IBM 5100

IBM 5100

IBM 5100

Als der IBM 5100 den Markt 1975 erreichte, konnte das Unternehmen für sich in Anspruch nehmen, den ersten transportablen und zudem kleinsten Computer auf den Markt gebracht zu haben. Hält man sich vor Augen, dass der "tragbare" Computer 28 Kilogramm wog, kann man ahnen, in welchen Kategorien zuvor gedacht und entwickelt wurde. Tatsächlich war der 5100 genauso groß, wie eine typische Schreibmaschine des Unternehmens. Allerdings muss man IBM zugutehalten, dass der 5100 noch einen 5"-Monitor besaß, ebenso wie ein DC300-Laufwerk und das Wort "portabel" nicht mit den heutigen Vorstellungen gleichzusetzen ist. Tragbar bedeutete vielmehr, dass der Computer leicht genug war, um ihn relativ einfach in einem anderen Raum aufzubauen. Der Computer basierte auf einem, SCAMP (Special Computer APL Machine Portable) genannten, Prototypen, das bereits 1973 in Palo Alto entwickelt wurde.

Genau wie die damaligen Mainframes setzte auch der 5100 auf APL oder konnte alternativ einen BASIC-Interpreter verwenden (je nach Modell). Mit diesem Konzept startete IBM eine weltweite Marketingkampagne, die auch recht erfolgreich war. Von Vorteil war hierbei auch die vorzügliche Kundenbetreuung. Dies konnte allerdings nicht über die Begrenztheit des Systems hinwegtäuschen. Angeboten wurde der 5100 in vier verschiedenen Varianten, wobei sich diese nur in der Größe des RAM, und dem Preis, unterschieden. Wurde die 16 Kilobyte Version für 8975 $ angeboten, kostete die 64 KByte Variante stolze 19.975 $. Inflationsbereinigt wären dies heute etwa 97.000 Euro! Der exorbitante Preis ließ auf ein edles Innenleben hoffen, zumindest auf eine gute Erweiterbarkeit, aber beide Hoffnungen erwiesen sich als falsch.

Der Prozessor war zwar eine 16-bit Entwicklung (PALM Prozessor) und konnte 64 KByte adressieren (mit Bank Switching war sogar noch mehr Speicher adressierbar...), allerdings gehörte der Computer nicht zu den schnellsten Systemen. Zur Datensicherung befand sich eine DC 300-Datasette im System, dessen Bänder mit maximal 204 KByte beschrieben werden konnten. Sollte das eine Laufwerk nicht ausreichen, so konnte extern ein weiteres angeschlossen werden.

Wie bereits erwähnt, befand sich auch ein 5" großer Monitore in der linken Seite des Gehäuses, das 16 Zeilen mit maximal 64 Zeichen darstellen konnte. Mittels eines Schalters konnte wahlweise zwischen schwarzer Schrift auf weißem Hintergrund oder weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund gewechselt werden. Ebenfalls war es möglich einen externen Monitor (oder Fernseher) anzuschließen, wobei dieser keinen Effekt auf die Wahl der Hintergrundfarbe zeigte. Ärgerlich war jedoch, dass der externe Monitor nur mit 60 Hz betrieben werden konnte, was in einigen europäischen Ländern sicherlich für Probleme sorgte.

Basis 108

Basis 108

Im Grunde ist der Basis 108 der gleichnamigen Firma ein Klon des Apple II und war weitestgehend mit der Soft-, aber auch Hardware kompatibel. Anders als sein "Bruder" musste man ihn jedoch nicht mit einer zusätzlichen Steckkarte besetzen, um CP/M zu benutzen, da diese einen Zilog Z80 Prozessor voraussetzt. Er war also vom Start weg, in der Lage, sowohl Apple DOS und CP/M zu nutzen. Des Weiteren besaß das System bereits eine 80-Zeichen-Darstellung, damit man CP/M sinnvoll nutzen konnte. Der Apple II benötigte hierfür eine weitere Karte und besetzte damit einen weiteren Steckplatz.

Das RAM, in Höhe von 128 KByte, konnte nicht an einem Stück angesprochen werden, sondern musste, mittels Bank Switching zwischen zwei 64 KByte großen Bereichen schalten. Als Option konnte man das System mit zwei, bereits installierten, Floppy Laufwerken, ausrüsten, die dabei vollkommen Apple II kompatibel waren (es war sogar möglich originale Floppy Laufwerke von Apple in das System zu integrieren). Unglaublicher Weise war das System, sogar noch günstiger zu erwerben, trotz solch einer Leistungssteigerung gegenüber dem Original. Ein Jahr nach seinem Erscheinen stellte das Unternehmen noch den Basis Junior vor, der auf etlichen Elektronikshows dem Publikum präsentiert wurde. Im Grunde war es derselbe Computer, besaß allerdings nur 64 KByte RAM, der aber auf die vollen 128 KByte aufgerüstet werden konnte.
Zudem besaß der 108 eindeutig die bessere Tastatur, die darüber hinaus vom System abgesetzt und mit einem Kabel verbunden war daher angenehmer zu bedienen war und trotzdem konnte sich der Computer nicht durchsetzen und verschwand wieder recht schnell vom Markt

Hewlett Packard HP 200LX

Hewlett Packard HP 200LX

Gestartet wurde das Projekt unter dem Entwicklungsnamen „Felix“ und stellte einen PDA dar, der MS-DOS kompatibel war (mit Ausnahme von wenigen Funktionen). Da der HP 200LX jedoch einen anderen Aufbau besaß als ein klassisches PDA, nannte man diese Klasse auch Palmtop Computer. Im Gegensatz zu den meisten PDAs der damaligen Zeit hatte dieses ein klappbares Gehäuse, das eine vollwertige Gummitastatur beinhaltete, die zudem um einen numerischen Block erweitert wurde. Insgesamt war das 200LX damit rund 25% kleiner, als ein Notebook jener Tage, besaß jedoch eine Lebensdauer von bis zu 40 Stunden. Die Energie lieferten dabei zwei herkömmliche AA-Batterien, die allerdings auch wiederaufladbar sein durften. Ein 12V-Netzteil konnte ebenfalls angeschlossen werden.

