MOS Technology 6502

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MOS Technology 6502

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Der MOS Technology 6502 ist ein 8-Bit-Mikroprozessor, der 1975 von MOS Technology unter der Leitung von Chuck Peddle und Bill Mensch entwickelt wurde. Die beiden Ingenieure hatten zuvor am Motorola 6800 gearbeitet, dessen hoher Preis von etwa 300 US-Dollar jedoch die Nachfrage einschränkte. Peddle erkundigte sich bei potenziellen Kunden nach einem akzeptablen Preis für einen Mikroprozessor und erfuhr, dass dieser bei maximal 25 US-Dollar liegen sollte. Motorola zeigte kein Interesse an der Entwicklung eines kostengünstigeren Prozessors, woraufhin Peddle und Mensch das Unternehmen verließen und zu MOS Technology wechselten. Dort entwickelten sie zunächst den 6501, der pinkompatibel zum Motorola 6800 war. Nach rechtlichen Auseinandersetzungen mit Motorola wurde der 6501 jedoch vom Markt genommen und durch den 6502 ersetzt, der keine Patentverletzungen mehr darstellte.

Der 6502 wurde 1975 auf der Wescon-Messe in San Francisco zu einem Preis von 25 US-Dollar vorgestellt, was für großes Aufsehen sorgte. Viele Branchenkenner zweifelten zunächst an der Seriosität des Angebots, da der Preis weit unter dem der Konkurrenz lag. Um die Leistungsfähigkeit des Prozessors zu demonstrieren, entwickelte Peddle den KIM-1, einen Single-Board-Computer, der ursprünglich als Entwicklungstool für Ingenieure gedacht war, aber schnell bei Hobbyisten beliebt wurde.

Der MOS 6502 fand in zahlreichen Computern und Spielkonsolen Verwendung. Bekannte Systeme wie der Apple I, Apple II, Commodore PET, Atari 2600, Nintendo Entertainment System (NES) und der BBC Micro nutzten den 6502 oder Varianten davon. Der Commodore 64 verwendete den MOS 6510, eine Weiterentwicklung des 6502 mit zusätzlichem I/O-Port.
Der ursprüngliche Preis des 6502 lag bei 25 US-Dollar im Jahr 1975. Inflationsbereinigt entspricht dies etwa 130 US-Dollar im Jahr 2023.

Es gab mehrere Varianten des 6502, darunter den 6507, der in einer 28-Pin-Version mit reduziertem Adressraum angeboten wurde und im Atari 2600 zum Einsatz kam. Der 6510, der im Commodore 64 verwendet wurde, verfügte über einen zusätzlichen 8-Bit-I/O-Port. Spätere CMOS-Versionen wie der 65C02 und der 65C816 boten erweiterte Befehlssätze und verbesserten die Energieeffizienz.
Im Vergleich zu Konkurrenzmodellen wie dem Zilog Z80 und dem Intel 8080 bot der 6502 eine einfachere Architektur und war kostengünstiger. Seine geringe Anzahl an Registern wurde durch den schnellen Zugriff auf die Nullseite des Speichers kompensiert. Allerdings erforderte die Programmierung des 6502 aufgrund der begrenzten Register mehr Geschicklichkeit. Der Z80 verfügte über mehr Register und einen umfangreicheren Befehlssatz, was die Programmierung erleichterte, jedoch war er teurer und benötigte mehr Strom. Der Intel 8080 war ebenfalls teurer und komplexer in der Handhabung.

Zusammenfassend war der MOS 6502 ein wegweisender Mikroprozessor, der durch seinen niedrigen Preis und seine Leistungsfähigkeit maßgeblich zur Verbreitung von Heimcomputern und Spielkonsolen in den 1970er und 1980er Jahren beitrug. Seine Architektur beeinflusste die Entwicklung späterer Prozessoren und hinterließ einen bleibenden Eindruck in der Geschichte der Computertechnik.

Veröffentlicht in Prozessoren.

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