Dynalogic Hyperion

Dynalogic Hyperion
Der Dynalogic Hyperion nimmt einen besonderen Platz in der Computergeschichte ein, da er der erste tragbare IBM-PC-kompatible Computer weltweit war. Oft wird fälschlicherweise angenommen, dass der Compaq Portable diese Auszeichnung verdient, jedoch erschien der Hyperion tatsächlich etwa zwei Monate früher auf dem Markt. Dynalogic war eine Tochtergesellschaft der Bytec Management Corporation, die mit dem Hyperion 1983 ein tragbares Gerät auf den Markt brachte, das für Aufsehen sorgte. Der Computer verfügte über zwei 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerke mit einer Kapazität von jeweils 320 KB. Im Gehäuse war ein 7-Zoll-Bernstein-Monitor integriert, der ein monochromes Bild anzeigte; alternativ konnte ein externer CGA-Monitor mit 4-Farben-Darstellung angeschlossen werden.
Der Hyperion wurde von einem Intel 8088 16-Bit-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 4,77 MHz angetrieben und war mit 256 KB RAM ausgestattet, erweiterbar auf maximal 640 KB. Der Intel 8088 ist eine Variante des 8086-Prozessors mit einem 8-Bit-Datenbus, was kostengünstigere und einfachere Systemdesigns ermöglichte. Er arbeitet nach dem Prinzip der CISC-Architektur (Complex Instruction Set Computing), die eine umfangreiche Befehlssatzarchitektur bietet und komplexe Operationen in wenigen Befehlen ausführen kann.
Beim Kauf des Hyperion erhielt der Anwender ein Softwarepaket, das unter anderem Textverarbeitung, Datenbank- und Kommunikationssoftware umfasste, wodurch eine sofortige Nutzung möglich war.
Trotz seines geringeren Gewichts im Vergleich zum Compaq Portable hatte der Hyperion einige Nachteile: Er war nicht vollständig IBM-PC-kompatibel und konnte daher nicht alle verfügbare Software ausführen. Zudem waren die integrierten Laufwerke anfällig für Ausfälle. Diese Probleme führten dazu, dass der Compaq Portable den Hyperion in den Verkaufszahlen schnell überholte. Obwohl der Hyperion noch zwei Jahre lang verkauft wurde, geriet er schnell in Vergessenheit, während der Compaq Portable in Erinnerung blieb.
In Deutschland wurde der Hyperion ab 1983 unter dem Namen Ajile von der Anderson Jacobs Cie vertrieben. Zudem erwarb Commodore eine Lizenz, um das Modell unter eigenem Namen zu vertreiben, wobei lediglich die Typenschilder geändert wurden. Der Hyperion wurde 1983 zu einem Preis von 4.955 US-Dollar angeboten. Inflationsbereinigt entspricht dies heute etwa 14.000 US-Dollar, was ungefähr 12.800 Euro entspricht. Genaue Verkaufszahlen des Hyperion sind nicht verfügbar, jedoch setzte sich der Compaq Portable aufgrund seiner besseren IBM-PC-Kompatibilität und Zuverlässigkeit am Markt durch.