The Seven Cities of Gold – 1984 by Ozark Softscape

The Seven Cities of Gold

The Seven Cities of Gold

"The Seven Cities of Gold" ist ein Computerspiel, das 1984 von Ozark Softscape unter der Leitung von Dan Bunten entwickelt und von Electronic Arts veröffentlicht wurde. Es versetzt die Spieler in die Rolle eines spanischen Konquistadors des 15. Jahrhunderts, der die Neue Welt erkundet, um Reichtümer zu sammeln und Ruhm zu erlangen. Der Titel des Spiels bezieht sich auf die Legende der sieben goldenen Städte von Cibola, die im 16. Jahrhundert viele Abenteurer nach Amerika lockte.

Die Entwicklung des Spiels begann mit einer intensiven Recherchephase, in der Dan Bunten und sein Bruder Bill zahlreiche Bücher über die Konquistadoren und verwandte Themen studierten. Dan Bunten erklärte später: "Als... Bill und ich Kinder waren, schenkte uns unser Onkel ein Buch über die Konquistadoren, und wir dachten, wow!" Diese Faszination führte zur Idee, ein Spiel zu entwickeln, das die Erfahrungen der Entdecker nachbildet. Ein zentrales Merkmal des Spiels ist die Möglichkeit, neben der historischen Karte auch zufällig generierte Karten zu verwenden, was jedem Spiel eine einzigartige Welt verleiht. Jim Rushing, der Hauptprogrammierer, verbrachte etwa vier Monate mit der Entwicklung des Kartengenerators, der realistische Kontinente mit Bergen, Flüssen und verschiedenen Zivilisationen erzeugt. Dan Bunten betonte die Bedeutung dieses Features: "Die zufälligen Karten geben den Spielern das Gefühl, echte Entdecker zu sein, die in unbekanntes Terrain vordringen."

Das Gameplay von "The Seven Cities of Gold" zeichnet sich durch seine offene Struktur aus. Die Spieler können die Küsten erkunden, ins Landesinnere vordringen, mit indigenen Völkern interagieren und entscheiden, ob sie friedlich handeln oder gewaltsam erobern. Die Interaktion mit den Ureinwohnern ist dabei besonders hervorzuheben. Dan Bunten erklärte: "Der friedliche Ansatz funktioniert wirklich am besten... Man muss irgendwo Freunde haben. Wenn etwas schiefgeht, braucht man eine freundliche Mission, zu der man zurückkehren kann, ohne sich um einen Aufstand sorgen zu müssen." Diese Dynamik spiegelt die historischen Herausforderungen der Konquistadoren wider und zwingt die Spieler, ihre Entscheidungen sorgfältig abzuwägen.

Nach seiner Veröffentlichung war "The Seven Cities of Gold" sowohl kommerziell als auch kritisch erfolgreich. Es verkaufte sich in den ersten Jahren über 150.000 Mal und wurde von der Zeitschrift Computer Gaming World als "Strategiespiel des Jahres" 1985 ausgezeichnet. In einer Rezension der Compute! aus dem Jahr 1984 wurde es als "fesselndes Strategiespiel, das herausfordert und bildet sowie unterhält" beschrieben. Die Möglichkeit, immer wieder neue Welten zu entdecken, trug maßgeblich zum Wiederspielwert bei und inspirierte spätere Spiele wie Sid Meiers "Pirates!" und "Civilization".

Trotz seines Erfolgs blieb das Spiel nicht ohne Kontroversen. Einige Kritiker bemängelten die Darstellung der Interaktionen mit den indigenen Völkern, insbesondere die Möglichkeit, Dörfer zu überfallen und deren Bewohner zu töten. Dan Bunten selbst äußerte sich zu diesem Dilemma: "Viele der Konquistadoren behandelten die Eingeborenen schrecklich. Ihre Herangehensweise war arrogant und stolz gegenüber einer Gesellschaft, die ihre eigene Geschichte und Wurzeln hatte. Aber um historisch genau zu sein, mussten wir Gewalt einbeziehen. Ich mag die Idee nicht, dass Spieler anderen Wesen Schaden zufügen, aber es gibt keine Alternative, sonst zwingt man dem Publikum seine eigenen moralischen Entscheidungen auf." Diese Reflexion zeigt das Bewusstsein der Entwickler für die ethischen Implikationen ihres Spiels.

International erhielt "The Seven Cities of Gold" überwiegend positive Bewertungen. Die deutsche Zeitschrift Happy Computer lobte die "intelligente Gestaltung" des Spiels und die im Stil einer Abenteuergeschichte geschriebene Anleitung. In einer Retrospektive von PC Games wurde hervorgehoben, dass das Spiel "wegweisend" war und "ein Vorreiter im Bereich der Entdeckerspiele" sei. Diese Anerkennung unterstreicht den Einfluss des Spiels auf die Entwicklung des Strategiespiel-Genres.

