit dem wachsenden internationalen Erfolg von Computern wie dem Commodore 64, die mehr Leistung zu einem günstigeren Preis boten, verlor auch Luxor Marktanteile.

Der Preis des ABC 80 betrug bei seiner Einführung circa 6.000 Schwedische Kronen – umgerechnet etwa 895 US-Dollar im Jahr 1978. Inflationsbereinigt entspricht das heute etwa 4.200 Euro. Damit war der ABC 80 zwar günstiger als viele Bürocomputer, aber teurer als viele der späteren Heimcomputer wie der Commodore 64 oder der ZX Spectrum.

Während der ABC 80 außerhalb Schwedens kaum Verbreitung fand, blieb er innerhalb des Landes lange ein Standard in Schulen, Universitäten und Unternehmen. Viele schwedische Programmierer der 1980er Jahre sammelten ihre ersten Erfahrungen mit BASIC auf einem ABC 80. Heute ist der ABC 80 ein begehrtes Sammlerstück, besonders unter skandinavischen Retro-Computer-Enthusiasten.

Welect W86

Welect W86

1986 präsentierte Welect mit dem W86 ihren zweiten Computer der Öffentlichkeit. Mit dem Produktnamen W86 war auch schnell klar, welcher Prozessor den Boliden antrieb: ein Intel 8086 ermöglichte dem System, mit dem IBM PC auf Augenhöhe zu operieren und MS-DOS zu verwenden. Der 8086 war ein 16-Bit-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 8 MHz, der im Gegensatz zum älteren 8088 über eine vollständige 16-Bit-Datenbusbreite verfügte, was eine höhere Speicherbandbreite und damit bessere Performance ermöglichte. Optional konnte ein Intel 8087 Arithmetik-Koprozessor hinzugefügt werden, der insbesondere bei wissenschaftlichen Berechnungen und CAD-Anwendungen das Tempo erheblich steigerte. Doch Welect war daran interessiert, das Beste aus zwei Welten in einem Gehäuse zu vereinen, und spendierte dem System zusätzlich noch einen Zilog Z80A Prozessor. Dieser 8-Bit-Chip mit 4 MHz ermöglichte es, auch CP/M 2.2 auszuführen, was zu dieser Zeit noch stark verbreitet war. CP/M galt als das führende Betriebssystem für Büro- und Verwaltungssoftware, bevor es von MS-DOS abgelöst wurde. Durch diese Dual-Prozessor-Architektur konnte der W86 sowohl moderne MS-DOS-Anwendungen als auch die umfangreiche Bibliothek von CP/M-Software nutzen, was ihn besonders für Unternehmen interessant machte.

Als Arbeitsspeicher stellte Welect dem System 128 KByte zur Verfügung, die bis auf 1024 KByte (1 MB) erweitert werden konnten – eine beachtliche Menge für die damalige Zeit. Zum Laden und Absichern von Daten verbaute Welect zwei 8-Zoll-Diskettenlaufwerke. Für die Youngsters unter uns, die eine Diskette nur als Icon kennen: die Monsterscheiben hatten einen Durchmesser von schlappen 20 cm und gaben bis zu einem Megabyte an Daten ein Zuhause. Für Nutzer mit größerem Speicherbedarf bot das System Unterstützung für bis zu sechs 20-MB-Festplatten, was es zu einem leistungsfähigen Rechner für datenintensive Anwendungen machte.

Die Videoausgabe war eher funktional als spektakulär: Das System bot eine monochrome Darstellung mit einer Textauflösung von 80 x 24 Zeichen, was damals dem Standard für professionelle Terminals entsprach. Die grafischen Fähigkeiten waren begrenzt, da der Rechner primär für geschäftliche und wissenschaftliche Anwendungen konzipiert war.

Die Presse nahm den Welect W86 durchaus wohlwollend auf, lobte insbesondere die Flexibilität durch das Dual-Prozessor-Design und die Fähigkeit, sowohl MS-DOS als auch CP/M auszuführen. Die französische Computerzeitschrift Micro-Systèmes bezeichnete ihn als einen der „vielseitigsten Unternehmensrechner seiner Zeit“, wies aber auch auf den enorm hohen Preis hin. Die Zeitschrift Le Monde Informatique kritisierte, dass Welects Vertrieb und Marketing „nicht mit der Innovationskraft des Geräts mithalten konnten“, wodurch der W86 außerhalb von Großunternehmen kaum Verbreitung fand. Ein wesentlicher Nachteil war der Preis: inflationsbereinigt verlangte Welect von Käufern rund 26.000 € (entsprechend 65.230 Französische Franc im Juni 1983). Hauptsächlich verstaatlichte Unternehmen wie Renault oder große staatliche Institutionen konnten sich diese Investition leisten. Aufgrund der hohen Anschaffungskosten ist der W86 heute ein extrem seltenes Sammlerstück – man findet ihn nur noch gelegentlich auf Auktionsplattformen wie eBay oder bei spezialisierten Retro-Computersammlern.

