Atari 600 XL
Die Entwicklung des Atari 600 XL begann in den frühen 1980er-Jahren, als Atari darauf reagierte, dass die Konkurrenz den Heimcomputermarkt zunehmend dominierte, insbesondere Commodore mit dem C64. Die XL-Serie wurde entwickelt, um eine modernisierte und vereinfachte Alternative zu den vorherigen Modellen Atari 400 und 800 zu schaffen, die technisch solide, aber teuer in der Produktion waren.
Auf der Sommer-CES 1983 präsentierte Atari mit der XL-Serie eine neue Generation von 8-Bit-Computern, darunter das Einstiegsmodell 600 XL. Dieser Computer sollte mit moderner Technik und günstigeren Produktionskosten den Heimcomputermarkt erobern und den wenig erfolgreichen 1200 XL ablösen. Technisch basierte er auf dem MOS 6502-Prozessor mit 1,79 MHz und verfügte über 16 KByte RAM, erweiterbar auf 64 KByte. Die Grafikleistung war dank der Custom-Chips ANTIC und GTIA beeindruckend: bis zu 320 × 192 Pixel und 256 Farben waren möglich, ergänzt durch den POKEY-Chip für Vierkanal-Audio. Ein Alleinstellungsmerkmal war das Parallel Bus Interface (PBI), das vielseitige Erweiterungen wie Speichererweiterungen oder Diskettenlaufwerke ermöglichte. Im Designprozess wurden Produktionskosten durch die Vereinheitlichung von Bauteilen gesenkt, und das Gehäusedesign wurde modernisiert, um besser mit der Konkurrenz mithalten zu können.
Im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Commodore C64 zeigte der 600 XL Stärken bei Grafikflexibilität und Erweiterbarkeit, war jedoch durch den Verzicht auf einen Composite-Videoausgang eingeschränkt. Gegenüber dem C64, der mit seinem legendären SID-Soundchip und einer breiten Softwarebibliothek glänzte, sowie dem günstigeren Sinclair ZX Spectrum und dem älteren VC 20 konnte sich der 600 XL trotz solider Technik nicht behaupten. Insbesondere Commodores aggressive Preispolitik und Marktstrategie machten es Atari schwer, Fuß zu fassen.
Ein Branchenanalyst bemerkte dazu: „Der 600 XL war ein technischer Erfolg, aber ein Marktversagen. Dennoch legte er den Grundstein für Ataris spätere Innovationen.“
Trotzdem markiert der 600 XL einen wichtigen Schritt in der Geschichte der Heimcomputer. Er demonstrierte Ataris Innovationskraft und legte den Grundstein für spätere Entwicklungen. Ein Ingenieur fasste es treffend zusammen: „Der 600 XL war ein technischer Erfolg, aber ein Marktversagen.“ Seine Bedeutung liegt vor allem darin, dass er als Teil der XL-Serie den Übergang von Ataris 8-Bit-Vergangenheit zur ST-Serie vorbereitete und technische Maßstäbe setzte, insbesondere im Bereich der Erweiterbarkeit.