Zusammenfassend bleibt "The Seven Cities of Gold" ein Meilenstein in der Geschichte der Computerspiele. Seine innovative Spielmechanik, die offene Welt und die tiefgründige Auseinandersetzung mit historischen Themen machen es zu einem zeitlosen Klassiker, der auch heute noch Spieler inspiriert und zum Nachdenken anregt.

Motorola MC 68000

Motorola MC 68000

Motorola MC68000

Motorola MC68000

Der Motorola MC 68000, entwickelt und veröffentlicht im Jahr 1979, ist eine der einflussreichsten Mikroprozessoren in der Geschichte der Computerelektronik. Zusammen mit seinem Nachfolger, dem MC 68010, legte er den Grundstein für eine neue Ära in der Mikroprozessor-Architektur. Diese Chips trugen dazu bei, die Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit von Computern erheblich zu steigern und wurden zu einer der erfolgreichsten Prozessorfamilien ihrer Zeit. Der MC 68000 war ein 16/32-Bit-Hybridprozessor, der für seine fortschrittliche Architektur und Vielseitigkeit bekannt wurde. Entwickelt von einem Team unter der Leitung von Tom Gunter, zeichnete sich der Prozessor durch seinen linearen Adressraum und seine vollständige Unterstützung von 32-Bit-Operationen aus, obwohl seine externe Datenbusbreite auf 16 Bit beschränkt war. Dies machte ihn für eine breite Palette von Anwendungen attraktiv, von Heimcomputern bis hin zu Industrie- und Embedded-Systemen.

Die Entstehung des MC 68000 war das Ergebnis von Motorolas Bestreben, mit Intel und anderen Herstellern konkurrenzfähig zu bleiben. Die Entscheidung, einen Prozessor zu entwickeln, der sowohl leistungsstark als auch kosteneffizient war, führte zu einer Architektur, die spätere Designs maßgeblich beeinflusste. Laut Gunter: „Wir wollten etwas schaffen, das sowohl einfach genug für Entwickler als auch zukunftssicher genug für kommende Anwendungen war.

Der Preis für den MC 68000 lag bei seiner Veröffentlichung bei etwa 250 US-Dollar, was inflationsbereinigt heute etwa 1.000 US-Dollar entspricht. Dies machte ihn zwar teurer als einige Konkurrenten, doch seine Leistung und Vielseitigkeit rechtfertigten die Kosten für viele Entwickler. Dennoch hatte Motorola mit der ersten Charge des Prozessors Schwierigkeiten. Die Prozessoren unetrstützten keinen virtuellen Speicher. Sollte ein fehlerhafter Speicherzugriff eintreten, konnte das gesamte System instabil werden. Ein Neustart behob den „freeze“, sämtliche, eigegebenen Daten waren dann im Nirvana.

Motorola_MC68000

Motorola_MC68000

Der MC 68010, veröffentlicht 1982, war eine verbesserte Version des ursprünglichen Prozessors. Er bot neue Funktionen wie die Unterstützung für virtuelle Speicherumgebungen, was ihn besonders attraktiv für den Einsatz in Workstations und Servern machte. Laut einem internen Bericht von Motorola zielte der MC 68010 darauf ab, die Schwächen seines Vorgängers zu beheben, während er weiterhin die gleiche Befehlssatzkompatibilität bot.
Die Funktionsweise des MC 68000 war bemerkenswert: Seine Architektur umfasste 16 allgemeine Register, von denen acht für Daten und acht für Adressen genutzt wurden. Der Prozessor konnte auf bis zu 16 MB physischen Speicher zugreifen, was für die damalige Zeit enorm war. Der MC 68010 erweiterte diese Möglichkeiten und führte einen verbesserten Ausnahme-Handling-Mechanismus ein, der die Entwicklung von Betriebssystemen erleichterte. Diese Prozessoren fanden Anwendung in einer Vielzahl von Computern, darunter der Apple Lisa, der Commodore Amiga, der Atari ST-Serie und sogar in Arcade-Spielekonsolen wie der Sega Genesis. Diese Vielseitigkeit machte sie zu einer beliebten Wahl bei Entwicklern, die leistungsstarke und flexible Lösungen suchten.

Die Marktbedeutung des MC 68000 und des MC 68010 war enorm. Sie trugen dazu bei, Motorola als einen der führenden Prozessorhersteller zu etablieren, und wurden in Millionen von Geräten weltweit eingesetzt. Sie ermöglichten die Entwicklung von Computern und Konsolen, die wesentlich leistungsfähiger und benutzerfreundlicher waren als frühere Modelle. Der MC 68000 wurde insbesondere für seine Rolle in der Spieleindustrie gefeiert, da er eine reibungslose Grafik- und Soundleistung ermöglichte, die die Spielerfahrung revolutionierte. Titel wie Sonic the Hedgehog und Street Fighter II, die auf der Sega Genesis liefen, wären ohne die Leistungsfähigkeit des MC 68000 nicht möglich gewesen. Auch Homecomputer, wie der Atari ST und der Amiga, setzten ebenso auf den 68000er als Herzstück. In Japan fand man ihn unter anderem in Sharps X68000 oder der Edelkonsole Neo Geo.