 

Amstrad GX4000

Amstrad GX4000

Amstrad GX4000

Der Amstrad GX4000, eine Videospielkonsole, die 1990 von Amstrad herausgebracht wurde. Diese exklusiv in Europa erhältliche Konsole war eine Neuauflage der CPC Plus-Computerreihe von Amstrad und bot direkte Konvertierungen von CPC Plus-Titeln. Sie war nur kurze Zeit auf dem Markt, bevor sie eingestellt wurde.

Der Amstrad GX4000 war der erste und einzige Versuch des britischen Unternehmens Amstrad, in den Videospielkonsolenmarkt einzutreten. Die Konsole wurde 1990 im CNIT Centre in Paris offiziell angekündigt und erschien einen Monat später in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien. Die Konsole basierte auf der damals noch populären CPC-Technologie und teilte ihre Architektur mit der gleichzeitig veröffentlichten CPC-Plus-Computerreihe, was eine Kompatibilität mit den meisten CPC-Plus-Softwaretiteln ermöglichte. Der Slogan für die Maschine lautete: „Bringen Sie die ganze Arcade in Ihr Zuhause!

Als Hauptprozessor kam ein 8-Bit Zilog Z80A mit einer Taktfrequenz von 4 MHz zum Einsatz. Dieser Prozessor war für seine Zeit leistungsfähig und ermöglichte eine flüssige Ausführung der Spiele. Die Konsole verfügte über 64 KB RAM und 16 KB Video-RAM. Für die Grafik sorgte ein ASIC-Chip, der Unterstützung für Sprites, weiches Scrolling und programmierbare Interrupts bot. Die maximale Auflösung betrug 640×200 Pixel bei 2 Farben, während in niedrigeren Auflösungen bis zu 16 Farben gleichzeitig dargestellt werden konnten. Die Farbtiefe lag bei 12-Bit RGB, was eine Palette von 4096 Farben ermöglichte. Für den Sound war der AY-3-8912-Chip zuständig, der 3-Kanal-Stereo-Audio lieferte. Die Konsole wurde in Großbritannien für £99,99 und in Frankreich für 990 Francs angeboten. Inflationsbereinigt entspricht dies heute etwa 220 Euro. Im Lieferumfang waren das Rennspiel "Burnin' Rubber", ein Netzteil und zwei Controller enthalten.

Trotz anfänglich positiver Bewertungen konnte die GX4000 kommerziell nicht Fuß fassen. Insgesamt wurden nur etwa 15.000 Einheiten verkauft. Viele der verfügbaren Spiele waren lediglich leicht verbesserte Versionen bestehender CPC-Titel, was das Interesse der Verbraucher minderte. Verbraucher waren nicht daran interessiert 25 Pfund für ein Spiel zu bezahlen, dass sie für 3,99 Pfund auch auf Kassette erhalten konnten. Zudem konnte Amstrad nicht mit der Marketingkraft von Konkurrenten wie Sega und Nintendo mithalten. Einige Geschäfte reduzierten den Preis der Konsole bereits wenige Wochen nach der Markteinführung drastisch, und bis Juli 1991 wurde sie teilweise für nur £29,99 angeboten.

Die GX4000 unterstützte verschiedene Peripheriegeräte, darunter analoge Joysticks und Lightguns. Es gab jedoch nur wenige Spiele, die diese Hardware nutzten. Die Standard-Controller ähnelten denen anderer 8-Bit-Konsolen jener Zeit und verfügten über zwei Aktionstasten.

Insgesamt war der Amstrad GX4000 ein ambitionierter, aber letztlich erfolgloser Versuch, im hart umkämpften Konsolenmarkt Fuß zu fassen. Die Kombination aus starker Konkurrenz, mangelnder Softwareunterstützung und unzureichendem Marketing führte dazu, dass die Konsole bereits 1991 wieder vom Markt genommen wurde.

Saify 2600 Dactari

Saify 2600 Dactari

Saify Dactari

Saify Dactari

Der Sayfi Atari 2600 Dactari Clone war eine der zahlreichen inoffiziellen Nachbauten des legendären Atari 2600, die in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren in verschiedenen Ländern auf den Markt kamen. Diese Klone wurden insbesondere in Regionen populär, in denen der offizielle Vertrieb der Atari-Konsolen entweder eingeschränkt war oder hohe Importzölle den Preis in die Höhe trieben. Der Dactari war ein solcher Klon, der vor allem in Brasilien große Bekanntheit erlangte, aber auch in anderen südamerikanischen Märkten zu finden war.

Die Geschichte des Dactari ist eng mit den besonderen wirtschaftlichen Bedingungen in Brasilien während der 1980er-Jahre verknüpft. Aufgrund strenger Importbeschränkungen für Elektronikprodukte war es für ausländische Unternehmen wie Atari schwierig, ihre Konsolen offiziell zu vertreiben. Dies führte dazu, dass zahlreiche lokale Hersteller begannen, eigene Versionen der beliebten Systeme zu produzieren. Sayfi, ein brasilianisches Unternehmen, war eines dieser Unternehmen, das eine fast identische Kopie des Atari 2600 entwickelte – den Dactari. Der Name „Dactari“ war offensichtlich an die populäre US-Fernsehserie „Daktari“ aus den 1960er-Jahren angelehnt, was möglicherweise auf die Zielgruppe von Kindern und Jugendlichen abzielte. Die Konsole wurde in Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern als kostengünstige Alternative zum originalen Atari vermarktet und bot vollständige Kompatibilität zu den originalen Atari-2600-Cartridges.