Eines der ungewöhnlichsten Details ist der Prozessor: hier kam ein Intel 80186 zum Einsatz, der relativ selten in Computern eingesetzt wurde und sonst vorwiegend in Haushaltsgeräten, Labor- und Messgeräten, aber auch in etlichen Airbus-Flugzeugentypen zum Einsatz kam. Getaktet wurde der Prozessor mit 7,91 MHz. Es war jedoch auch möglich die Taktfrequenz auf 15,8 MHz anzuheben. War der Anwender dazu nicht in der Lage, konnte zudem der Prozessor durch ein schnelleres Modell der 186er Reihe ausgetauscht werden. Mit seiner Kompatibilität zum IBM PC/XT konnte der 200LX sämtliche Programme nutzen, die auch mit einem Intel 8086, 8088 oder 80186 funktionierten (auch Programme für den 80286 waren nutzbar, allerdings nur, wenn das Programm nicht auf den gesicherten Speicher zugreifen wollte). Dabei beherrschte das Palm Top maximal den CGA-Farbstandard (vier Farben). Allerdings war das monochrome Display nicht beleuchtet und schränkte das Arbeiten damit etwas ein. Jedoch ist es seit 2004 möglich eine neuartige Hintergrundbeleuchtung zu installieren, die das Problem minimiert. Zur Erweiterung des Systems beinhaltete das System einen PCMCIA-Steckplatz, einen Infrarot Port, sowie einen seriellen Anschluss.

Zur sofortigen Nutzung standen dem Käufer Lotus 1-2-3, ein Kalender, ein Telefonbuch, ein Terminalprogramm, ein wissenschaftlicher Taschenrechner und cc:Mail (E-Mail-Programm) zur Verfügung). War eine PCMCIA-Karte mit großer Kapazität installiert und eine Maus angeschlossen, war es sogar möglich Windows 3.0 zu benutzen, inklusive MS Word und Excel.

Besonders in Japan war das HP Produkt ein voller Erfolg, konnte allerdings auch in anderen Ländern zahlreiche Anhänger finden. Mit dem Aufkommen der ersten Windows CE Produkte stellte HP schon bald die Produktion auf ein kompatibles Gerät um (HP 300LX). Jedoch war die Anzahl der Fans noch immer groß. Dies lag womöglich auch an den zahlreichen Eastereggs, die in dem System vorhanden waren. Tippte man, während des Startbildschirmes des Spiels „Lair of Squid“, das Wort „siegergalerie“ (in der deutschen Version, andere Länder nutzten andere Worte) entstand ein Labyrinth, das aus den Bildern der Entwickler bestand. Daneben waren auch noch andere Geheimnisse zu lüften. Im systemeigenen Self Test Mode, der genutzt werden konnte, wenn man das System abschaltete und dabei die Tasten Esc und On gleichzeitig drückte und dann die Cursor Down Taste drückte (gefolgt von 14 x Enter), war ein kleines Gedicht enthalten. Drückte man stattdessen beim Self Test CTRL und Enter und drückte dann dauerhaft ALT, während man 13 x Enter drückte, erschien ein weiteres Gedicht.

Ein weiteres Easter Egg nannte sich "More Applications" und ist wohl eher ein Entwicklungstool gewesen. Allerdings kann auch der Normalanwender dieses nutzen. Dazu drückt man das blaue "&", gefolgt vom dauerhaften gedrückt halten der ALT-Taste. Zusätzlich drückt man viermal die F9-Taste und einmal die F10-Taste. Hält man dann weiterhin die Taste ALT gedrückt erscheinen unzählige Zahlenreihen und andere Programminformationen.
Der Startpreis für das Palm Top lag 1994 bei 695 US Dollar, was heute etwa 1.312,03 Euro (inflationsbereinigt) im Geldbeutel wären.

Commodore C64GS – 1990

C64GS

C64GS

Wenn es eine Firma gab, die auf allen Hochzeiten tanzen wollte und jeden Cent dabei erwirtschaften wollte, dann Commodore und dabei zogen sie alle Register. Wohl keine andere Firma (von Apple vielleicht mal abgesehen) konnte aus einer Hardwarebasis so viele Derivate erstellen und der Commodore C64GS (das GS stand für Game System) war da sicherlich keine Ausnahme. Man erkannte irgendwann, dass der Videospielmarkt wieder auferstanden war (bedingt durch die zahlreichen Verkäufe der PC-Engine und des Sega Master Systems im 8-bit Bereich) und was lag da näher hier ebenfalls einzusteigen? Dies war, im Übrigen, nicht das erste Mal mit dem C64 passiert, denn 1982 versuchte es Commodore mit der MAX Machine (einem spielorientierten Computer). Um sich die teure Entwicklung zu sparen, konnte man sich auf ein bewährtes System verlassen, dieses um einige Elemente erleichtern und dann als Videospielsystem auf den Markt werfen. Das System basierte dann auf der Platine des C64-C, dem einfach die Tastatur und der serielle Anschluss entfernt wurde. Um sich weitere Produktionsschritte zu sparen, ließ man sogar die Lötpunkte an Ort und Stelle, denn alles weitere hätte erneut Kosten verursacht. Kurioserweise hatte man den Kassetten Port ebenfalls beibehalten und dachte eventuell an eine Lademöglichkeit via Kassette nach, was sicherlich noch kostengünstiger gewesen wäre.