Interessanterweise war so mancher IBM Entwickler ebenfalls vom Motorola Chip begeistert. Dieser gehörte tatsächlich zur engeren Wahl, als dort der IBM 5150 konstruiert wurde, ein Rechner, der als Urvater des modernen PCs seinen Platz in der Geschichte mehr als verdient hat. Des Weiteren waren der TMS9900 und natürlich der Intel 8088 im Rennen. Der 68000er war den anderen Prozessoren in vielen Bereichen überlegen, dennoch fehlte es an erforderlichen Stückzahlen und an der Marktreife. Die erste Charge mit fehlerbehafteten Chips half da auch nicht weiter.

Die heutige Nutzung des MC 68000 und des MC 68010 ist begrenzt, da sie durch modernere Prozessoren ersetzt wurden. Dennoch finden sie weiterhin Anwendung in bestimmten Embedded-Systemen und in der Retro-Computing-Community, die die Nostalgie und den historischen Wert dieser Chips schätzt. Ein Artikel in der Zeitschrift Retro Gamer beschrieb den MC 68000 als „das Herzstück einer Ära, die Innovation und Kreativität in der Technologie förderte“.

Der Einfluss des MC 68000 und des MC 68010 auf die Computertechnologie kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie waren nicht nur technische Meisterwerke ihrer Zeit, sondern auch Wegbereiter für viele der Technologien, die wir heute als selbstverständlich ansehen. Ihre Vielseitigkeit, Leistung und Benutzerfreundlichkeit machten sie zu einer entscheidenden Komponente in der Geschichte der Mikroprozessorentwicklung und zu einem Symbol für die Möglichkeiten, die durch technologischen Fortschritt erreicht werden können.

Intel 80286

Intel 80286

Intel 80286

Der Intel 80286, besser bekannt als i286 oder einfach 286, markierte einen entscheidenden Fortschritt in der Welt der Mikroprozessoren und begründete den Aufstieg des IBM-kompatiblen PCs zur marktbeherrschenden Computerplattform. Intel stellte den Chip 1982 vor, als Nachfolger des 8086 und 8088, die die erste Generation der IBM PCs antrieben. Der 286 wurde entwickelt, um mehr Leistung, bessere Speicherverwaltung und erstmals echte Mehrbenutzer- und Multitasking-Fähigkeiten durch einen neuen geschützten Modus zu bieten. Seine Einführung fiel in eine Zeit des wachsenden Konkurrenzkampfes zwischen Intel, Motorola, Zilog und National Semiconductor, die alle um die Vorherrschaft im Bereich der 16-Bit-Prozessoren kämpften.

Mit einer Taktfrequenz von 6 MHz bis 25 MHz, je nach Modell, bot der 286 eine Leistung, die bis zu sechsmal schneller als die des Intel 8086 war. Besonders hervorzuheben war die verbesserte Speicherverwaltung: Während der 8086 nur 1 MB Adressraum besaß, konnte der 286 im Protected Mode bis zu 16 MB RAM nutzen, was ihn für größere Anwendungen und professionelle Software attraktiv machte. Allerdings war dieser geschützte Modus in der Praxis problematisch, da ein Wechsel zurück in den Real Mode nicht ohne einen Neustart möglich war – eine Designentscheidung, die von Entwicklern und IT-Experten heftig kritisiert wurde. Ein bekannter Pressekommentar aus der BYTE (1983) lautete: „Der 286 ist ein Ferrari mit einem Tankdeckel, den man nur mit einem Spezialschlüssel öffnen kann – die Leistung ist da, aber die Bedienung bleibt umständlich.“

Intel 80286

Intel C80286-6
Thomas Nguyen
2020-08-15

Trotz dieser Einschränkungen wurde der 286 ein enormer kommerzieller Erfolg. Besonders der IBM PC/AT, der 1984 mit einem 6-MHz-286er erschien, setzte neue Maßstäbe für Unternehmenscomputer und Server. Firmen wie Compaq, Olivetti, Siemens, Tandy und ALR brachten bald eigene 286-basierte Systeme auf den Markt, oft mit höheren Taktraten und verbesserten Chipsätzen. Der Preis eines typischen 286-Prozessors lag anfangs bei 100 US-Dollar, was inflationsbereinigt heute etwa 290 Euro entspricht. Die gesamten PC-Systeme kosteten damals oft zwischen 5000 und 8000 US-Dollar, was sie für Privatanwender unerschwinglich machte – ein Umstand, der erst mit dem 386er und späteren günstigeren PCs geändert wurde.

