Jupiter ACE

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Jupiter ACE

Richard Altwasser und Steven Vickers, zwei ehemalige Angestellte von Sinclair, gründeten nach ihrer Arbeit am Sinclair ZX Spectrum ein eigenes Unternehmen. Altwasser war maßgeblich an der Entwicklung des ZX81 und der Hardware des ZX Spectrum beteiligt, während Vickers das ROM-Upgrade des ZX80 auf den ZX81 erstellte und eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des ROMs des ZX Spectrum spielte. Ihr neu gegründetes Unternehmen, Jupiter Cantab, benannte seinen ersten (und einzigen) Computer nach dem , einem frühen britischen Rechner, der 1945 von Alan Turing entwickelt wurde. Die Namenswahl sollte eine Verbindung zu Innovation und Fortschritt herstellen und beim Käufer Assoziationen zu modernster Technologie wecken.

Das Besondere am Jupiter ACE war die Wahl von FORTH als Programmiersprache, eine damals exotische Alternative zu BASIC. FORTH war effizienter und kompakter, benötigte rund 50 % weniger Speicher und war etwa fünfmal schneller in der Befehlsverarbeitung. Zudem erlaubte die Sprache eine effektive Speicherverwaltung, indem Programme leicht auf bereits vorhandenen Code zurückgreifen konnten. Diese Effizienz machte die Entscheidung, FORTH anstelle des weit verbreiteten BASIC zu verwenden, nachvollziehbar, wenngleich es die Zielgruppe einschränkte.

Der Jupiter ACE wurde oft mit dem ZX81 von Sinclair verglichen, da er ähnliche Größe und Kosten aufwies. Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten nutzte der Jupiter jedoch ein besser optimiertes Design. Während der Prozessor des ZX81 einen Großteil seiner Zeit für die Videodarstellung aufwenden musste, war der Prozessor des Jupiter ACE vollständig für die Programmbearbeitung reserviert. Dies wurde durch einen dedizierten Videospeicher von 2 KB erreicht, während für Programme 1 KB RAM zur Verfügung stand.

Im Gegensatz zur Folientastatur des ZX81 verfügte der Jupiter ACE über eine robuste Gummitastatur, die die Benutzerfreundlichkeit erhöhte. Auch in Sachen Audio war der Jupiter fortschrittlicher: Ein interner Lautsprecher konnte Töne mit frei programmierbaren Frequenzen und Längen wiedergeben, die direkt vom Prozessor gesteuert wurden. Die Videoausgabe erfolgte über einen handelsüblichen Fernseher, allerdings war das Bild, wie beim ZX80, nur monochrom. Zur Speicherung von Daten konnte ein herkömmlicher Kassettenrekorder angeschlossen werden, was zu dieser Zeit ein gängiges Verfahren war.

Der Jupiter ACE bot viele innovative Ansätze, konnte jedoch nie den Markt durchdringen. Die Wahl von FORTH, einer Sprache, die vor allem in Spezialanwendungen geschätzt wurde, und die starke Konkurrenz durch Sinclair und andere Hersteller führten dazu, dass der ACE ein Nischenprodukt blieb.

Veröffentlicht in Systeme.

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