Lediglich der Expansion Port wanderte nun von hinten nach oben, dorthin wo zuvor eine Tastatur und nun reichlich Platz vorhanden war. Das man allerdings den umgekehrten Weg hätte gehen können und die Computer verbilligt auf den Markt bringt und die Entwickler zur Produktion von Spielen auf Modulen (die auch am C64 zu spielen waren) aufruft, darauf kamen die Marketingspezialisten scheinbar nicht.
Zudem stimmte der Preis einfach nicht: Die Konsole kam für etwa 99 GBP (inflationsbereinigt 2024 etwa 373 Euro) auf den Markt. Das die 8-bit Konsolen bereits auf dem absteigenden Ast saßen (schließlich hatte Sega bereits das Mega Drive / Genesis auf den Markt geworfen und Nintendo stand kurz vor der Veröffentlichung des SNES) schien jedoch niemanden in der Chefetage zu stören oder wurde gekonnt ignoriert.
Der C64GS war ein katastrophaler Reinfall. Commodore Fans und auch Gaming Enthusiasten erkannten Commodores Schachzug als das war er war, eine schlechte Idee ohne Innovationen. So ziemlich jede Gaming Zeitschrift wies darüber hinaus auf die enge Verwandtschaft zum alten Brotkasten hin

Ein echter C64 kostete zudem kaum mehr. Die Spieleflut, ein MUSS für "Konsolen" war eben auch nicht vorhanden und viele Module setzten sogar eine Tastatur voraus, da sie ebenfalls für den normalen C64 entwickelt wurden. Kaum war das System veröffentlicht, wurde die Produktion auch wieder eingestellt, eine klassische Totgeburt! Von den 80.000 produzierten Einheiten hatten sich in Großbritannien und Dänemark lächerliche 25 % verkauft! Da halfen auch nicht die im Bundle enthaltenen Spiele: Fiendish Freddy's Big Top O'Fun, International Soccer, Flimbo's Quest und Klax.

Als Sahnehäubchen des Desasters konnte man den mitgelieferten Joystick namens Cheetah Annihilator bezeichnen. Eine absolute Katastrophe. Commodore hatte zu dieser Zeit viele, Third Party Joysticks auf dem Markt, die einfach ein neues Branding erhielten. Wieso diese nicht verwendet wurden, ist nicht klar. Vielleicht passte er einfach farblich am besten. Die restlichen C64GS wurden ironischerweise wieder in C64 umgewandelt und dann verkauft...den Weg hätte man sich sicherlich sparen können.

Game Boy Color – 1998 by Nintendo

Game Boy Color - 1998 by Nintendo

Der 1998 erschienene Game Boy Color ist der Nachfolger des Game Boy und besaß, im Gegensatz zu seinem Vorgänger ein breiteres und größeres Gehäuse, das zudem nun auch Farbe ins Spiel brachte. Wie sein Vorgänger setzte der GBC (Game Boy Color) auf den gleichen Prozessortyp, der von Sharp erstellt wurde und einige Zusatzfunktionen erhielt. Zudem wurde der RAM vervierfacht (32 KByte) und Nintendo konnte den Prozessor, ein Z80 Lizenzbau, nun auf 8 MHz takten, was jedoch nicht immer notwendig war und er auch manchmal nur die 4 MHz besaß. Wieder konnte man Game Boys verlinken, dies geschah diesmal jedoch mittels einer Infrarotverbindung, die jedoch nur in einigen Spielen existent und beim Nachfolger, dem Game Boy Advanced auch nicht mehr vorhanden war.

Statt aber nur zwei Game Boys konnten nun bis zu sechs verlinkt werden. Trotzdem lieferte Big N ein Kabel mit. Insgesamt war der GBC in der Lage 56 Farben (32 verschiedene Hintergrundfarben und zusätzlich 24 weitere für die Sprites) darzustellen. Hierfür konnte das handliche Gerät auf eine Pallette von 32.768, die von vier Schattierungen flankiert wurde, die der Original Game Boy als Basis-"Farben" hatte, zugreifen. Das konnte jedoch zu Fehldarstellungen führen. Wie auch auf dem Farbbildschirm, steuerte man bei der Wahl des Gehäuses in Richtung „bunte, neue Welt“ und bot den GBC mit der Zeit in unterschiedlichen Farben an (insgesamt 32). Zusätzlich beherrschte der Game Boy Color nun auch Parallax Scrolling (für C64 Besitzer ein alter Hut).