Die Leistung des 286 war verglichen mit dem Motorola 68000, der in Computern wie dem Apple Macintosh, Atari ST und Commodore Amiga zum Einsatz kam, durchaus konkurrenzfähig, allerdings hinkte er in einigen Bereichen hinterher. Der 68000 bot von Haus aus eine flache Speicheradressierung und 32-Bit-Register, was ihn besonders effizient für grafikintensive Anwendungen machte, während der 286 durch seine segmentierte Speicherarchitektur ausgebremst wurde. Dennoch konnte der 286 durch seine enorme Softwarekompatibilität punkten – er lief problemlos mit der großen Bibliothek an MS-DOS- und frühen Windows-Programmen, während andere Prozessoren auf spezielle Anpassungen angewiesen waren. Spiele profitierten enorm von der zusätzlichen Leistung des 286, vor allem Titel, die VGA-Grafik (640x480, 256 Farben) und AdLib- oder SoundBlaster-Soundkarten nutzten. Bekannte Spiele, die auf 286er-Systemen populär waren, sind unter anderem Prince of Persia, Wing Commander, Monkey Island, Ultima VI, SimCity und Wolfenstein 3D (letzteres allerdings mit stark reduzierter Framerate).

Ein interessanter Aspekt des 286 war seine lange Lebensdauer. Obwohl er bereits 1985 vom Intel 386 abgelöst wurde, blieb er bis weit in die 1990er-Jahre in Budget-PCs, industriellen Steuerungen und Embedded-Systemen im Einsatz. Gerade in Osteuropa, Asien und Lateinamerika fanden 286er-Systeme noch lange nach ihrer offiziellen Ablösung Käufer, da sie günstiger waren als moderne PCs. Bis heute gibt es industrielle Maschinensteuerungen, die auf 286-Prozessoren basieren und nur mühsam ersetzt werden können.

Der Intel 286 war ein entscheidender Meilenstein in der Computerentwicklung. Trotz einiger technischer Einschränkungen half er, den PC-Markt zu etablieren und den Grundstein für spätere Innovationen zu legen. Seine Geschichte ist ein perfektes Beispiel für die Übergangsphase von 16-Bit- zu 32-Bit-Systemen, und seine Auswirkungen sind selbst Jahrzehnte später noch spürbar.

Pitstop II – 1984 by Epyx

Pitstop II – 1984 by Epyx

Pitstop II

Pitstop II

Pitstop II, veröffentlicht 1984 von Epyx, war eine der ersten Rennsimulationen mit Splitscreen-Multiplayer, ein Feature, das das Spiel von anderen Rennspielen seiner Zeit abhob und es zu einem frühen Klassiker machte. Entwickelt von Stephen H. Landrum, der bereits am ersten Pitstop (1983) gearbeitet hatte, bot die Fortsetzung ein deutlich erweitertes Spielerlebnis. Während das Originalspiel noch ein Einzelspielerrennen mit strategischem Reifenmanagement war, brachte Pitstop II echten Wettbewerb zwischen zwei Spielern, die gleichzeitig um den Sieg kämpften. Besonders beeindruckend war dies auf Plattformen wie dem Commodore 64, wo das Spiel trotz begrenzter Hardware flüssig lief und ein intensives Racing-Erlebnis bot.

Die Entwicklung von Pitstop II begann kurz nach dem Erfolg des ersten Spiels. Epyx erkannte schnell das Potenzial für eine Multiplayer-Version und beauftragte Landrum mit der Umsetzung. Laut einem Interview mit dem Entwickler in einer Ausgabe der Zeitschrift Compute!'s Gazette (1985) war die größte Herausforderung, eine Split-Screen-Grafikdarstellung ohne große Leistungseinbußen zu ermöglichen. Landrum erzählte: „Wir mussten einen Weg finden, zwei Rennperspektiven darzustellen, ohne den Spielfluss zu unterbrechen. Unser Trick bestand darin, die Streckendarstellung zu optimieren und den Speicherverbrauch drastisch zu reduzieren.

Technisch setzte das Spiel auf Vektorgrafik-basierte Strecken, die sich flüssig in den Bildschirm hinein bewegten, während sich die Umgebung dynamisch anpasste. Das Fahrgefühl war für damalige Verhältnisse sehr gut umgesetzt: Spieler mussten auf Kurven, gegnerische Fahrzeuge und vor allem den Reifenverschleiß achten. Dies machte das Boxenstopp-Feature zu einem entscheidenden Element des Spiels. War der Reifenabrieb zu hoch, platzte der Reifen, und der Spieler musste zwangsläufig in die Boxengasse fahren, was Zeit kostete. Dieser strategische Aspekt machte das Spiel anspruchsvoller als viele der damaligen Arcade-Racer. Ein großes Highlight war die Möglichkeit, mit einem Freund direkt am selben Bildschirm gegeneinander anzutreten – etwas, das in den frühen 80ern eine Seltenheit war. In Zeitungsberichten wie der Zzap!64 (1984) wurde dieses Feature besonders gelobt: „Pitstop II beweist, dass Rennspiele mehr als nur Geschwindigkeit sein können – das clevere Boxenstopp-System macht es zu einer echten Herausforderung.

