TTX 80/85/90

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TTX 80/85/90

TTX 90 Bull

TTX 90 Bull

Die französische Firma Bull unterzeichnete im Januar 1979 eine Vereinbarung mit CPT Corporation für die Distribution von Textverarbeitungszubehör. Die CPT Corporation, 1971 von Dean Scheff in Minneapolis, Minnesota, ins Leben gerufen, vertrieb hauptsächlich Textverarbeitungsgeräte, die auf ihren eigenen computergesteuerten Maschinen basierten. Eines ihrer bekanntesten Produkte war die CPT 4200, eine Dual-Kassetten-Maschine, die eine modifizierte IBM Selectric-Schreibmaschine steuerte. In den späten 1970er Jahren veröffentlichte das Unternehmen mit dem CPT 8000 einen Desktop-Mikrocomputer, der für die Textverarbeitung entwickelt wurde und besonders in Büroumgebungen weit verbreitet war. Bull kaufte drei Modelle der CPT Corporation 8000er Serie direkt und vertrieb sie unter ihrem eigenen Label als TTX- 80, TTX-85 und TTX-90.

Der TTX 80, das Basismodell der Serie, war mit einem Zilog Z80 Mikroprozessor ausgestattet, der mit 4 MHz arbeitete. Der Z80 war bekannt für seine Effizienz und Kompatibilität mit einer Vielzahl von Software, was ihn zu einer beliebten Wahl für Heimcomputer machte. Der TTX 85, eine weiterentwickelte Version, verfügte über den leistungsstärkeren Zilog Z80A Prozessor mit 6 MHz, was eine verbesserte Leistung ermöglichte. Das Spitzenmodell, der TTX 90, war mit einem Intel 8088, sowie einer 5 MByte Festplatte ausgestattet und konnte in der Vollausstattung dem potentiellen Käufer bis zu 5.000 Euro abverlangen.

Bei ihrer Einführung lagen die Preise der kleineren Modelle TTX 80 und TTX 85 zwischen 1.000 und 1.500 französischen Francs (FRF). Unter Berücksichtigung der Inflation entsprechen diese Beträge ungefähr 1.500 und 2.250 im Jahr 2025. Diese Preisgestaltung machte die TTX-Serie für viele Haushalte attraktiv und trug zur Verbreitung von Heimcomputern in Frankreich bei.
Die TTX-Computer waren bekannt für ihren robusten und funktionalen Aufbau. Sie verfügten über integrierte Tastaturen und separate Monitore, die eine benutzerfreundliche Interaktion ermöglichten. Die Anschlussmöglichkeiten umfassten serielle und parallele Ports, die die Verbindung zu verschiedenen Peripheriegeräten wie Druckern, Modems und Diskettenlaufwerken erleichterten. Diese Flexibilität ermöglichte es den Nutzern, ihre Systeme entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen anzupassen.

In Bezug auf den Massenspeicher waren die TTX-Modelle mit 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerken ausgestattet, die eine Speicherkapazität von 360 KB pro Diskette boten. Diese Laufwerke ermöglichten es den Nutzern, Programme und Daten effizient zu speichern und zu laden. Zusätzlich unterstützten die Computer Kassettenlaufwerke, die als kostengünstige Alternative für die Datenspeicherung dienten, jedoch mit geringerer Geschwindigkeit und Kapazität. Der Bull TTX 80 verwendete ein speziell entwickeltes proprietäres Betriebssystem, das auf die Bedürfnisse der Textverarbeitungsgeräte von Honeywell-Bull zugeschnitten war. Bemerkenswerterweise war der TTX 80 auch in der Lage, das Betriebssystem der CPT Corporation zu emulieren. Diese Emulationsfähigkeit machte ihn äußerst vielseitig und anpassungsfähig und ermöglichte es den Nutzern, die Vorteile und die Benutzerfreundlichkeit des CPT-Betriebssystems zu nutzen, während sie die Hardware des Bull TTX 80 einsetzten. Der Bull TTX 80 konnte auch das Betriebssystem CP/M (Control Program for Microcomputers) nutzen. CP/M war ein weit verbreitetes Betriebssystem für Mikrocomputer in den 1970er und frühen 1980er Jahren und bot eine Vielzahl von Anwendungen und Software, die auf verschiedenen Computern genutzt werden konnten. Geplante Peripheriegeräte für die TTX-Serie umfassten Farbdrucker, Modems und zusätzliche Speicherlaufwerke. Diese Geräte sollten die Funktionalität der Computer erweitern und den Nutzern eine Vielzahl von Anwendungen ermöglichen.

Obwohl genaue Verkaufszahlen schwer zu bestimmen sind, wird geschätzt, dass mehrere hunderttausend Einheiten der TTX-Serie verkauft wurden. Diese Zahl unterstreicht die Popularität und den Einfluss der Serie auf dem französischen Markt.

Veröffentlicht in Systeme.

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