Der Sayfi Dactari war in seinen Spezifikationen nahezu identisch mit dem originalen Atari 2600. Er verwendete denselben Hauptprozessor, den MOS Technology 6507, eine abgespeckte Version des 6502, die mit 1,19 MHz getaktet war. Als Grafikchip kam ebenfalls der TIA (Television Interface Adapter) zum Einsatz, der eine Auflösung von 160 x 192 Pixeln mit einer begrenzten Farbauswahl ermöglichte. Für den Sound nutzte die Konsole ebenfalls den TIA-Chip, der zwei Soundkanäle zur Verfügung stellte und einfache Klangeffekte erzeugen konnte.

Optisch unterschied sich der Dactari nur geringfügig vom Atari 2600. Es gab Modelle mit einer Holzoptik, ähnlich der ursprünglichen „Woodgrain“-Edition des Atari 2600, sowie spätere Versionen in schwarzem Kunststoffgehäuse, das sich am „Atari 2600 Jr.“ orientierte. Einige Versionen hatten zusätzliche Aufkleber oder alternative Farbvarianten, um sich leicht von der Originalkonsole abzuheben.

Der Dactari war vollständig kompatibel mit den originalen Atari-2600-Cartridges, was bedeutete, dass Spieler auf eine riesige Bibliothek an Klassikern wie Pitfall!, Space Invaders, River Raid oder Pac-Man zugreifen konnten. Zudem unterstützte die Konsole alle gängigen Controller des Atari 2600, darunter Joysticks wie den CX40 sowie Paddle-Controller für spezielle Spiele wie Breakout. Es gab allerdings auch einige Cartridges, die speziell für den Dactari produziert wurden. Diese waren oft Neuauflagen von bestehenden Atari-2600-Spielen, manchmal mit leicht veränderten Labels oder Verpackungen.

Exakte Verkaufszahlen des Sayfi Dactari sind schwer zu bestimmen, da es sich um ein inoffizielles Produkt handelte und keine offiziellen Berichte existieren. Dennoch gilt der Dactari als einer der bekannteren Klone des Atari 2600 in Brasilien. Er konkurrierte dort mit anderen Klonen wie dem Dynacom MegaBoy oder dem CCE Supergame VG-2800, die ähnliche Hardware boten. Aufgrund seines günstigen Preises und der breiten Spielekompatibilität erfreute sich der Dactari großer Beliebtheit, insbesondere bei Familien, die sich keine importierte Originalkonsole leisten konnten. Viele Spieler in Brasilien hatten ihren ersten Kontakt mit Videospielen über Klone wie den Dactari. Während es keine umfangreichen Rezensionen in internationalen Fachzeitschriften gab, wurde der Dactari in brasilianischen Magazinen wie VideoGame oder Ação Games gelegentlich erwähnt. Kritisiert wurde oft die Verarbeitung, die nicht ganz der Qualität des originalen Atari 2600 entsprach, sowie kleinere Kompatibilitätsprobleme mit bestimmten Cartridges. Dennoch wurde der Dactari als eine solide Alternative für preisbewusste Konsumenten angesehen. Besonders hervorgehoben wurde die vollständige Kompatibilität mit der riesigen Atari-2600-Spielebibliothek, was ihn für viele Spieler attraktiv machte.

Mit dem Fortschreiten der 1990er-Jahre wurde der Dactari zunehmend von leistungsfähigeren Konsolen wie dem Nintendo Entertainment System (NES) oder dem Sega Mega Drive verdrängt. Zudem begann die brasilianische Regierung, Importrestriktionen zu lockern, wodurch offizielle Konsolen wie das Super Nintendo Entertainment System (SNES) endlich legal erhältlich waren.

Sayfi stellte die Produktion des Dactari schließlich ein, doch viele dieser Klone blieben noch Jahre im Umlauf. Heute sind Dactari-Konsolen begehrte Sammlerstücke, insbesondere in Brasilien, wo sie als wichtiger Teil der Videospielgeschichte des Landes betrachtet werden.

 

