MOS Technology 6510

MOS Technology 6510

MOS Technology 6510

Der MOS Technology 6510 ist ein 8-Bit-Mikroprozessor, der 1982 von MOS Technology, einer Tochtergesellschaft von Commodore, entwickelt wurde. Er basiert auf dem erfolgreichen MOS 6502 und wurde speziell für den Einsatz im Commodore 64 (C64) konzipiert. Eine der Hauptänderungen gegenüber dem 6502 ist die Integration eines 6-Bit-I/O-Ports, der im C64 zur Speicherbankumschaltung und zur Steuerung des Kassettenlaufwerks verwendet wurde.

Der 6510 verfügt über einen 16-Bit-Adressbus und einen 8-Bit-Datenbus, was ihm ermöglicht, bis zu 64 KB Speicher direkt zu adressieren. Die typische Taktfrequenz beträgt 0,985 MHz in PAL-Systemen und 1,023 MHz in NTSC-Systemen. Der Prozessor wurde im 40-Pin-DIP-Gehäuse gefertigt. Eine interessantes Detail ist, dass der 6510 in der Seagate ST-251 Festplatte verwendet wurde, um die Festplattenlogik zu steuern. Dies zeigt die Vielseitigkeit des Prozessors, der nicht nur in Heimcomputern, sondern auch in Peripheriegeräten eingesetzt wurde.

Der MOS 6510 war kommerziell sehr erfolgreich, hauptsächlich aufgrund seiner Verwendung im Commodore 64, der mit geschätzten 12,5 bis 17 Millionen verkauften Einheiten als meistverkaufter Heimcomputer gilt. Die Integration des I/O-Ports ermöglichte eine effizientere Nutzung des Adressraums und reduzierte die Notwendigkeit zusätzlicher Hardware, was zu Kosteneinsparungen führte. In Bezug auf die Funktionsweise führt der 6510, ähnlich wie sein Vorgänger, Befehle in einem Taktzyklus von mindestens zwei Takten aus. Die Integration des I/O-Ports ermöglichte eine direkte Steuerung von Peripheriegeräten und Speicherbereichen, was die Flexibilität des Systems erhöhte. Heute findet der 6510 nur noch in Retro-Computing-Kreisen und in der Restaurierung alter Hardware Verwendung. Sein Erbe lebt jedoch in Emulatoren und Nachbildungen des Commodore 64 weiter. Der ursprüngliche Preis des Commodore 64 lag bei etwa 595 US-Dollar im Jahr 1982, was inflationsbereinigt ungefähr 1.600 US-Dollar im Jahr 2023 entspricht.

Es wurden mehrere Varianten des 6510 entwickelt, darunter der 8500, eine HMOS-Version des 6510, die im C64C verwendet wurde, sowie der 7501/8501, der in den Commodore-Modellen C16, C116 und Plus/4 zum Einsatz kam und über einen erweiterten I/O-Port verfügte. Der 8502, der im Commodore 128 verwendet wurde, konnte mit bis zu 2 MHz betrieben werden, was eine Verdopplung der Taktfrequenz gegenüber dem 6510 darstellte.

Im Vergleich zu Konkurrenzprozessoren seiner Zeit, wie dem Zilog Z80 oder dem Motorola 6809, bot der 6510 eine kostengünstige Lösung mit ausreichender Leistung für Heimcomputeranwendungen. Ein Vorteil des 6510 war seine einfache Integration und die zusätzlichen I/O-Funktionen, die eine flexible Systemgestaltung ermöglichten. Ein Nachteil war jedoch die im Vergleich zum Z80 geringere Anzahl an Registern, was die Programmierung in bestimmten Szenarien erschwerte.

Zusammenfassend war der MOS 6510 ein zentraler Baustein des Erfolgs des Commodore 64 und spielte eine wesentliche Rolle in der Geschichte der Heimcomputer. Seine Integration von CPU- und I/O-Funktionen in einem Chip trug zur Kosteneffizienz und Flexibilität des Systems bei.

MOS Technology 6502

MOS Technology 6502

MOS Technology 6502

Der MOS Technology 6502 ist ein 8-Bit-Mikroprozessor, der 1975 von MOS Technology unter der Leitung von Chuck Peddle und Bill Mensch entwickelt wurde. Die beiden Ingenieure hatten zuvor am Motorola 6800 gearbeitet, dessen hoher Preis von etwa 300 US-Dollar jedoch die Nachfrage einschränkte. Peddle erkundigte sich bei potenziellen Kunden nach einem akzeptablen Preis für einen Mikroprozessor und erfuhr, dass dieser bei maximal 25 US-Dollar liegen sollte. Motorola zeigte kein Interesse an der Entwicklung eines kostengünstigeren Prozessors, woraufhin Peddle und Mensch das Unternehmen verließen und zu MOS Technology wechselten. Dort entwickelten sie zunächst den 6501, der pinkompatibel zum Motorola 6800 war. Nach rechtlichen Auseinandersetzungen mit Motorola wurde der 6501 jedoch vom Markt genommen und durch den 6502 ersetzt, der keine Patentverletzungen mehr darstellte.