Anders als die Originalmodule hatten die des GBC durchsichtige Hüllen, die zudem nicht kompatibel zum Game Boy DS sind. Auch waren nicht alle GBC-Module abwärts zum Original Game Boy 100%-kompatibel. Die, die es doch waren, hatten ein schwarzes Gehäuse (dies soll heißen, diese Module konnte man ebenso auf dem alten Game Boy spielen!) Durch die Abwärtskompatibilität der alten Spiele auf dem neuen Game Boy Color dagegen konnte der GBC-Besitzer sich vor Spielstart entscheiden, in welcher Art das Spiel gestaltet werden konnte. Dies wurde durch das Drücken einer Tastenkombination ausgewählt. Meist wurde einfach eine Subfarbpallette mit 10-Farben genutzt. Für die Spiele, denen das nicht möglich war, wurde das Spiel im Originalfarbton gezeigt. Der Game Boy Color hatte einen enormen Erfolg, sicherlich auch dadurch, dass nahezu alle alten Spiele verwendbar waren und es so endlich möglich war, bestimmte Spiele auch koloriert zu spielen.

Insgesamt wurden 118,69 Millionen Game Boy verkauft, da Nintendo diesen und den Vorgänger in den Verlaufszahlen zusammengefasst hatte. Es wird jedoch geschätzt, dass Big N etwa 43 Millionen Game Boy Color verkaufen konnte.

IQ-151

IQ-151

ZPA IQ 151

ZPA IQ 151

Der IQ-151 war ein Personal Computer, der von ZPA Nový Bor in der ehemaligen Tschechoslowakei produziert wurde. Er wurde 1985 eingeführt und bis 1989 hergestellt. Das Herzstück des Systems bildete der Tesla MHB8080A-Prozessor, ein unlizenzierter Nachbau des Intel 8080, der mittels Reverse Engineering entwickelt wurde und mit einer Taktfrequenz von 2 MHz arbeitete. Ursprünglich verfügte der Computer über 32 KB RAM, später wurden Modelle mit 64 KB angeboten.

Die Entwicklung des IQ-151 erfolgte in einer Zeit, in der die Tschechoslowakei bestrebt war, eigene Computertechnologie zu entwickeln, um die Abhängigkeit von westlichen Importen zu reduzieren. ZPA Nový Bor, ein Unternehmen mit Erfahrung in der Elektronikfertigung, nahm sich dieser Herausforderung an und entwickelte den IQ-151 als erschwinglichen Computer für Bildungseinrichtungen und technische Anwendungen.

Ein markantes Merkmal des IQ-151 war sein modulares Design. Das Mainboard enthielt lediglich die CPU, unterstützende ICs und den Speicher. Weitere Funktionen wurden durch Erweiterungsmodule hinzugefügt, für die fünf Steckplätze zur Verfügung standen. Diese Architektur ermöglichte es den Benutzern, den Funktionsumfang des Computers nach Bedarf zu erweitern. In Bezug auf die Anzeige bot der IQ-151 einen semigrafischen Textmodus mit einer Auflösung von 32 x 32 Zeichen. Mit entsprechenden Erweiterungsmodulen konnte die Darstellung auf 64 x 32 Zeichen oder 512 x 256 Pixel verbessert werden. Als Betriebssysteme kamen der im ROM gespeicherte Monitor, AMOS (Almost Memory Oriented System) und auf 64-KB-Maschinen MIKROS zum Einsatz.

Geplante Peripheriegeräte für den IQ-151 umfassten unter anderem Diskettenlaufwerke zur Speichererweiterung, Drucker für den Dokumentenausdruck und verschiedene Schnittstellenkarten zur Integration in industrielle Umgebungen. Diese Erweiterungen sollten die Einsatzmöglichkeiten des Computers in verschiedenen Bereichen erweitern. Allerdings hatte der Rechner in den Anfangsjahren eine gravierende Schwachstelle: durch den Einbau von zu schwachen Dioden, konnte der IQ 151 einen Absturz erfahren, sofern mehr als drei Peripheriegeräte angeschlossen wurden. Dieser Fehler wurde später behoben.

Hinsichtlich der Verkaufszahlen gibt es keine genauen Aufzeichnungen, aber es wird geschätzt, dass mehrere tausend Einheiten produziert wurden, hauptsächlich für den Einsatz in Schulen und staatlichen Institutionen. Der Einführungspreis des IQ-151 lag bei etwa 30.000 tschechoslowakischen Kronen. Unter Berücksichtigung der Inflation und der Kaufkraftunterschiede würde dies heute ungefähr 2.500 Euro entsprechen.
Obwohl der IQ-151 technisch hinter westlichen Computern seiner Zeit zurückblieb, spielte er eine entscheidende Rolle bei der Einführung der Informatik in der Tschechoslowakei. Sein modularer Aufbau und die Möglichkeit zur Erweiterung machten ihn zu einem wertvollen Werkzeug für Bildung und Industrie.

IQ-151

IQ-151

ZPA IQ 151

ZPA IQ 151

Der IQ-151 war ein Personal Computer, der von ZPA Nový Bor in der ehemaligen Tschechoslowakei produziert wurde. Er wurde 1985 eingeführt und bis 1989 hergestellt. Das Herzstück des Systems bildete der Tesla MHB8080A-Prozessor, ein unlizenzierter Nachbau des Intel 8080, der mittels Reverse Engineering entwickelt wurde und mit einer Taktfrequenz von 2 MHz arbeitete. Ursprünglich verfügte der Computer über 32 KB RAM, später wurden Modelle mit 64 KB angeboten.