Apricot Qi 300

Apricot Qi 300

Apricot Qi 300

Bild stammt von https://apricot-archive.co.uk/qi-300

Der Qi 300 (ausgesprochen „Key 300“) war das letzte Modell des britischen Herstellers Apricot Computers, bevor das Unternehmen vollständig von Mitsubishi übernommen wurde. Mit der Übernahme gingen viele der innovativen Designmerkmale verloren, die Apricot zuvor von der Konkurrenz abgehoben hatten. Während frühere Modelle oft mit futuristischen Designs aufwarteten, erinnerten die späteren Geräte eher an klassische Büromaschinen. Doch nicht nur das äußere Erscheinungsbild des Qi 300 war bemerkenswert, auch sein Innenleben wies einige innovative Features auf. Besonders hervorzuheben war das Sicherheitskonzept: Der Rechner konnte nur mithilfe einer Keycard aktiviert werden – ohne diese brach der Qi 300 den Bootvorgang umgehend ab. Diese Funktion machte ihn besonders für den Einsatz in Unternehmen interessant, da sie unbefugten Zugriff verhinderte. Ein weiteres technisches Alleinstellungsmerkmal war die Verwendung des Microchannel-Standards (MCA). Apricot gehörte damit zu den wenigen Herstellern, die auf IBMs proprietären Microchannel-Bus setzten, der den ISA-Standard ablösen sollte. Allerdings war die Lizenzierung von MCA mit hohen Kosten verbunden, weshalb nur wenige Unternehmen – darunter Tandy, Olivetti und Research Machines – bereit waren, diese Investition zu tätigen. Das Jupiter-Motherboard des Qi 300 wurde von einem Intel 386SX angetrieben – eine solide Wahl für die Zeit. Dabei ist eine falsche Jahresangabe in einigen Quellen kursiert: Der Qi 300 wurde nicht 1984, sondern erst 1992 vorgestellt. Der Arbeitsspeicher konnte von 1 MB auf maximal 5 MB erweitert werden.

Modellvarianten:
Apricot bot drei verschiedene Konfigurationen des Qi 300 an:

Qi 310: 1 MB RAM, nur Diskettenlaufwerk
Qi 330: 1 MB RAM, 47 MB Seagate LPS52S Festplatte
Qi 350: 2 MB RAM, 47 MB Seagate LPS52S Festplatte

Der Qi 300 war mit einer integrierten Grafikeinheit ausgestattet, die eine maximale Auflösung von 720 × 256 Pixeln unterstützte. Kunden hatten die Wahl zwischen einem 9-Zoll-Farbmonitor oder einem Monochrom-Display. Im Bereich Sound bot der Qi 300 nur rudimentäre Funktionen: Es gab einen einfachen PC-Speaker, der lediglich Systemtöne ausgeben konnte. Erweiterte Soundkarten waren nicht standardmäßig enthalten, konnten jedoch über den Microchannel-Bus nachgerüstet werden. Standardmäßig waren zwei 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerke verbaut. Eine optionale 10 MB Festplatte war ebenfalls erhältlich – allerdings war dies zur Markteinführung bereits unterdurchschnittlich, da viele Konkurrenten größere Festplatten anboten. Dank MCA konnten jedoch zusätzliche Controller-Karten für größere Speicherkapazitäten nachgerüstet werden. Ebenfalls bemerkenswert war das All-in-One-Gehäusekonzept, das den Qi 300 besonders kompakt machte. Um den Komfort zu erhöhen, wurde der Rechner mit einer kabellosen Maus und einer ergonomisch gestalteten Tastatur ausgeliefert – ein weiteres innovatives Feature für die damalige Zeit.

Auf dem Apricot Qi 300 kam standardmäßig MS-DOS 5.0 zum Einsatz, was eine hohe Kompatibilität mit gängiger Software sicherstellte. Zusätzlich wurde Windows 3.1 als grafische Benutzeroberfläche unterstützt, wenngleich es auf den schwächeren Modellen mit nur 1 MB RAM nicht sonderlich performant lief. Apricot lieferte zudem einige hauseigene Dienstprogramme mit, darunter ein erweitertes Setup-Utility, das eine komfortable Konfiguration der Hardware erlaubte.

Die britische Computerpresse reagierte zwiespältig auf den Qi 300. Während das Design und die Sicherheitsfunktionen gelobt wurden, gab es Kritik an der Leistung und den hohen Kosten. Die Zeitschrift PC Pro schrieb in ihrer Ausgabe von Oktober 1992: "Der Apricot Qi 300 ist innovativ, aber sein Preis könnte potenzielle Käufer abschrecken. MCA ist eine zweifelhafte Wahl, da die meisten Erweiterungskarten teuer und selten sind." Auch das Magazin BYTE merkte an, dass der Qi 300 für Unternehmensanwender konzipiert sei, aber für Privatanwender wenig attraktiv wirke. Die Verkaufszahlen blieben hinter den Erwartungen zurück. Während Apricot mit 50.000 verkauften Einheiten in den ersten zwei Jahren rechnete, wurden insgesamt nur rund 22.000 Stück abgesetzt. Die hohen Lizenzkosten für MCA und die Konkurrenz durch günstigere ISA-basierte Systeme dürften den Absatz zusätzlich gebremst haben. Zur Markteinführung im Jahr 1992 kostete der Qi 300 1.965 britische Pfund. Inflationsbereinigt entspricht dies im Jahr 2024 etwa 9.100 Euro. Besonders im Vergleich zu anderen PCs mit ähnlicher Leistung galt der Qi 300 als überteuert.

Der Apricot Qi 300 war ein ambitionierter, aber letztlich wenig erfolgreicher Rechner. Seine Sicherheitsfunktionen und das elegante Design machten ihn zu einer interessanten Wahl für Unternehmen, doch die Entscheidung für den Microchannel-Standard sowie die hohen Preise schränkten den kommerziellen Erfolg erheblich ein. Letztlich markierte der Qi 300 das Ende von Apricot als eigenständige Marke – nach der Übernahme durch Mitsubishi verschwand das Unternehmen allmählich vom PC-Markt.