Der 6502 wurde 1975 auf der Wescon-Messe in San Francisco zu einem Preis von 25 US-Dollar vorgestellt, was für großes Aufsehen sorgte. Viele Branchenkenner zweifelten zunächst an der Seriosität des Angebots, da der Preis weit unter dem der Konkurrenz lag. Um die Leistungsfähigkeit des Prozessors zu demonstrieren, entwickelte Peddle den KIM-1, einen Single-Board-Computer, der ursprünglich als Entwicklungstool für Ingenieure gedacht war, aber schnell bei Hobbyisten beliebt wurde.

Der MOS 6502 fand in zahlreichen Computern und Spielkonsolen Verwendung. Bekannte Systeme wie der Apple I, Apple II, Commodore PET, Atari 2600, Nintendo Entertainment System (NES) und der BBC Micro nutzten den 6502 oder Varianten davon. Der Commodore 64 verwendete den MOS 6510, eine Weiterentwicklung des 6502 mit zusätzlichem I/O-Port.
Der ursprüngliche Preis des 6502 lag bei 25 US-Dollar im Jahr 1975. Inflationsbereinigt entspricht dies etwa 130 US-Dollar im Jahr 2023.

Es gab mehrere Varianten des 6502, darunter den 6507, der in einer 28-Pin-Version mit reduziertem Adressraum angeboten wurde und im Atari 2600 zum Einsatz kam. Der 6510, der im Commodore 64 verwendet wurde, verfügte über einen zusätzlichen 8-Bit-I/O-Port. Spätere CMOS-Versionen wie der 65C02 und der 65C816 boten erweiterte Befehlssätze und verbesserten die Energieeffizienz.
Im Vergleich zu Konkurrenzmodellen wie dem Zilog Z80 und dem Intel 8080 bot der 6502 eine einfachere Architektur und war kostengünstiger. Seine geringe Anzahl an Registern wurde durch den schnellen Zugriff auf die Nullseite des Speichers kompensiert. Allerdings erforderte die Programmierung des 6502 aufgrund der begrenzten Register mehr Geschicklichkeit. Der Z80 verfügte über mehr Register und einen umfangreicheren Befehlssatz, was die Programmierung erleichterte, jedoch war er teurer und benötigte mehr Strom. Der Intel 8080 war ebenfalls teurer und komplexer in der Handhabung.

Zusammenfassend war der MOS 6502 ein wegweisender Mikroprozessor, der durch seinen niedrigen Preis und seine Leistungsfähigkeit maßgeblich zur Verbreitung von Heimcomputern und Spielkonsolen in den 1970er und 1980er Jahren beitrug. Seine Architektur beeinflusste die Entwicklung späterer Prozessoren und hinterließ einen bleibenden Eindruck in der Geschichte der Computertechnik.

Motorola MC68020

Motorola MC68020

Motorola MC68020

Der Motorola MC68020 ist ein 32-Bit-Mikroprozessor, der 1984 von Motorola eingeführt wurde. Er stellte eine bedeutende Weiterentwicklung der 68000er-Familie dar und war der erste Prozessor dieser Reihe mit vollständig 32-Bit-breiten Daten- und Adressbussen. Mit etwa 190.000 Transistoren bot er eine erhebliche Leistungssteigerung gegenüber seinen Vorgängern.

In der Entwicklungsgeschichte des MC68020 legte Motorola besonderen Wert auf die Verbesserung der Rechenleistung und die Erweiterung der Funktionalitäten. Der Prozessor verfügte über eine 32-Bit-Arithmetisch-Logische Einheit (ALU) und unterstützte eine Vielzahl neuer Befehle und Adressierungsmodi. Eine bemerkenswerte Neuerung war der dreistufige Befehlspipeline, der die Verarbeitungseffizienz steigerte. Zudem besaß der MC68020 einen 256-Byte-Instruktionscache, der den Zugriff auf häufig verwendete Befehle beschleunigte.

Der MC68020 ist in einer Vielzahl von High-End-Computersystemen eingesetzt worden, darunter der Apple Macintosh II und verschiedenen Workstations von Sun Microsystems. Seine Leistungsfähigkeit und Flexibilität machten ihn zu einer bevorzugten Wahl für Entwickler, die anspruchsvolle Anwendungen realisieren wollten. Seine Architektur ermöglichte eine einfache Skalierbarkeit, was ihn für verschiedene Marktsegmente attraktiv machte. Die Einführung des Nachfolgers, des MC68030, im Jahr 1987 führte jedoch dazu, dass der MC68020 allmählich aus vielen Anwendungen verdrängt wurde.