Die Entwicklung des IQ-151 erfolgte in einer Zeit, in der die Tschechoslowakei bestrebt war, eigene Computertechnologie zu entwickeln, um die Abhängigkeit von westlichen Importen zu reduzieren. ZPA Nový Bor, ein Unternehmen mit Erfahrung in der Elektronikfertigung, nahm sich dieser Herausforderung an und entwickelte den IQ-151 als erschwinglichen Computer für Bildungseinrichtungen und technische Anwendungen.
Ein markantes Merkmal des IQ-151 war sein modulares Design. Das Mainboard enthielt lediglich die CPU, unterstützende ICs und den Speicher. Weitere Funktionen wurden durch Erweiterungsmodule hinzugefügt, für die fünf Steckplätze zur Verfügung standen. Diese Architektur ermöglichte es den Benutzern, den Funktionsumfang des Computers nach Bedarf zu erweitern.

 

In Bezug auf die Anzeige bot der IQ-151 einen semigrafischen Textmodus mit einer Auflösung von 32 x 32 Zeichen. Mit entsprechenden Erweiterungsmodulen konnte die Darstellung auf 64 x 32 Zeichen oder 512 x 256 Pixel verbessert werden. Als Betriebssysteme kamen der im ROM gespeicherte Monitor, AMOS (Almost Memory Oriented System) und auf 64-KB-Maschinen MIKROS zum Einsatz. Geplante Peripheriegeräte für den IQ-151 umfassten unter anderem Diskettenlaufwerke zur Speichererweiterung, Drucker für den Dokumentenausdruck und verschiedene Schnittstellenkarten zur Integration in industrielle Umgebungen. Diese Erweiterungen sollten die Einsatzmöglichkeiten des Computers in verschiedenen Bereichen erweitern. Allerdings hatte der Rechner in den Anfangsjahren eine gravierende Schwachstelle: durch den Einbau von zu schwachen Dioden, konnte der IQ 151 einen Absturz erfahren, sofern mehr als drei Peripheriegeräte angeschlossen wurden. Dieser Fehler wurde später behoben.

Hinsichtlich der Verkaufszahlen gibt es keine genauen Aufzeichnungen, aber es wird geschätzt, dass mehrere tausend Einheiten produziert wurden, hauptsächlich für den Einsatz in Schulen und staatlichen Institutionen. Der Einführungspreis des IQ-151 lag bei etwa 30.000 tschechoslowakischen Kronen. Unter Berücksichtigung der Inflation und der Kaufkraftunterschiede würde dies heute ungefähr 2.500 Euro entsprechen.

Obwohl der IQ-151 technisch hinter westlichen Computern seiner Zeit zurückblieb, spielte er eine entscheidende Rolle bei der Einführung der Informatik in der Tschechoslowakei. Sein modularer Aufbau und die Möglichkeit zur Erweiterung machten ihn zu einem wertvollen Werkzeug für Bildung und Industrie.

PCW 8256 / Schneider Joyce

PCW 8256 / Schneider Joyce

PCW 8256 / Schneider Joyce

PCW 8256 / Schneider Joyce

Der PCW 8256 stellte keinen Computer im eigentlichen Sinne dar, sondern konnte viel mehr als digitale Schreibmaschine verstanden werden. Besonders die Typenkennzeichnung PCW machte dies deutlich, stand die Abkürzung für Personal Computer Wordprocessor. Das System richtete sich primär an Autoren, Studenten und kleine Unternehmen, die eine kostengünstige Textverarbeitungslösung benötigten. Alan Sugar, der Gründer von Amstrad, erkannte früh das Potenzial eines erschwinglichen Bürocomputers und setzte mit dem PCW 8256 genau diesen Gedanken um. „Wir wollten einen Computer entwickeln, den jeder bedienen kann, ohne technisches Know-how zu benötigen“, sagte Sugar in einem Interview aus dem Jahr 1985.

Anders als viele seiner Zeitgenossen, die sich vor allem auf Spiele oder Unternehmenssoftware konzentrierten, wurde der PCW 8256 als Komplettsystem angeboten, das Monitor, Tastatur und Drucker in einem Set vereinte. Die Philosophie hinter dem Gerät war es, eine unkomplizierte und preiswerte Alternative zu den damals dominierenden IBM-kompatiblen PCs oder dem Apple Macintosh zu bieten. Besonders hervorzuheben ist das Betriebssystem CP/M+, das eine breite Auswahl an bestehender Software unterstützte, darunter das mitgelieferte Textverarbeitungsprogramm Locoscript.

Mit einem Zilog Z80-Prozessor, 256 KB RAM (später erweiterbar auf 512 KB) und einem integrierten 3-Zoll-Diskettenlaufwerk war er leistungsfähig genug für die vorgesehenen Aufgaben. Die monochrome Darstellung des Bildschirms mit einer Auflösung von 720 × 256 Pixeln ermöglichte eine klare und gut lesbare Textverarbeitung. Das Gerät wurde mit einem Nadeldrucker ausgeliefert, was eine wesentliche Erleichterung für viele Nutzer bedeutete, die eine vollständige Schreibmaschinenalternative suchten. Wie auch bei einigen anderen Modellen war die gesamte Hardware im Gehäuse des Monitors verbaut, optional konnte allerdings ein zweites Laufwerk angeschlossen werden. Interessanterweise besaß dieser Computer keine ROM, sondern lud die Bootsequenz direkt aus dem ASIC des Druckers. Neben dem mit gekauften Drucker konnte nicht ohne weiteres andere Drucker angeschlossen werden, es musste zuerst ein Adapter verbaut werden.

