Battlezone – November 1980 by Atari
Ginge es nach Lt. Frank Drebin aus „The Naked Gun“ existieren nur wenige Möglichkeiten, wie ein echter Mann zu sterben hat: „Ein Fallschirm, der sich nicht öffnet. Unter die rasselnden Raupen eines Panzers zu geraten. Die Eier von einem Watussi abgebissen zu bekommen, so möchte ich mal sterben!“ Möglichkeit 1 und 3 sind kaum umzusetzen, aber Atari bot bereits 1980 die Möglichkeit ein Stahlmonster zu befehligen und Feindpanzer unschädlich zu machen. Die Designer Ed Rotberg, Owen Rubin und Roger Hector designten ein Spiel aus der Ego Perspektive, dass den Spieler in eine öde Landschaft versetzt, die aus grünen Vektorgrafiken besteht. Die Aufgabe ist nun feindliche Panzer mithilfe der Kanone auszuschalten und dabei nicht selbst abgeschossen zu werden.
Battlezone gilt als das erste echte 3D Arcade Spiel und erster erfolgreiche Ego-Shooter, schließlich konnte Atari etwa 15.000 Automaten verkaufen. Ed Rotberg war der Initiator der Grundidee, nachdem er sich vom Automatenklassiker Tank aus dem Jahre 1974 inspirieren ließ. Um die Vektoren zu kreieren, griff man auf die von Howard Delman für Lunar Lander entwickelte spezielle Hardware zurück.
Der Automat war mit einem Periskop ausgestattet, die die Immersion des Panzereinsatzes noch verstärkte. Zuschauer konnten jedoch von den Seiten das Spiel Geschehen verfolgen. Spätere Varianten strichen das Periskop und setzten auf das altbewährte Konzept eines üblichen Automaten.
Bei den dritten Arkie Awards 1982 erhielt das Spiel den Titel „Bestes kommerzielles Arcade-Spiel“ und landete auf dem zweiten Platz nach Pac-Man. Auch die US Army war offenbar begeistert von Battlezone. Eine pensionierte Gruppe von Lametta-Trägern, sprich, Generäle, gaben eine spezielle Version in Auftrag, die offiziell The Bradley Trainer getauft wurde, aber auch unter den Namen Army Battlezone und Military Battlezone bekannt wurden. Allerdings hatten sie die Rechnung ohne Ataris Mitarbeiter gemacht, denn einige weigerten sich an diesem Projekt für die Armee mitzuwirken. Prominentestes Beispiel hierbei war ausgerechnet der Designer und Programmierer Ed Rotberg selbst.
Atari konnten ihn nur mit dem Versprechen locken, dass er nie wieder für das Militär arbeiten müsse. Lediglich zwei Automaten wurden dabei hergestellt. Einer ging im Laufe der Zeit dem Militär verloren, während der andere im sich im privaten Besitz befindet, nachdem der jetzige Eigentümer Scott Evans diesen neben einem Müllcontainer fand.