In Bezug auf die Funktionsweise führte der MC68020 erweiterte Befehle für die Multiplikation und Division ein, die größere Operanden und Ergebnisse unterstützten. Zudem ermöglichte er die Manipulation von Bitfeldern und bot erweiterte Adressierungsmodi, einschließlich skalierter Indizierung und zusätzlicher Indirektionsebenen. Diese Verbesserungen erhöhten die Flexibilität und Effizienz bei der Programmierung.

Der MC68020 unterstützte auch die Integration von Koprozessoren, wie den Gleitkommaeinheiten MC68881 oder MC68882 und der Speicherverwaltungseinheit MC68851. Diese Koprozessoren erweiterten die Fähigkeiten des Systems erheblich, insbesondere in wissenschaftlichen und technischen Anwendungen.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem MC68020 und dem MC68EC020 besteht in der Adressbusbreite. Während der MC68020 über einen 32-Bit-Adressbus verfügt und somit 4 GB Speicher adressieren kann, besitzt der MC68EC020 einen 24-Bit-Adressbus, der auf 16 MB Speicher begrenzt ist. Diese Reduzierung machte den MC68EC020 kostengünstiger und energieeffizienter, was ihn für Embedded-Systeme attraktiv machte.

Im Vergleich zu seinen zeitgenössischen Konkurrenten, wie dem Intel 80386, bot der MC68020 eine elegante und leistungsfähige Architektur. Seine orthogonale Befehlssatzarchitektur und die Vielzahl der Adressierungsmodi wurden von Entwicklern geschätzt. Allerdings war der Intel 80386 in Bezug auf die Verbreitung erfolgreicher, insbesondere im aufstrebenden IBM-PC-kompatiblen Markt, was teilweise auf die starke Marktposition von Intel und die breite Unterstützung durch Softwareanbieter zurückzuführen war.

Heute findet der MC68020 noch Anwendung in bestimmten Embedded-Systemen und als Lernplattform in der Ausbildung. Seine klare und gut dokumentierte Architektur macht ihn weiterhin zu einem wertvollen Werkzeug für das Verständnis von Mikroprozessor-Design und -Programmierung.

Zusammenfassend war der Motorola MC68020 ein bedeutender Schritt in der Entwicklung von Mikroprozessoren. Seine Einführung markierte den Übergang zu echten 32-Bit-Architekturen in der 68000er-Familie und legte den Grundstein für nachfolgende Entwicklungen in der Mikroelektronik.

Ikari Warriors – 1986 by SNK

Ikari Warriors - 1986 by SNK

Ikari Warriors Cover

"Ikari Warriors" ist ein vertikal scrollendes Run-and-Gun-Arcade-Spiel, das 1986 von SNK entwickelt und veröffentlicht wurde. In Nordamerika wurde es von Tradewest vertrieben. Das Spiel war SNKs erster großer Erfolg auf dem US-Markt und gilt heute als Klassiker. Es erschien zu einer Zeit, als viele "Commando"-Klonen auf dem Markt waren. Was "Ikari Warriors" sofort auszeichnete, waren die rotierenden Joysticks und die Möglichkeit, dass zwei Personen gleichzeitig spielen konnten.
Die Entwicklung von "Ikari Warriors" wurde von Koji Obada geleitet, der zuvor an SNKs "TNK III" gearbeitet hatte, einem vertikalen Panzershooter, der ebenfalls rotierende Joysticks verwendete. Das Spiel wurde von den damals populären "Rambo"-Filmen inspiriert und trägt seinen Namen vom japanischen Titel von "Rambo: First Blood Part II" (Rambo: Ikari no Dasshutsu oder "Die wütende Flucht"). Sylvester Stallone, dessen Rolle als John Rambo das Spiel beeinflusste, besaß in den 1980er Jahren selbst einen "Ikari Warriors"-Arcade-Automaten.

Im Spiel übernehmen die Spieler die Rollen von Ralf Jones und Clark Steel (außerhalb Japans als Paul und Vince bekannt), die sich durch Horden von Feinden kämpfen müssen. Die Spieler beginnen am unteren Bildschirmrand und bewegen sich nach oben, wobei sie auf feindliche Soldaten, Panzer und Hubschrauber treffen. Unterwegs können sie feindliche Panzer übernehmen, die gegen feindliche Kugeln immun sind, aber nur über begrenzten Treibstoff verfügen. Das Spiel war das erste, das rotierende Joysticks verwendete, die es den Spielern ermöglichten, die Richtung unabhängig von der Bewegungsrichtung zu ändern, was eine größere Freiheit beim Angriff oder bei der Bewegung in acht verschiedene Richtungen bot.