Zeitzeugenberichte aus alten Computerzeitschriften lassen die damalige Begeisterung für das Gerät nachvollziehen. So schrieb das Magazin Personal Computer World in seiner Ausgabe vom Oktober 1985: „Mit dem PCW 8256 revolutioniert Amstrad den Markt – ein voll ausgestattetes Büro für weniger als 500 Pfund!“ Diese Begeisterung teilten auch viele Kunden, die nun eine günstige Möglichkeit hatten, ihre Korrespondenz und Büroarbeiten zu erledigen.

Doch es gab auch Kritikpunkte. Besonders das 3-Zoll-Diskettenformat erwies sich als problematisch, da es nicht mit den weiter verbreiteten 3,5-Zoll- oder 5,25-Zoll-Disketten kompatibel war. Einige Nutzer berichteten von Schwierigkeiten bei der Datenübertragung zwischen verschiedenen Systemen, was den Einsatz des PCW 8256 in gemischten Büro-Umgebungen erschwerte. Trotzdem fand das Gerät schnell eine treue Fangemeinde, insbesondere unter Schriftstellern und Selbstständigen. Der britische Schriftsteller Terry Pratchett soll einen frühen PCW genutzt haben, um einige seiner Romane zu schreiben. Auch in Schulen und Universitäten fand das System Verbreitung, wo es oft als erschwingliche Alternative zu teureren Workstations diente.

Geplante Peripheriegeräte für den PCW 8256 umfassten zusätzliche Speicherlösungen, wie externe Diskettenlaufwerke und Speichererweiterungen, aber auch spezielle Softwarepakete für Tabellenkalkulation und Buchhaltung. Amstrad veröffentlichte später den PCW 8512, eine erweiterte Version mit mehr Speicher und einem zweiten Diskettenlaufwerk, um den Bedürfnissen professioneller Nutzer besser gerecht zu werden.
Obwohl der PCW 8256 letztlich von moderneren Systemen verdrängt wurde, bleibt er ein bemerkenswertes Beispiel für einen durchdachten und kosteneffizienten Computer, der eine spezielle Marktnische bediente. Sein Erfolg zeigte, dass ein Computer nicht immer ein technisches Wunderwerk sein musste, um eine breite Zielgruppe zu erreichen – manchmal reichte es, eine praktische Lösung für ein alltägliches Problem zu bieten. 700.000 Käufer werden diesem Urteil sicherlich zustimmen.

NEC PC Engine

NEC PC Engine

Von Evan-Amos - Eigenes Werk, Gemeinfrei

PC Engine

Die PC-Engine ist eine, gemeinsam vom Elektronikkonzern NEC und dem japanischen Videospielunternehmen Hudson Soft, Spielkonsole, die am 30. Oktober 1987 offiziell in Japan veröffentlicht wurde. NEC hatte sich in Japan mit ihren Computerreihen PC-8801, sowie PC-9800, bereits einen guten Ruf erarbeitet und sahen sich nach neuen Betätigungsfeldern um. Der Einstieg in den Videospielsektor war dabei ein logischer Schritt. NEC erkannte jedoch schnell, dass sie nur wenig Erfahrung mit diesem Bereich vorzuweisen hatten und suchte in diesem nach einem geeigneten Partner. Hudson Soft war dabei ein passender Kandidat, schließlich hatte sich das Unternehmen mit Bomberman und anderen Games ein erstaunliches Fachwissen angeeignet.

Hudson Soft selbst erkannte auch recht schnell, dass das NES von Nintendo keine ausreichenden Leistungsreserven besaß, um bestimmte Vorhaben der Programmierer umzusetzen. Präsident Hiroshi Kudo gab daher seinen Mitarbeitern daher den Auftrag diese „Grenzen“ zu verschieben. Dies war möglich, da das Unternehmen auch Halbleiterexperten beschäftigte. Hierfür entwickelten sie das Konzept eines Grafikchips, der in Hinblick auf Animation und Sprite Qualität dem ursprünglichen System deutlich überlegen wäre und passenderweise in die NES Module integriert werden konnte.

Hudson-Techniker Kimio Yamamura erklärte: „Die Entwicklung begann nicht mit dem Ansatz, Hardware zu erschaffen, sondern mit der Idee, Software zu entwickeln. Als die Hardware-Hersteller nicht bereit waren, leistungsstärkere Hardware zu bauen, haben wir entschieden, einen Chip zu entwickeln, um die Leistung zu steigern. Es ging nicht darum, von Anfang an neue Hardware zu entwickeln, sondern rein um die Chipentwicklung.“ Das Software Unternehmen präsentierte ihre Ergebnisse dem Nintendo Präsidenten Hiroshi Yamauchi. Dieser lehnte den zusätzlichen Grafikchip konsequent ab.

Daher setzte sich Hudson Soft mit zahlreichen Halbleiterherstellern in Kontakt, jedoch trafen sie auch hier nicht auf sonderliches Interesse. Während eines letzten Versuches bei Seiko Epson (heute: Epson) konnte sich Präsident Hiroshi Kudo endlich Gehör verschaffen. Während des Treffens gab er zu verstehen, dass er nicht plane den produzierten Chip zu verkaufen, sondern er diesen eher als Machbarkeitsstudie verstanden wissen möchte und er auf seinem „seinem Schreibtisch eine leistungsstärkere Konsole als das Famicom habe.“ Der Halbleiterhersteller gab ihm zu verstehen, das dies mit erheblichen Kosten verbunden sein würde, doch Kudo erwiderte, dass Geld nicht das Problem sei und er dieses, wenn nötig, persönlich vorbeibringen würde. Kudo gab später an, dass Seiko wohl von seiner Hartnäckigkeit beeindruckt waren und sie daher wohl grünes Licht für die Entwicklung gaben.