Hitachi H1 / H1E

Hitachi H1 / H1E

Wie so ziemlich jedem Elektronikhersteller blieb auch Hitachi das stetig wachsende Interesse der Konsumenten an Computern nicht verborgen. Schnell wurde klar, dass die Entwicklung eines eigenen Modells nicht nur enorme Ressourcen verschlingen, sondern auch viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Besonders der Faktor Zeit war entscheidend. „Warum also nicht dem offenen MSX-Standard folgen?“ dürfte man sich bei Hitachi gedacht haben – und so entschied sich das Unternehmen, den bestehenden Vorgaben des MSX-Konsortiums zu folgen.

Gemäß den MSX-Spezifikationen wurde als CPU der Zilog Z80A gewählt, der mit mindestens 8 KByte Arbeitsspeicher betrieben werden musste. Hitachi stattete den H1 jedoch großzügig mit 32 KByte RAM aus, während das Modell H1E mit 16 KByte auskommen musste. Als Grafikeinheit kam der Texas Instruments TMS-9918 zum Einsatz, der eine maximale Auflösung von 256 × 192 Bildpunkten mit 16 Farben und 32 Sprites ermöglichte. Der Videospeicher betrug 16 KByte. Für die Tonausgabe entschied sich das MSX-Konsortium für den Yamaha AY-3-8910, der drei Stimmen über einen Acht-Oktaven-Bereich hinweg erzeugen konnte. Neben den vorgegebenen Schnittstellen und Anschlüssen lief auf dem Rechner eine erweiterte Version des Microsoft BASIC, das in einem 32 KByte großen ROM untergebracht war.

Über diese Standards hinaus hatten die Hersteller die Möglichkeit, ihre Geräte nach eigenem Ermessen zu verfeinern oder sie in einer möglichst kostengünstigen Grundausstattung in Massenproduktion herzustellen. Hitachi entschied sich bei den Modellen H1 und H1E für eine besonders kompakte Bauweise, sodass die Geräte sogar als Handheld-Computer vermarktet wurden. Mit einer Größe, die in etwa einem DIN-A4-Blatt entsprach, war der Begriff „Handheld“ durchaus wörtlich zu nehmen. Zusätzlich integrierte Hitachi unter der Tastatur einen Tragegriff, um die Mobilität des Rechners weiter zu betonen.

Anstelle eines einzelnen Cartridge-Ports, wie es der MSX-Standard vorschrieb, spendierte Hitachi dem H1 gleich zwei dieser Erweiterungssteckplätze – ein durchaus bemerkenswertes Feature für ein Gerät dieser Klasse. Interessanterweise bot Hitachi den H1 auf zwei verschiedenen Vertriebswegen an: Privatanwender konnten ihn wie gewohnt im Handel erwerben, während das Unternehmen für Firmenkunden eine spezielle Version mit zusätzlichen 64 KByte RAM anbot – allerdings nur auf Anfrage.

Wie bei den meisten „mobilen“ Computermodellen jener Zeit war jedoch kein Akkubetrieb möglich. Nutzer mussten stets das schwere Netzteil mitführen und sicherstellen, dass sich in der Nähe ihres Arbeitsplatzes eine Steckdose befand. Als kleinen Ausgleich war der H1 jedoch in den modischen Farben „Elegant Almond“ oder „Trad Red“ erhältlich, was ihm ein zeitgemäßes und stilvolles Erscheinungsbild verlieh.

Im Dezember 1983 kam der Hitachi H1 in Japan zum Preis von 62.800 Yen auf den Markt – inflationsbereinigt entspricht das im Jahr 2024 etwa 919 Euro. Auch heute noch versprüht dieser MSX-Minicomputer mehr Charme als so manches moderne Tablet.

Acorn A5000

Acorn A5000

A5000

A5000

1991 stellte Acorn der Öffentlichkeit eine weitere Variante der Archimedes-Produktreihe vor, auch wenn der Name des berühmten Mathematikers nun nicht mehr explizit genannt wurde. Der A5000 sollte mittelfristig den bisherigen Spitzenreiter, den A540, ablösen. Sein größeres Gehäuse wirkte wuchtiger und unterstrich seine Position als leistungsstarkes Arbeitspferd. Das Design erinnerte zunehmend an den Amiga 2000, was dem professionellen Anspruch des Geräts gerecht wurde. Die Erweiterungsmöglichkeiten blieben im Vergleich zum A540 unverändert: Es war weiterhin möglich, das System mit bis zu vier Steckkarten auszubauen.
Als Hauptprozessor setzte Acorn auf den ARM3, der zuvor bereits im Acorn A4 Laptop seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt hatte. Spätere Modelle waren mit bis zu 33 MHz getaktet und stellten zu dieser Zeit die schnellste verfügbare Variante dar. Dem ARM3 standen drei speziell entwickelte Chips zur Seite: der MEMC (Memory Controller) für den Speicher, der VIDC (Video and Sound Controller) für die audiovisuelle Ausgabe und der IOC (Input/Output Controller) für die Ein- und Ausgabe.