Nach seiner Veröffentlichung war "Ikari Warriors" ein großer kommerzieller Erfolg. In Japan war es 1986 das zweiterfolgreichste Arcade-Spiel des Jahres. In Nordamerika gehörte es 1986 und 1987 zu den fünf umsatzstärksten Arcade-Spielen. Das Spiel erhielt international positive Bewertungen. Das britische Magazin "Computer and Video Games" lobte die Amstrad-Umsetzung und bezeichnete die Grafiken als "einfach brillant" und das Gameplay als "unglaublich süchtig machend". Das "Dragon"-Magazin bewertete die IBM-PC-Version des Spiels mit 4 von 5 Sternen. In der deutschen Fachpresse erhielt die C64 Version durch Boris Schneider eine Wertung von 70%, während die Atari ST Fassung nur 50% ergattern konnte. Dies lag in erster Linie am lagsamen Gameplay, sobald mehrere Gegner den Bildschirm bevölkerten, sowie dem ruckeligen Bildschirmscrolling. Auf dem Amstrad CPC konnte das Spiel eine Wertung von 82% einheimsen.

"Ikari Warriors" war bekannt für seine innovative Steuerung und das kooperative Gameplay, was es von anderen Spielen seiner Zeit abhob. Es inspirierte zwei Fortsetzungen: "Victory Road" und "Ikari III: The Rescue". Die Protagonisten Ralf und Clark tauchten später als spielbare Charaktere in der "King of Fighters"-Serie auf.

Persian Gulf Inferno – 1989 by Parsec Software

Persian Gulf Inferno - 1989 by Parsec Software

"Persian Gulf Inferno" ist ein Side-Scrolling-Action-Adventure-Spiel, das 1989 von Parsec Software entwickelt und von Innerprise Software veröffentlicht wurde. Das Spiel wurde ursprünglich für den Amiga veröffentlicht und später auf den Atari ST und den Commodore 64 portiert. In Europa wurde es unter dem Titel "North Sea Inferno" veröffentlicht, wobei die Handlung angepasst wurde, um den kulturellen Empfindlichkeiten Rechnung zu tragen.

Die Entwicklung des Spiels wurde von einem dänischen Team namens Parsec Software geleitet, bestehend aus Kevin Mikkelsen, Allan Pedersen und Jim Rankenberg. Die Inspiration für das Spiel kam aus der politischen Lage der späten 1980er Jahre, insbesondere den Spannungen im Nahen Osten, sowie aus populären Actionfilmen jener Zeit. Die Entwickler wollten ein intensives Spielerlebnis schaffen, das die Dringlichkeit und Gefahr einer terroristischen Bedrohung einfängt. Im Spiel übernimmt der Spieler die Rolle eines Spezialeinheitensoldaten, der auf eine von Terroristen besetzte Ölplattform geschickt wird. Die Terroristen drohen, die größte Ölreserve der Welt mit einer Atombombe zu zerstören. Der Spieler muss Geiseln retten, die Bombe entschärfen und dabei zahlreiche Feinde bekämpfen. Zu Beginn ist der Spieler mit einer 9-mm-Pistole und zwei Sprengladungen ausgestattet, kann jedoch im Verlauf des Spiels weitere Waffen wie Schrotflinten und Maschinengewehre finden. Die Zeit ist dabei ein kritischer Faktor, da die Bombe innerhalb eines bestimmten Zeitlimits entschärft werden muss.

In Kurzform beschrieben: Geiseln, Forderungen, Einzelkämpfer, Time Limit, Pistole, Uzi, peng, peng.

In Bezug auf den kommerziellen Erfolg war "Persian Gulf Inferno" ein moderater Erfolg. Es erhielt Anerkennung für seine flüssige Animation und die spannende Atmosphäre. Das britische Magazin "Computer and Video Games" bezeichnete es als "spiffing little game" und lobte die gut animierten Charaktere sowie die gelungenen Soundeffekte. Allerdings wurde die langfristige Motivation in Frage gestellt. Das Magazin "The Games Machine" kritisierte die monotonen Hintergründe und die schlecht definierten Sprites, lobte jedoch die "brillanten" Soundeffekte. In Deutschland erhielt das Spiel unter dem Titel "North Sea Inferno" im "Amiga Joker" eine Bewertung von 82. In der Power Play 5/90 kam Heinrich Lenhardt jedoch auf ein gegenteiliges Ergebnis und attestierte dem Spiel eine Wertung von 15% für die Amiga Fassung. Die C64 Fassung konnte dies mit 13% nochmal unterbieten.