Zwischen Ende 1985 und Anfang 1986 konnte der nun Hu6270 getaufte Prozessor aus der Taufe gehoben werden. Laut Kudos Aussage betrugen die Herstellungskosten etwa 200 Millionen Yen. Dafür erhielt Hudson Soft „1000 oder 10.000“ Chips, laut Aussage des Präsidenten, der sich über die Anzahl nicht mehr sicher ist. Eines war jedoch sicher: der neue Chip konnte die Leistung der NES CPU übertreffen. Man begann zu überlegen, wieso man nicht der neuen CPU eine leistungsfähigere Umgebung bieten und damit eine neue Konsole erschaffen sollte.

Sofort wurde mit dem HuC6260 Video Color Decoder ein weiterer Grafikchip entwickelt, der 16 Bit Grafiken mitsamt 256 Farben gleichzeitig darstellen konnte.
Diesem wurde ein HuC6280 Prozessor zu Seite gestellt wurde. Dieser basierte auf dem MOS 6205, der in seiner Urform auch schon im VC 20, Atari 800 oder aber auch in der NES zu finden war. Statt 1,79 MHz konnten sich Programmierer wie auch Nutzer über eine Taktrate von 7,16 MHz freuen. Zusätzlich spendierte man dem Chip einen programmierbaren Soundgenerator mit 6 Kanälen.

Mit einem Konzept und der Vision machte sich Hudson auf und traf sich mit Vertretern des Elektronikkonzernes Sharp, die sofort Interesse bekundeten. Die Fertigung sollte beginnen, als Sharp das Projekte aber fallen ließ. Das Unternehmen war einen vermeintlich lukrativeren Deal mit Nintendo selbst eingegangen, da Yamauchi ihnen die Lizenz zur Produktion der Twin Station bot, einem Zwitter aus dem NES und der Famicom Disk Station. Das All in One System sollte Käufer ansprechen, die weder das NES, noch die Disk Station besaßen.

Erneut stand Hudson Soft auf dem digitalen Abstellgleis und wieder musste Präsident Kudo jeden Halbleiterproduzenten Japans besuchen. Bei NEC eröffnete er das Gespräch mit der Bekundung eine Spielkonsole bauen zu wollen. NEC zeigte sich sehr interessiert, da sie selbst bereits seit Ende 1983 erfolglos versuchten eine eigene Konsole zu entwickeln, vorzugsweise mit CD-ROM. Aus Kostengründen wurden sämtliche Pläne verworfen. Waren es zu Beginn die Kosten eines günstigen Prozessors, die im Wege standen, waren es später die Preise eines CD-ROM für den Heimgebrauch, die das Projekt vereitelten. Mit Hudson Soft und dem neuen Chip stand dieser Idee nichts mehr im Wege.

NEC und Hudson Soft planten eine modulare Bauweise an, die das System auf beliebige Art erweitern könnte, bis das Gerät schlussendlich auch ein vollständiger PC wäre. So konnte das Grundsystem mit dem AV Booster ein Composite Video (FBAS) Signal bereitstellen, dass dem RF Signal der Standard PC Engine deutlich überlegen war. Dank eines Erweiterungsanschlusses konnte weitere Hardware angeschlossen werden, u.a. das bereits in Entwicklung befindliche CD-ROM oder aber weitere Komponenten, wie ein Modem oder Tastatur. Als Hauptmedium wurden die HuCards verwendet, die auf Hudsons Bee Card für den MSX Standard basierten (Nintendo selbst war zuvor bereits an den Karten interessiert, nicht jedoch an den Lizenzzahlungen, die damit an Hudson fällig gewesen wären, daher platzte der Deal diese Karten für das NES zu nutzen). Mit den System Cards planten NEC und Hudson etwas Neues: durch den Einsatz von System Cards konnte das System um mehr Arbeitsspeicher oder um weitere Funktionen erweitert werden, die selbst den Käufern der ersten Version erlaubte, auch Jahre später immer auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben.

Den beiden Unternehmen war jedoch klar, dass sich eine Spielkonsole nicht nur durch ihre Technik verkaufte, sondern einzig und allein durch die angebotene Software. Softone, Vater des Klassikers Wonder Boy konnte ermuntert werden ihren zweiten Teil „Wonder Boy in Monster Land“ für die neue Konsole umzusetzen, allerdings unter dem Namen Bikkuriman World. Bikkuriman ist eine japanische Reihe von Waffelsnacks, die mit zusätzlichen Aufklebern versehen waren und sich im Land der aufgehenden Sonne zu dieser Zeit einer großen Popularität erfreute. Somit wurden die eigentlichen Charaktere, beispielsweise Tom Tom oder Tanya, durch entsprechende Figuren aus der Akuma vs Tenshi Seal Reihe ersetzt, die in den Snacks enthalten waren.

Des Weiteren stellte Hudsons Soft mit „China Warrior“ und „Shanghai“, sowie dem Jum n Run „Kata Chan & Ken Chan“ und dem Rennspiel „Victory Run“ ein interessantes Line-Up auf.