Der A5000 wurde mit einem VGA-kompatiblen Ausgang ausgestattet. Da jedoch auch Bildschirmauflösungen mit einer Zeilenfrequenz von 15 kHz unterstützt wurden, konnten nicht alle Monitore problemlos angeschlossen werden. Ähnlich dem Amiga-Konzept besaß der Archimedes eine Farbpalette mit 4096 Farben, von denen 256 gleichzeitig bei einer Auflösung von 640 × 256 Pixeln dargestellt werden konnten. In der höchsten Auflösung von 800 × 600 Bildpunkten waren maximal 16 Farben gleichzeitig darstellbar.

Der A5000 war für seine Vielseitigkeit bekannt und bot eine Reihe von Erweiterungsmöglichkeiten. Neben den vier internen Steckplätzen für Erweiterungskarten standen auch externe Schnittstellen für Peripheriegeräte zur Verfügung. Dazu gehörten unter anderem:

• SCSI-Erweiterungskarten, die den Anschluss von Festplatten und CD-ROM-Laufwerken ermöglichten
• Ethernet-Karten, die den A5000 netzwerkfähig machten, was insbesondere in Bildungseinrichtungen und Unternehmen von Vorteil war
• Digitale Signalprozessoren (DSPs) zur Verbesserung der Audioverarbeitung
• Second Processor Modules, die eine zusätzliche CPU für komplexe Rechenaufgaben bereitstellten
• Genlock-Karten, mit denen Videoüberlagerungen für den professionellen Einsatz erstellt werden konnten

Als Massenspeicher konnten erstmals handelsübliche IDE-Festplatten genutzt werden, wodurch sich die Kosten für Speichererweiterungen erheblich reduzierten. Dennoch existierten zahlreiche SCSI-Steckkarten, die den Betrieb von CD-ROM-Laufwerken und weiteren Peripheriegeräten ermöglichten. Zusätzlich unterstützte das System 3,5-Zoll-Disketten mit Kapazitäten von 800 KB, 1,44 MB oder 1,6 MB. Acorn bot zudem eine Vielzahl an offiziellen Peripheriegeräten an, darunter Drucker, externe Festplatten, Mäuse, Joysticks und sogar Grafiktabletts. Als Betriebssystem kam RISC OS 3 zum Einsatz, das im ROM fest integriert war und somit extrem schnell geladen werden konnte. Im Vergleich zum Vorgänger RISC OS 2 vervierfachte sich der Speicherbedarf auf 2 MB. Die überarbeitete Version verbesserte das Multitasking erheblich und enthielt zahlreiche nützliche Programme, die zuvor erst nachträglich installiert werden mussten. Dazu gehörten:

• Ein überarbeiteter Desktop, der erstmals Drag-and-Drop-Funktionen bot
• Erweiterte Druckertreiber, die eine breitere Palette an Druckern unterstützten
• Ein verbesserter Dateimanager, der den Zugriff auf externe Speichermedien erleichterte

Trotz der Verbesserungen war das System nicht fehlerfrei. Acorn veröffentlichte bereits wenige Monate nach der Markteinführung Version 3.1, die zahlreiche Fehlerbehebungen enthielt und in späteren A5000-Modellen vorinstalliert wurde.

Der Acorn A5000 wurde von der Fachpresse weitgehend positiv aufgenommen. Besonders gelobt wurden die hohe Geschwindigkeit des ARM3-Prozessors, die verbesserte Grafikleistung und die umfangreichen Erweiterungsmöglichkeiten. Die britische Zeitschrift Acorn User schrieb in ihrer Ausgabe von Dezember 1991: "Der A5000 ist das leistungsstärkste und vielseitigste System, das Acorn je veröffentlicht hat. Seine Leistung übertrifft die der meisten Konkurrenten in seiner Preisklasse, und die Unterstützung für Standard-IDE-Festplatten macht ihn endlich auch für den Massenmarkt erschwinglich." Die Zeitschrift Byte lobte die überarbeitete Benutzeroberfläche von RISC OS 3 und verglich sie mit frühen Versionen von macOS: "Acorns RISC OS 3 ist ein großer Schritt nach vorne. Die Benutzeroberfläche ist intuitiver als viele der aktuellen PC-Betriebssysteme und bietet ein angenehmes Nutzungserlebnis, das in dieser Form sonst nur Apple-Nutzer kennen." Kritik gab es jedoch an der Softwarekompatibilität. Viele Programme, die für ältere Archimedes-Modelle entwickelt wurden, liefen nicht ohne Anpassungen auf dem neuen System. Dies betraf insbesondere Spiele und spezialisierte Business-Software.

Der A5000 wurde vor allem in Bildungseinrichtungen und Universitäten eingesetzt, fand aber auch seinen Weg in viele Unternehmen. Die Verkaufszahlen blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück, insbesondere weil der Markt für RISC-Computer außerhalb Großbritanniens relativ begrenzt war. Schätzungen zufolge wurden zwischen 15.000 und 20.000 Einheiten verkauft, was zwar respektabel war, aber nicht ausreichte, um Acorn langfristig als Konkurrenten zu IBM-kompatiblen PCs oder dem aufkommenden Macintosh LC zu etablieren. In Großbritannien konnte der A5000 dennoch einige bedeutende Erfolge verbuchen. Viele Schulen und Hochschulen setzten das System aufgrund seiner stabilen Architektur und der einfachen Wartung ein. Die britische Regierung förderte in den frühen 1990er-Jahren den Einsatz von Acorn-Computern im Bildungswesen, was die Verkaufszahlen unterstützte.