Kontroversen entstanden hauptsächlich aufgrund der Darstellung von Terroristen und der Gewalt im Spiel. Einige Kritiker bemängelten, dass das Spiel aktuelle geopolitische Spannungen ausnutze und stereotype Feindbilder präsentiere. Die Anpassung des Spiels für den europäischen Markt mit der Verlegung des Schauplatzes und der Änderung des Titels zeigt, dass die Entwickler sich der potenziellen Sensibilität des Themas bewusst waren und versuchten, möglichen Kontroversen entgegenzuwirken.

 

glichen Kontroversen entgegenzuwirken.

Tutankham – 1982 by Konami

Tutankham - 1982 by Konami

"Tutankham" ist ein Arcade-Videospiel, das 1982 von Konami entwickelt und veröffentlicht wurde. In Nordamerika wurde es von Stern Electronics vertrieben. Benannt nach dem ägyptischen Pharao Tutanchamun, kombiniert das Spiel Elemente von Labyrinth- und Shoot-'em-up-Genres mit leichten Puzzle-Elementen. Es debütierte im Januar 1982 auf den europäischen ATE- und IMA-Unterhaltungsmessen, bevor es im Sommer 1982 weltweit veröffentlicht wurde. Das Spiel war ein kritischer und kommerzieller Erfolg und wurde von Parker Brothers auf Heimkonsolen portiert.

Im Spiel übernimmt der Spieler die Rolle eines Entdeckers, der das labyrinthartige Grab des ägyptischen Pharaos Tutanchamun plündert. Bewaffnet mit einer Laserwaffe, die nur horizontal feuert, muss der Spieler Schlüssel sammeln, um verschlossene Kammern zu öffnen, während er gegen verschiedene Kreaturen wie Schlangen, Geier, Papageien, Fledermäuse, Drachen und Flüche kämpft, die den Entdecker bei Kontakt töten. Zusätzlich verfügt der Spieler über eine begrenzte Anzahl von "Blitzbomben", die alle Feinde auf dem Bildschirm eliminieren. Warp-Zonen teleportieren den Spieler an eine andere Stelle im Level, die von Feinden nicht genutzt werden können. Das Spiel erfordert strategisches Denken, da der Spieler nur einen Schlüssel gleichzeitig tragen kann und daher Bereiche mehrfach durchqueren muss, um weitere Schlüssel zu sammeln. Wenn der Timer auf null sinkt, kann der Entdecker nicht mehr schießen. Das Passieren der großen Ausgangstür beendet das Level, und die verbleibende Zeit wird in Bonuspunkte umgewandelt.

"Tutankham" wurde auf mehrere Heimkonsolen portiert, darunter Atari 2600, ColecoVision, Intellivision und VIC-20. Parker Brothers, die für die Heimversionen verantwortlich waren, bewarben das Spiel intensiv in Nordamerika, wo es im Juni 1983 veröffentlicht wurde. Zwei Tischversionen von "Tutankham" wurden ebenfalls veröffentlicht: ein LCD-Spiel in Japan und Europa von Bandai, das einem Cocktail-Arcade-Automaten ähnelt, und ein VFD-Spiel von Bandai in Japan und Konami in Nordamerika. Das Spiel war ein kommerzieller Erfolg. In Nordamerika erreichte es im Oktober 1982 die Spitze der Play Meter Arcade-Charts und blieb bis Januar 1983 in den Top Ten, als es auf Platz acht rangierte. Die Heimversionen von Parker Brothers waren ebenfalls erfolgreich. Die ColecoVision-Portierung belegte Ende 1983 Platz sieben der britischen Videospiel-Verkaufscharts. Kritiker lobten "Tutankham" für seine innovative Mischung aus Abenteuer- und Shoot-'em-up-Elementen. Das Magazin "Computer and Video Games" rezensierte das Arcade-Spiel im März 1982 nach seinem Debüt auf europäischen Unterhaltungsmessen und gab ihm eine insgesamt positive Bewertung. Das "Joystik"-Magazin nannte es 1982 eine "Schönheit". In einer späteren Ausgabe im November 1983 lobte "Computer and Video Games" das Spiel als das erste, das Elemente eines Abenteuerspiels effektiv mit "frenetischem" Shoot-'em-up-Gameplay kombinierte. Sie gaben der VIC-20-Version eine positive Bewertung und nannten sie "ein hervorragendes Stück Software" angesichts "der Fülle an mittelmäßigen und minderwertigen Titeln, die für diese Maschine angeboten werden", kritisierten jedoch den hohen Preis der VIC-20-Kassette im Vereinigten Königreich. Sie bewerteten die VIC-20-Version mit 9 von 10 Punkten für den Einstieg, 9 für die Grafik, 5 für den Wert und 9 für die Spielbarkeit, was zu einer Gesamtpunktzahl von 32 von 40 führte.