Der kommerzielle Erfolg des Spiels war beachtlich. Besonders auf dem Commodore 64 wurde es ein Bestseller, aber auch auf Atari 8-Bit-Computern und dem IBM PC fand es eine treue Fangemeinde. Epyx profitierte enorm von dem Spiel, das sich innerhalb des ersten Jahres über 200.000 Mal verkaufte – eine beeindruckende Zahl für ein Spiel dieser Zeit. Es wurde als eines der besten Rennspiele der 8-Bit-Ära gefeiert und beeinflusste spätere Titel wie Grand Prix Circuit (Accolade, 1988) und Test Drive (1987). Einige Kritiker bemängelten, dass der Schwierigkeitsgrad für Anfänger zu hoch sei, da selbst kleine Fahrfehler zu erheblichen Strafen führten. In einer Ausgabe der Your Computer (1985) wurde angemerkt: „Ein großartiges Spiel, aber Einsteiger könnten schnell frustriert sein – Pitstop II verzeiht keine Fehler.

Konvertierungen des Spiels erschienen für:
• Commodore 64 (1984)
• Atari 8-Bit (1984)
• IBM PC (CGA) (1984)
• Apple II (1985)

Internationale Wertungen fielen durchweg positiv aus:
• Zzap!64: 92% („Fantastisches Multiplayer-Erlebnis mit cleverem Boxenstopp-Feature.“)
• Compute!’s Gazette: 8,5/10 („Eines der besten Rennspiele für Heimcomputer.“)
• Your Computer: 4/5 („Schnell, fordernd und voller Action.“)
• Happy Computer: 83% („Ein Meilenstein für Rennspiele auf Heimcomputern.“)

Heute gilt Pitstop II als Kultklassiker. Es ist eines der ersten Spiele, das kompetitiven Splitscreen-Rennsport populär machte und eine Blaupause für viele spätere Rennspiele wurde. Trotz seiner Einfachheit bleibt es spielerisch herausfordernd und ist ein Paradebeispiel für Epyx’ Fähigkeit, innovative und spaßige Sport- und Rennspiele zu entwickeln.

Bomb Jack – 1984 by Tehkan

Bomb Jack – 1984 by Tehkan

Bomb Jack

Bomb Jack wurde 1984 von der japanischen Spieleschmiede Tehkan veröffentlicht, die später als Tecmo größere Bekanntheit erlangte. Das Spiel war ein klassischer Single-Screen-Plattformer, der sich schnell durch seine simple, aber herausfordernde Mechanik und das eingängige Gameplay einen Namen machte. Die Entstehungsgeschichte von Bomb Jack ist eng mit der Arcade-Kultur der frühen 1980er Jahre verbunden. Zu dieser Zeit dominierten Titel wie Donkey Kong oder Pac-Man die Spielhallen, doch Tehkan wollte ein Spiel erschaffen, das sich durch schnelle Action und ein einfaches Konzept auszeichnete. Die Entwickler ließen sich dabei von den Prinzipien klassischer Highscore-Jagden inspirieren und setzten auf ein zeitloses Design mit bunten, detailreichen Hintergründen, die ikonische Wahrzeichen wie die Pyramiden von Gizeh, das Schloss Neuschwanstein oder das Capitol in Washington zeigten.

Das Spielprinzip von Bomb Jack war einfach, aber süchtig machend: Der Spieler steuerte den titelgebenden Jack, einen Superhelden mit rotem Anzug und Cape, dessen Aufgabe es war, alle Bomben auf dem Bildschirm einzusammeln, während er feindlichen Robotern, Vögeln und anderen Kreaturen auswich. Die Steuerung war für damalige Verhältnisse bemerkenswert präzise und erlaubte es, durch gedrückthalten der Sprungtaste die Flughöhe zu variieren. Eine der Besonderheiten von Bomb Jack war die Möglichkeit, durch gezieltes Einsammeln von leuchtenden Bomben eine höhere Punktezahl zu erzielen, was das Spiel taktischer machte als viele andere Plattformer der damaligen Zeit. Das britische Magazin Computer & Video Games lobte 1985 die Spielmechanik: „Bomb Jack is a perfect example of how a simple idea, when executed well, can lead to an incredibly addictive arcade experience.“ („Bomb Jack ist ein perfektes Beispiel dafür, wie eine einfache Idee, wenn sie gut umgesetzt wird, zu einem unglaublich süchtig machenden Arcade-Erlebnis führen kann.“)

Bomb Jack war nicht nur spielerisch erfolgreich, sondern entwickelte sich auch zu einem finanziellen Erfolg für Tehkan. In Japan war der Automat besonders populär und befand sich in zahlreichen Spielhallen. Auch in Europa und Nordamerika fand das Spiel großen Anklang. Laut einem Bericht von Electronic Games aus dem Jahr 1985 gehörte Bomb Jack zu den zehn umsatzstärksten Arcade-Titeln jenes Jahres.