Zum Verkaufsstart im Jahr 1991 kostete der A5000 ohne Festplatte 999 britische Pfund, was inflationsbereinigt etwa 2.595 Euro (Stand 2025) entspricht. Die Variante mit einer Festplatte verteuerte sich um weitere 500 Pfund, was heute rund 1.300 Euro zusätzlich bedeuten würde. Damit lag der A5000 preislich in einem Bereich, der für Privatanwender kaum erschwinglich war, aber für Bildungseinrichtungen und Unternehmen attraktiv blieb. Der Acorn A5000 war ein technisch beeindruckender Computer mit einer starken Prozessorleistung, einer leistungsfähigen Benutzeroberfläche und umfangreichen Erweiterungsmöglichkeiten. Dennoch verhinderten hohe Preise, eine begrenzte Softwarebibliothek und die wachsende Dominanz von IBM-kompatiblen PCs einen größeren kommerziellen Erfolg. Heute gilt der A5000 als eines der letzten großen Werke Acorns, bevor das Unternehmen sich zunehmend aus dem Hardware-Geschäft zurückzog. Trotz seiner begrenzten Marktverbreitung bleibt der A5000 in der Computergeschichte ein bemerkenswertes Beispiel für die Innovationskraft von Acorn und die Leistungsfähigkeit der ARM-Architektur, die später die Grundlage für Milliarden von mobilen Geräten weltweit bilden sollte.

Acorn BBC Model A / B / B+ (Proton)

Acorn BBC Model A / B / B+ (Proton)

Der BBC Microcomputer, entwickelt von Acorn Computers in den frühen 1980er Jahren, entstand im Rahmen des BBC Computer Literacy Project, das die britische Bevölkerung mit der aufkommenden Computertechnologie vertraut machen sollte. Die BBC suchte nach einem Partner für die Entwicklung eines Computersystems, das ihre Bildungsziele unterstützen konnte. Acorn, unter der Leitung von Hermann Hauser und Chris Curry, gewann den Auftrag mit ihrem Prototyp "Proton", der später zum BBC Micro wurde.

BBC Micro

By BBC_Micro.jpeg: Stuart Bradyderivative work: Ubcule (talk) - BBC_Micro.jpeg

Das erste Modell, der BBC Micro Model A, wurde 1981 eingeführt und verfügte über 16 KB RAM. Kurz darauf folgte der Model B mit 32 KB RAM. Beide Modelle nutzten den MOS Technology 6502A Prozessor mit einer Taktfrequenz von 2 MHz. Dieser 8-Bit-Prozessor ermöglichte effiziente Berechnungen und war für seine Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit bekannt. Die enge Integration von Prozessor und Speicher ermöglichte es dem BBC Micro, sowohl im Bildungsbereich als auch bei Heimnutzern beliebt zu werden.

Bei der Markteinführung lag der Preis des Model A bei £235 und der des Model B bei £335. Aufgrund gestiegener Kosten wurden die Preise jedoch schnell auf £299 bzw. £399 angehoben. Inflationsbereinigt entspricht der Preis des Model B heute etwa £1.900, was ungefähr 2.200 Euro entspricht.

1985 brachte Acorn das Model B+ auf den Markt, das mit 64 KB RAM ausgestattet war. Diese zusätzliche Speicherkapazität wurde in 20 KB "Shadow RAM" für die Bildschirmausgabe und 12 KB "Sideways RAM" für Erweiterungen unterteilt. Trotz dieser Verbesserungen blieb der Markterfolg des B+ begrenzt.

Der BBC Micro war für seine Erweiterbarkeit bekannt. Geplante Peripheriegeräte umfassten unter anderem Diskettenlaufwerke, Drucker, Netzwerkmodule (Econet) und Second-Processor-Erweiterungen über die sogenannte "Tube"-Schnittstelle. Diese Erweiterungen ermöglichten es, die Funktionalität des Systems erheblich zu erweitern und an unterschiedliche Bedürfnisse anzupassen.

Ein bemerkenswertes Merkmal des BBC Micro war die integrierte Programmiersprache BBC BASIC, die für ihre Geschwindigkeit und Effizienz gelobt wurde. Ein zeitgenössischer Bericht hob hervor: "BBC BASIC is fast - to my knowledge it is the fastest BASIC running on a popular micro - and it's easy to mix assembler and BASIC, which means you can speed up critical parts of your programs even further." („BBC BASIC ist schnell – soweit ich weiß, ist es das schnellste BASIC, das auf einem verbreiteten Mikrocomputer läuft – und es ist einfach, Assembler und BASIC zu kombinieren, was bedeutet, dass man kritische Teile seiner Programme noch weiter beschleunigen kann.“)
Der BBC Micro wurde in Großbritannien zu einem Symbol für Computerbildung und fand weite Verbreitung in Schulen und Haushalten. Seine Robustheit, Erweiterbarkeit und die Unterstützung durch die BBC trugen zu seinem anhaltenden Erfolg bei. Insgesamt wurden über 1,5 Millionen Einheiten verkauft, was die Bedeutung dieses Computers in der Geschichte der Heimcomputer unterstreicht.