Bill Kunkel und Arnie Katz rezensierten die Atari 2600-Portierung in der "Arcade Alley"-Kolumne des "Video"-Magazins im Jahr 1983 und nannten sie eine "hervorragende Übersetzung" des "Coin-Op-Kuriosums – ein Abenteuerspiel" für das 2600. Sie sagten, "die Spiel-Action ist faszinierend" und lädt zu "häufigen Wiederholungen" ein, während sie die "wunderbare Mischung aus Rätsellösen und Hand-Auge-Herausforderung" sowie die "üppigen Farben" und den "arabischen Stil des Punktezählers" lobten. Sie schlossen mit der Feststellung, dass "Tutankham Videospiel-Royalität ist".
Im Mai 2024 veröffentlichte Hamster "Tutankham" als Teil der Arcade Archives-Serie für die Nintendo Switch.

Battle Chess – 1988 by Interplay

Battle Chess - 1988 by Interplay

"Battle Chess" ist ein Schachvideospiel, das 1988 von Interplay Entertainment veröffentlicht wurde. Es kombiniert traditionelles Schachspiel mit humorvollen, animierten Kampfsequenzen, die entstehen, wenn eine Figur eine andere schlägt. Das Spiel wurde ursprünglich für den Amiga entwickelt und später auf zahlreiche andere Plattformen portiert, darunter MS-DOS, Commodore 64, Atari ST und das Nintendo Entertainment System.

Die Entwicklung von "Battle Chess" war ein bedeutender Schritt für Interplay, da es eines der ersten Spiele war, das das Unternehmen selbstständig entwickelte und veröffentlichte, nachdem es die Zusammenarbeit mit Electronic Arts beendet hatte. Brian Fargo, Gründer von Interplay und Produzent des Spiels, äußerte in einem Interview 2006 seine Wertschätzung für "Battle Chess", fügte jedoch hinzu, dass er heute keine große Zielgruppe mehr dafür sehe.

Das Gameplay von "Battle Chess" folgt den traditionellen Schachregeln, erweitert diese jedoch um animierte Sequenzen, die den Kampf zwischen den Figuren darstellen. Insgesamt gibt es 35 verschiedene Kampfanimationen, da jede Figur unterschiedliche Angriffs- und Verteidigungsbewegungen hat. Beispielsweise verwandelt sich der Turm in ein Monster, das einen Bauern zerquetscht, oder der Springer kämpft gegen einen anderen Springer in einer Szene, die an den Schwarzen Ritter aus "Monty Python und der Heilige Gral" erinnert.

Nach seiner Veröffentlichung wurde "Battle Chess" sowohl von Kritikern als auch kommerziell gelobt. Bis Februar 1993 wurden 250.000 Exemplare verkauft. Ken St. Andre von "Computer Gaming World" schrieb: "Jeder Schachspieler wird eine Kopie dieses Programms haben wollen, und jeder Amiga-Besitzer schuldet es sich selbst, 'Battle Chess' in Aktion zu sehen. Sehr empfehlenswert." Die Amiga-Version erhielt positive Bewertungen für ihre humorvollen Kampfsequenzen sowie die fortschrittliche Grafik, Animation und den Sound. Das deutsche Spielemagazin ASM kritisierte jedoch die schwache Schach-KI. 1994 wurde "Battle Chess" in die Hall of Fame von "Computer Gaming World" aufgenommen und als "ein Vorzeigeprodukt für den ersten Level der Multimedia-Standards" bezeichnet.

Kritiker bemängelten, dass die Schach-KI nicht mit anderen Schachprogrammen der damaligen Zeit mithalten konnte. Zudem wurde diskutiert, ob die humorvollen Animationen vom eigentlichen Schachspiel ablenken könnten. Dennoch bleibt "Battle Chess" ein Stück Software, dass , dank der Animationen und der Verbindung mit einem traditionellen Brettspiel ein breiteres Publikum ansprach.

Radionic Model R1001

Radionic Model R1001

Radionic 1001

Der Radionic Model R1001 ist ein seltener Heimcomputer, der in den frühen 1980er Jahren als Nachbau des TRS-80 Model I von Tandy entwickelt wurde. Er basiert auf dem Komtek 1, einer deutschen Replik des TRS-80. Die Produktion des R1001 begann im Jahr 1983 durch das britische Unternehmen Radionic.