Tandy 2000

Tandy 2000

Tandy 2000

Tandy 2000

Der Tandy 2000 kam im Dezember 1983 auf den Markt, ein ganzes Jahr vor dem Tandy 1000, und erwies sich als eines der größten Missgeschicke in der Geschichte von Tandy. Doch um fair zu bleiben: Tandy war damit nicht allein. Viele Hersteller, die auf die Intel-80186-CPU setzten, scheiterten aus ähnlichen Gründen.
Oberflächlich betrachtet schien der Tandy 2000 ein Glücksgriff zu sein. Er bot im Vergleich zu den TRS-80- und Color Computer (CoCo)-Modellen eine erheblich gesteigerte Leistungsfähigkeit, neue Befehle und eine verbesserte Fehlertoleranz. Mit einem 16-Bit-Intel-Prozessor, der mit 8 MHz getaktet war, übertraf er sogar einige frühe 80286-Modelle. Darüber hinaus verfügte er über eine fortschrittliche Farbgrafik, zwei 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerke mit je 720 KB Speicherkapazität und eine robust gebaute Architektur. In vielerlei Hinsicht war er seiner Zeit voraus und wurde von vielen als der erste AT-ähnliche Computer in Nordamerika betrachtet – ein mutiger und riskanter Schachzug von Tandy.

Doch genau dieser Fortschritt wurde dem System zum Verhängnis. Der Einsatz der 80186-CPU war ein schwerwiegender strategischer Fehler. Während Intel den Prozessor primär für eingebettete Systeme entwickelt hatte, war er für Desktop-Computer weniger attraktiv. Softwareentwickler vermieden es, für den 80186 zu programmieren, und es gab nur wenige optimierte Anwendungen.

Zwar wurde der Tandy 2000 als IBM XT-kompatibel beworben, doch die Realität sah anders aus: Viele Programme, die nicht rein textbasiert waren, liefen nicht korrekt. Das lag vor allem an der speziellen Hardware-Architektur. Der Computer nutzte einen proprietären Grafikmodus mit 640 × 400 Pixeln – eine Auflösung, die nicht mit CGA, EGA oder VGA kompatibel war. Zudem führte Tandy mit dem Gerät das Konzept der Tastatur-Scancodes ein, das sich erst mit dem späteren AT-Standard durchsetzte.

Ein weiteres Problem war das spezielle 720-KB-Diskettenformat. Tandy verwendete einseitig hochdichte Disketten, die auf 1,2-MB-Doppelseiten-Disketten basierten. Zwar konnten 360-KB-Disketten gelesen und beschrieben werden, doch die Nutzung auf IBM-kompatiblen Systemen konnte problematisch sein. Viele Anwender berichteten von beschädigten Daten oder nicht lesbaren Datenträgern. Bastler fanden später heraus, dass sich durch Hardware-Modifikationen 3,5-Zoll-720-KB-Diskettenlaufwerke anschließen ließen – doch auch hier blieb unklar, ob die so formatierten Disketten mit standardmäßigen PC-Systemen kompatibel waren.

Erschwerend kam hinzu, dass der Tandy 2000 zwar ein IBM-XT-kompatibles BIOS besaß, doch viele Programme nicht darauf liefen. Während Standard-DOS-Software oft funktionierte, gab es zahlreiche Anwendungen, die das BIOS umgingen, um direkt auf die Hardware zuzugreifen – eine Praxis, die den Tandy 2000 unbrauchbar machte. Microsoft stellte eine spezielle MS-DOS-Version für das Gerät bereit, die einige dieser Probleme umging, doch es blieb ein proprietäres System. Die meisten anderen Tandy-Computer, einschließlich des späteren Tandy 1000, konnten standardmäßiges MS-DOS oder IBM PC-DOS nutzen.

Der Todesstoß für den Tandy 2000 kam jedoch mit der Einführung der 80286-CPU – nur zwei Monate nach seiner Markteinführung. Während IBM und andere Hersteller mit dem AT-Standard auf eine zukunftssichere Architektur setzten, war der 80186 bereits technologisch überholt. Damit reduzierte sich die potenzielle Software-Basis weiter.

Tandy war nicht das einzige Unternehmen, das diesem Irrweg folgte. Auch andere 80186-basierte Computer wie der schwedische Compis oder der australische Dulmont Magnum scheiterten. Während diese Systeme hauptsächlich mit CP/M vertrieben wurden und an mangelnder Software litten, hatte der Tandy 2000 zumindest einige MS-DOS-Anwendungen – wenn auch stark eingeschränkt.
Letztlich ließ Radio Shack den Tandy 2000 schnell fallen und bot kaum noch Unterstützung. Nicht verkaufte Geräte wurden später zu Terminals für die eigenen Filialen umfunktioniert – ein ironischer Schlusspunkt, da bereits der ursprüngliche TRS-80 Modell 1 als Terminal-Ersatz geplant war.

Eine kleine Randnotiz bleibt jedoch: Der Tandy 2000 war der erste Computer von Radio Shack, der das „Tandy“-Logo trug, und gleichzeitig der einzige, der sowohl das „Tandy“- als auch das „TRS-80“-Logo auf dem Gehäuse vereinte. Trotz seiner ambitionierten Technik blieb er jedoch ein Relikt einer Fehleinschätzung – ein Rechner, der seiner Zeit technisch voraus war, aber durch falsche Entscheidungen scheiterte.