Commodore SuperPET 9000

Commodore SuperPET 9000

Commodore SuperPET 9000

Commodore SuperPET 9000

Der Commodore SuperPET 9000, auch bekannt als Micro Mainframe 9000, wurde 1981 in Zusammenarbeit zwischen Commodore und dem Department of Computer Science der University of Waterloo in Ontario, Kanada, entwickelt. Ziel war es, einen Computer für Universitäten und Forschungseinrichtungen bereitzustellen, der sowohl für Lehre als auch für Softwareentwicklung geeignet war.

Der SuperPET basiert auf der CBM-8000-Serie und verfügt über zwei Prozessoren:
MOS Technology 6502: Dieser 8-Bit-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 1 MHz war für die Ausführung von Standardsoftware der CBM-8000-Serie zuständig.
• Motorola 6809: Ebenfalls mit 1 MHz getaktet, ermöglichte dieser Prozessor die Nutzung fortschrittlicher Entwicklungsumgebungen und Programmiersprachen wie C, PASCAL, BASIC, APL, FORTRAN, COBOL und Assembler.

Beide Prozessoren konnten gleichzeitig auf denselben RAM zugreifen, jedoch war der Kernel des ROMs für den jeweils anderen Prozessor weder nutz- noch einsehbar. Diese Architektur ermöglichte es Entwicklern und Wissenschaftlern, ihre Arbeit zu Hause fortzusetzen und per RS-232-Schnittstelle an zentrale Mainframe-Systeme zu übertragen.

Beim Einschalten des SuperPET präsentierte sich dem Benutzer ein Menü, das den Zugriff auf verschiedene Programme, Texteditoren und Programmiersprachen ermöglichte.

Für Besitzer eines Commodore 8000er-Modells bot Commodore ein offizielles Upgrade-Programm an, mit dem sie ihre Geräte gegen eine entsprechende Gebühr auf den SuperPET aufrüsten konnten. Zum Zeitpunkt seiner Markteinführung im Jahr 1981 wurde der SuperPET für 1.695 US-Dollar angeboten. Inflationsbereinigt entspricht dies heute etwa 5.300 US-Dollar, was ungefähr 4.800 Euro entspricht. Genaue Verkaufszahlen des SuperPET sind nicht dokumentiert, jedoch wurde er in akademischen Kreisen für seine Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit geschätzt.

Die Fachpresse lobte den SuperPET für seine duale Prozessorarchitektur und die breite Unterstützung verschiedener Programmiersprachen, was ihn zu einem leistungsfähigen Werkzeug für Bildung und Forschung machte. Der Commodore SuperPET 9000 bleibt ein bemerkenswertes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Industrie und akademischen Institutionen zur Schaffung spezialisierter Computerlösungen.

Dragon 200

Dragon 200

Dragon200

Dragon200

Der Dragon 200 war im Wesentlichen ein Dragon 64 mit überarbeitetem Gehäuse und spanischer Tastatur, das es dem Benutzer ermöglichte, einen Monitor direkt auf den Computer zu stellen. Zusätzlich verfügte der Computer über eine Power-LED, die anzeigte, ob das System in Betrieb war.

Das Gehäuse wurde von Eurohard S.A., einer Tochtergesellschaft von Dragon Data U.K., in Spanien entwickelt. Nach dem Konkurs von Dragon Data im Jahr 1984 übernahm Eurohard die Produktion und den Vertrieb der Dragon-Computer. Der Dragon 200 wurde hauptsächlich in Spanien und anderen Ländern unter der Marke IDS verkauft und war dort ein großer Erfolg. Sein Nachfolger, der Dragon 200E, unterschied sich durch eine zusätzliche Videokarte für den 80-Zeilen-Modus.

Der Dragon 200 war mit einem Motorola 6809E Prozessor ausgestattet, der mit einer Taktfrequenz von 0,89 MHz arbeitete. Dieser 8-Bit-Prozessor war für seine fortschrittliche Architektur bekannt und unterstützte mehrere Adressierungsmodi, was eine effiziente Programmierung ermöglichte. Er basierte auf der CISC-Architektur (Complex Instruction Set Computing) und konnte komplexe Befehle mit wenigen Maschinenzyklen ausführen.

Zum Zeitpunkt seiner Markteinführung kostete der Dragon 32, das Vorgängermodell des Dragon 200, £199,50. Inflationsbereinigt entspricht dies heute etwa £700, was ungefähr 820 Euro entspricht.

Genaue Verkaufszahlen des Dragon 200 sind nicht verfügbar, jedoch war das Gerät in Spanien und anderen Ländern ein großer Erfolg. Sein Nachfolger, der Dragon 200E, verfügte über eine zusätzliche Videokarte für den 80-Zeilen-Modus. Später entwickelte Eurohard den Dragon MSX, dessen Misserfolg jedoch zum Niedergang des Unternehmens führte, das schließlich 1988 seine Tore schließen musste.
Zu den bekannten Spielen für das Dragon-System gehörten Titel wie "Chuckie Egg", "Manic Miner" und "Jet Set Willy", die aufgrund der ähnlichen Hardware auch auf dem Dragon 200 spielbar waren.