Aufgrund des Arcade-Erfolgs wurde Bomb Jack auf eine Vielzahl von Heimcomputern und Konsolen portiert, wobei die Qualität der Umsetzungen stark variierte. Besonders europäische Entwicklerstudios, allen voran Elite Systems, nahmen sich der Herausforderung an, den Charme des Originals auf die begrenzten Fähigkeiten damaliger Heimcomputer zu übertragen.

Eine der bekanntesten und erfolgreichsten Konvertierungen erschien 1986 für den ZX Spectrum. Diese Version wurde für ihre flüssige Steuerung, die saubere Grafik und das nahezu originalgetreue Gameplay gelobt. Besonders bemerkenswert war die Art und Weise, wie die Entwickler die Arcade-Hardware des Originals durch geschickte Programmierung auf dem relativ schwachen Speccy emulierten. Das Crash Magazine vergab beeindruckende 90 % und schrieb: „One of the most faithful arcade conversions we’ve seen, with superb animation and gameplay that captures the original perfectly.“ („Eine der originalgetreuesten Arcade-Umsetzungen, die wir je gesehen haben, mit hervorragender Animation und Gameplay, das das Original perfekt einfängt.“) Die Commodore 64-Version, ebenfalls von Elite Systems entwickelt, schnitt etwas schwächer ab. Zwar wurde die farbenfrohe Grafik positiv hervorgehoben, doch hatte das Spiel mit Sprite-Flackern und einer insgesamt langsameren Performance zu kämpfen. Auch der Sound fiel im Vergleich zur Arcade-Version bescheiden aus. Zzap!64 bewertete das Spiel mit 79 % und kritisierte insbesondere das repetitive Gameplay und die weniger präzise Steuerung im Vergleich zum ZX Spectrum. Auf dem Amstrad CPC machte Bomb Jack eine weitaus bessere Figur. Dank der besseren Grafikfähigkeiten des Systems war die Darstellung deutlich farbenfroher als auf dem Spectrum, und die Animationen liefen geschmeidig. Auch der Sound war hier ein deutlicher Fortschritt gegenüber der C64-Version. Die Zeitschrift Amstrad Action vergab 85 % und lobte die technische Umsetzung.

Die Atari ST- und Amiga-Versionen, die 1988 veröffentlicht wurden, waren nahezu pixelgenaue Umsetzungen des Originals und boten flüssige Animationen, bessere Soundeffekte und eine präzisere Steuerung. Besonders auf dem Amiga konnte die Soundhardware ihr Potenzial entfalten und kam der Arcade-Version am nächsten. Die Zeitschrift The One vergab 89 % für die Amiga-Fassung und betonte die hohe Qualität der Umsetzung: „This is Bomb Jack as it was meant to be played – fast, responsive and with brilliant audio.“ („Das ist Bomb Jack, wie es gespielt werden sollte – schnell, reaktionsschnell und mit brillantem Klang.“)

Für das Nintendo Entertainment System (NES) erschien 1988 eine Portierung durch Tecmo, die sich in einigen Punkten von der Arcade-Version unterschied. Diese Fassung enthielt eine zusätzliche Energieleiste und ein überarbeitetes Punktesystem, was das Spielgeschehen leicht veränderte. Kritiker lobten die technischen Verbesserungen, doch einige Fans empfanden die Änderungen als unnötige Abweichung vom Original.
Zusätzlich erschienen in den 1990er Jahren und darüber hinaus weitere Umsetzungen auf verschiedenen Plattformen:

Game Boy (1992) – Eine portable Umsetzung, die sich stark an der NES-Version orientierte.
Game Boy Color (1999) – Eine grafisch verbesserte Neuauflage.
PlayStation 2, Xbox & PC (Tecmo Classic Arcade, 2005) – Enthielt die Original-Arcade-Version als Teil einer Retro-Sammlung.
Nintendo Switch & PlayStation 4 (Arcade Archives, 2018) – Eine emulierte Version des Arcade-Originals, veröffentlicht durch Hamster Corporation.

Trotz der Vielzahl an Portierungen konnte keine Version das exakte Spielgefühl der Arcade-Hardware vollständig reproduzieren. Dennoch blieb Bomb Jack auf jeder Plattform ein unterhaltsames und herausforderndes Spiel, das seinen Platz in der Geschichte der Arcade-Klassiker festigte.