Im Inneren des R1001 arbeitet ein Zilog Z80-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 1,97 MHz. Dieser 8-Bit-Mikroprozessor war in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren weit verbreitet und ermöglichte die Ausführung einer Vielzahl von Softwareanwendungen. Der R1001 verfügte über einen Arbeitsspeicher von 16 bis 48 KB RAM und 12 KB ROM. Für die Anzeige standen Textmodi mit 32 x 16 oder 64 x 16 Zeichen sowie ein Grafikmodus mit einer Auflösung von 128 x 48 Pixeln zur Verfügung. Als Speichermedium diente ein Kassettenrekorder, der zum Laden und Speichern von Programmen verwendet wurde. Zusätzlich bot der Computer Anschlüsse für Parallel- und I/O-Ports sowie Composite-Video- und RF-TV-Ausgänge für die Bildschirmausgabe. Der ursprüngliche Verkaufspreis des Radionic R1001 ist nicht eindeutig dokumentiert. Ein kürzliches Angebot auf eBay listete das Gerät für 850 britische Pfund. Unter Berücksichtigung der Inflation entspricht dies heute ungefähr 1.100 Euro.

Der R1001 war besonders bei Computerenthusiasten beliebt, die eine kostengünstige Alternative zum TRS-80 suchten. Ein Nutzer berichtete: "Vielleicht nicht ganz in derselben Liga, aber ich habe einen Radionic R1001. Im Grunde ein Tandy Model 1 Klon."

Geplante Peripheriegeräte für den R1001 umfassten Drucker, Diskettenlaufwerke und Erweiterungsmodule, die die Funktionalität des Computers erweitern sollten. Diese Erweiterungen ermöglichten es den Benutzern, den Computer an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen und zusätzliche Anwendungen zu nutzen.
Obwohl der Radionic R1001 heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist, spielte er eine Rolle in der frühen Geschichte der Heimcomputer. Er bot vielen Menschen den ersten Zugang zur Computertechnologie und trug zur Verbreitung von Personal Computern bei.

Defender of the Crown – 1986 by Cinemaware

Defender of the Crown - 1986 by Cinemaware

Defender of the Crown

Defender of the Crown

"Defender of the Crown" ist ein Strategiespiel, das 1986 von Cinemaware veröffentlicht wurde und als erstes Spiel des Unternehmens gilt. Es wurde ursprünglich für den Commodore Amiga entwickelt und setzte neue Maßstäbe in der grafischen Qualität von Heimcomputerspielen.

Die Entwicklung des Spiels begann unter der Leitung von Kellyn Beeck, dem Designer des Spiels. Die beeindruckende Grafik wurde maßgeblich von James D. Sachs gestaltet, der als Hauptkünstler für das Projekt verantwortlich war. Die Musik komponierte Jim Cuomo. Ursprünglich war geplant, das Spiel mit mehr Funktionen auszustatten, aber aufgrund finanzieller Engpässe entschied sich Cinemaware, einige Features zu entfernen, um das Spiel rechtzeitig veröffentlichen zu können. Einige dieser entfernten Funktionen wurden in späteren Versionen des Spiels implementiert.
Das Gameplay von "Defender of the Crown" versetzt den Spieler ins England des Jahres 1149, wo nach dem Tod des Königs verschiedene Fraktionen um die territoriale Kontrolle kämpfen. Der Spieler übernimmt die Rolle eines Sachsen und versucht, die normannischen Horden abzuwehren und die Kontrolle über England zu erlangen. Dazu müssen Armeen aufgebaut, gegnerische Burgen belagert und an Turnieren teilgenommen werden. Gelegentlich kann der Spieler auch versuchen, eine Jungfrau in Not zu retten oder den legendären Banditen Robin Hood um Hilfe zu bitten.
Nach seiner Veröffentlichung wurde "Defender of the Crown" ein kommerzieller Erfolg. Bis 1989 wurde berichtet, dass es von fast drei Viertel Millionen Spielern weltweit gekauft wurde, und bis 2001 hatten die Verkäufe die Marke von einer Million Einheiten überschritten. Im Laufe der Jahre wurde "Defender of the Crown" auf zahlreiche Plattformen portiert, darunter MS-DOS, Atari ST, Macintosh und Commodore 64. Es gilt als das am häufigsten portierte Spiel von Cinemaware.

Die Reaktionen der internationalen Presse waren überwiegend positiv. Die Zeitschrift "Info" gab der Amiga-Version vier von fünf Sternen und stellte fest, dass die "Grafik neue Maßstäbe für Computerspiele gesetzt" habe. Das Magazin lobte die "atemberaubende" Animation und die "beeindruckenden" Farben, hoffte jedoch, dass zukünftige Cinemaware-Spiele das "angemessene" Gameplay verbessern würden, das als "schwaches Glied" bezeichnet wurde. Die australische "Commodore Review" gab der Commodore-64-Version des Spiels eine Gesamtbewertung von 96 von 100, während "Commodore User" sagte, dass es "völlig brillant und eines der besten Spiele bisher auf dem 64" sei. "Computer Gaming World" lobte die Grafik und Animation der Amiga-Version von "Defender of the Crown" und nannte das Spiel "ein Vorzeigeprogramm, um die Leistungsfähigkeit des Amiga Ihren Freunden zu demonstrieren." Obwohl das Gameplay nicht so komplex war wie andere Strategiespiele der damaligen Zeit, war der Rezensent dennoch außerordentlich zufrieden mit Cinemawares erstem Spiel. In einer späteren Umfrage von 1996 erklärte "Computer Gaming World" "Defender of the Crown" zum 92. besten Computerspiel, das jemals veröffentlicht wurde.