Trotz seines Erfolgs blieb Bomb Jack nicht ohne Kontroversen. In Großbritannien führte die Werbung für das Spiel zu Beschwerden, da die Darstellung von explodierenden Bomben in einem Spiel als geschmacklos empfunden wurde. Besonders in Zeiten terroristischer Bedrohungen wurde die Wahl des Themas in einigen Kreisen kritisch betrachtet. Das Spiel selbst geriet jedoch nie offiziell in den Fokus von Zensurbehörden. Ein weiterer Kritikpunkt war die mangelnde Weiterentwicklung im späteren Verlauf des Spiels – einige Rezensenten bemängelten, dass es nach einer gewissen Zeit an Abwechslung fehle.
Dennoch bleibt Bomb Jack ein Klassiker der Arcade-Ära und wird heute noch in Retro-Spielerkreisen hochgeschätzt. Auf Plattformen wie MAME oder in Arcade-Sammlungen lebt das Spiel weiter, und es diente als Inspiration für zahlreiche spätere Plattformspiele. Die Kombination aus einfachem Gameplay, präziser Steuerung und Highscore-Jagd machte Bomb Jack zu einem zeitlosen Vertreter des Genres.

Sim City – 1989 by Maxis

SimCity – 1989 by Maxis

Sim City

Sim City

SimCity wurde 1989 von Maxis veröffentlicht und gilt als eines der einflussreichsten Computerspiele aller Zeiten. Entwickelt von Will Wright, entstand die Idee für das Spiel während der Entwicklung seines vorherigen Projekts Raid on Bungeling Bay, in dem der Spieler eine Stadt bombardierte. Wright bemerkte, dass ihm das Erstellen der Stadt mehr Spaß machte als das eigentliche Spiel, und begann, mit einem Stadtbausimulator zu experimentieren. Anfangs war SimCity schwer zu vermarkten, da es kein festes Ziel oder eine klassische "Gewinnbedingung" hatte. Die meisten Softwärehäuser lehnten es ab, bis Maxis sich 1987 entschied, es zu veröffentlichen.

Das Spielprinzip war revolutionär. Anstatt Feinde zu besiegen oder Highscores zu jagen, mussten Spieler eine Stadt von Grund auf errichten und verwalten. Zonen für Wohnen, Gewerbe und Industrie wurden festgelegt, Straßen gebaut, Stromversorgung sichergestellt und Steuern erhoben. Naturkatastrophen wie Brände, Überschwemmungen und sogar Monsterangriffe konnten unvorhersehbare Herausforderungen darstellen. Ein dynamisches Wirtschaftssystem bestimmte das Wachstum der Stadt, und der Spieler musste den Haushalt sorgfältig verwalten. SimCity wurde oft als ein Spiel ohne Ende beschrieben, das dem Spieler völlige kreative Freiheit ließ.

Die Reaktionen der Presse waren überwältigend. Computer Gaming World bezeichnete es als „die erste echte Städtebausimulation“ und lobte die Tiefe des Gameplays. The New York Times schrieb: „SimCity ist mehr als ein Spiel – es ist eine interaktive Erfahrung, die den Spieler in die Rolle eines Stadtplaners versetzt.“ Die britische Zeitschrift ACE bewertete es mit 95 % und hob besonders die offene Spielweise hervor, während Power Play in Deutschland 91 % vergab und es als „wegweisend für die Zukunft der Simulationen“ beschrieb.

Marktwirtschaftlich war SimCity ein voller Erfolg. Innerhalb des ersten Jahres wurden über 300.000 Einheiten verkauft, was für eine Simulation bemerkenswert war. Bis 1992 hatte das Spiel über eine Million Exemplare abgesetzt. Besonders in Bildungseinrichtungen wurde SimCity oft als Lehrmittel für Stadtplanung und Ökonomie genutzt. Die Popularität des Spiels führte zu zahlreichen Erweiterungen und Nachfolgern, darunter SimCity 2000 (1993), SimCity 3000 (1999) und SimCity 4 (2003).

Kontroversen entstanden insbesondere durch die Darstellung von Stadtpolitik. Einige Politiker kritisierten das Spiel als zu simplifiziert, während andere es als realitätsnahes Werkzeug für urbane Planung lobten. Ein berühmtes Beispiel war, als der damalige Bürgermeister von Oakland, Kalifornien, öffentlich erklärte, dass er SimCity nutzte, um seine Stadtpolitik zu planen. Ein weiterer kontroverser Punkt war die Möglichkeit, absichtlich Steuern zu maximieren, um Bürger aus bestimmten Vierteln zu vertreiben – eine ungewollte Parallele zu realer Gentrifizierungspolitik.

Das Spiel wurde auf zahlreiche Plattformen portiert. Neben der ursprünglichen Veröffentlichung auf Amiga, Atari ST und MS-DOS folgten Versionen für den Commodore 64, MacIntosh und Windows. Besonders bemerkenswert war die Super Nintendo-Version (1991), die von Nintendo selbst angepasst wurde und den Charakter „Dr. Wright“ einführte, der den Spielern als Berater zur Seite stand. Diese Version enthielt auch exklusive Elemente wie Bowser als Monster-Katastrophe. Weitere Konvertierungen erschienen für FM Towns und später Mobilgeräte.