Trotz seines Erfolgs blieb das Spiel nicht ohne Kontroversen. Einige Kritiker bemängelten, dass das Gameplay im Vergleich zur beeindruckenden Grafik zu einfach sei. Das Magazin "Compute!" stellte fest, dass "Defender of the Crown" die Grafik des Amiga effektiv demonstrierte, aber dass das Gameplay zu stark vereinfacht sei. "Amiga Format" war weniger freundlich zur CD-Neuveröffentlichung des Spiels und stellte fest, dass es "den Test der Zeit nicht bestanden hat, einfach weil das Gameplay etwas schwach ist."

Berichten zufolge war die erste öffentliche Demonstration von "Defender of the Crown" auf der Los Angeles Commodore Show im September 1986, vor seiner Veröffentlichung im November, und zog eine riesige Menschenmenge an. Das Spiel beeindruckte diejenigen, die es zum ersten Mal sahen.

Komtek I

Komtek I

Der Komtek I war ein deutscher Heimcomputer, der als Nachbau des TRS-80 Model I von Tandy entwickelt wurde. Er wurde von Komtek Technologies hergestellt und bot eine kostengünstige Alternative zum Original. Der TRS-80 Model I, der 1977 auf den Markt kam, war einer der ersten weit verbreiteten Personal Computer und erfreute sich großer Beliebtheit bei Computerenthusiasten.

Der Komtek I basierte auf dem Zilog Z80-Prozessor, einem 8-Bit-Mikroprozessor, der in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren weit verbreitet war. Der Z80 arbeitete mit einer Taktfrequenz von 1,77 MHz und konnte bis zu 64 KB RAM adressieren. Seine Architektur ermöglichte die Ausführung einer Vielzahl von Softwareanwendungen, die für den TRS-80 entwickelt wurden, was den Komtek I zu einer kompatiblen Alternative machte. In Bezug auf die Funktionsweise ähnelte der Komtek I dem TRS-80 Model I. Er verfügte über eine integrierte Tastatur und konnte an einen Fernseher oder Monitor angeschlossen werden, um die Ausgabe anzuzeigen. Als Speichermedium diente in der Regel ein Kassettenrekorder, der zum Laden und Speichern von Programmen verwendet wurde. Diese Methode war damals üblich, bevor Diskettenlaufwerke weit verbreitet waren.

Der Preis des Komtek I lag zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung bei etwa 1.500 US-Dollar. Unter Berücksichtigung der Inflation entspricht dies heute ungefähr 4.500 Euro. Dieser vergleichsweise niedrige Preis trug zur Popularität des Geräts bei und machte es für viele Haushalte erschwinglich.

Geplante Peripheriegeräte für den Komtek I umfassten unter anderem Drucker, Diskettenlaufwerke und Erweiterungsmodule, die die Funktionalität des Computers erweitern sollten. Diese Erweiterungen ermöglichten es den Benutzern, den Computer an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen und zusätzliche Anwendungen zu nutzen.

In zeitgenössischen Presseberichten wurde der Komtek I als eine gelungene Alternative zum TRS-80 beschrieben. Die Zeitschrift "Byte" lobte die Kompatibilität und die Erweiterungsmöglichkeiten des Systems. Ein Anwender berichtete: "Der Komtek I bietet eine hervorragende Leistung zu einem erschwinglichen Preis und ist eine echte Alternative für TRS-80-Benutzer."

Anekdoten zufolge entschieden sich viele Computerclubs und Bildungseinrichtungen für den Komtek I, da er eine kostengünstige Möglichkeit bot, Schülern und Mitgliedern den Zugang zur Computertechnologie zu ermöglichen. Ein ehemaliger Lehrer erinnerte sich: "Der Komtek I war unser Einstieg in die Welt der Computer. Die Schüler waren begeistert, eigene Programme zu schreiben und zu testen."

Obwohl der Komtek I heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist, spielte er eine wichtige Rolle in der frühen Geschichte der Heimcomputer. Er bot vielen Menschen den ersten Zugang zur Computertechnologie und trug zur Verbreitung von Personal Computern bei.