SimCity beeinflusste das Genre der Aufbausimulationen maßgeblich und gilt als Wegbereiter für Spiele wie Cities: Skylines oder Tropico. Heute wird es als eines der innovativsten Spiele der 80er-Jahre betrachtet, das bewies, dass Games mehr sein können als nur Unterhaltung – sie konnten auch lehren, inspirieren und gesellschaftliche Diskussionen anregen.

Ghostbusters – 1984 by Activision

Ghostbusters - 1984 by Activision

Ghostbusters ZX Cover

Ghostbusters von Activision erschien 1984 und gehört zu den bekanntesten Filmversoftungen der 8-Bit-Ära. Die Entwicklung begann noch bevor der gleichnamige Kinofilm von Ivan Reitman im Sommer 1984 in die Kinos kam. David Crane, einer der führenden Designer von Activision, wurde mit der Umsetzung beauftragt und hatte nur wenige Monate Zeit, ein marktfähiges Produkt zu erschaffen. David Crane nutzte für Ghostbusters Code aus einem früheren Projekt, Car Wars, das er ursprünglich als eigenständiges Spiel für Activision entwickelt hatte. Da Ghostbusters unter immensem Zeitdruck entstand – das Spiel musste noch im selben Jahr wie der Film veröffentlicht werden – griff Crane auf bereits existierende Routinen und Spielmechaniken zurück. Car Wars war ein nicht veröffentlichtes Spiel, das ein Fahrzeugmanagement- und Fahrelement enthielt. Diese Mechaniken wurden für Ghostbusters übernommen und angepasst, insbesondere die Fahrsequenzen, in denen der Spieler durch die Straßen von New York fährt, um Geister einzusammeln. Crane erklärte in einem Interview: „Ich hatte bereits einige funktionierende Mechaniken für ein Spiel, das Autos und strategische Elemente kombinierte. Als Activision die Ghostbusters-Lizenz bekam, wurde mir schnell klar, dass ich darauf aufbauen konnte. Das hat uns enorm geholfen, die Deadline einzuhalten.“ Diese Wiederverwendung von Code ermöglichte es, innerhalb weniger Monate ein vollständiges Spiel zu entwickeln. Activision entschied sich für dieses Vorgehen, da es zur damaligen Zeit unüblich war, große Entwicklerteams mit langen Produktionszyklen zu beschäftigen – oft arbeiteten Einzelpersonen oder kleine Teams an Spielen.

Interessanterweise merkt man dem finalen Ghostbusters-Spiel seine Herkunft an: Die Fahrsequenzen wirken in ihrer Mechanik und Steuerung relativ eigenständig und könnten in einem Rennspiel ohne Geisterthematik bestehen. Dieser pragmatische Ansatz von Crane war ein frühes Beispiel für die effiziente Wiederverwertung von Code, ein Konzept, das in der heutigen Spieleentwicklung weit verbreitet ist. In einem Interview sagte Crane später: „Ich habe den Film erst gesehen, nachdem das Spiel fast fertig war, aber zum Glück hatten wir genug Material, um das Feeling einzufangen.

Das Spiel kombiniert Action- und Strategiespielelemente. Der Spieler übernimmt die Rolle eines frisch gegründeten Ghostbusters-Teams und beginnt mit einem Startkapital von 10.000 Dollar, das in Ausrüstung investiert werden kann. Dazu gehören Geisterfallen, Ghost Vacuums und ein verbessertes Ecto-1-Fahrzeug. Ziel ist es, genug Geld zu verdienen, um die steigende Geisteraktivität in New York City unter Kontrolle zu halten, bevor der gefürchtete Marshmallow-Mann die Stadt zerstört. Das Gameplay ist in verschiedene Phasen unterteilt: eine Stadtkarte, auf der sich Geister auf Gebäude zubewegen, ein Fahrsegment, in dem der Spieler Ektoplasma einsammeln kann, und schließlich die Geisterjagd, bei der der Spieler mit zwei Geisterjägern einen Geist einfangen muss. Der finale Showdown findet im Hochhaus von Dana Barrett statt, wo Spieler Gozer besiegen müssen, um das Spiel zu gewinnen.

Ghostbusters war ein kommerzieller Erfolg und verkaufte sich weltweit über zwei Millionen Mal. Besonders in den USA und Großbritannien avancierte es zu einem der meistverkauften Spiele des Jahres 1984. Activision veröffentlichte das Spiel für zahlreiche Plattformen, darunter Commodore 64, ZX Spectrum, Amstrad CPC, MSX, Atari 2600, Apple II, IBM PC, Sega Master System, Famicom und sogar den seltenen Sharp X1. Die Versionen unterschieden sich teils erheblich, wobei die 8-Bit-Versionen auf Heimcomputern allgemein als überlegen galten. Die NES-Version von Kemco wurde beispielsweise für ihre minderwertige Grafik und ihr schlechtes Balancing kritisiert. Internationale Magazine bewerteten Ghostbusters unterschiedlich. Crash vergab 89 % und lobte den strategischen Tiefgang, während Zzap!64 mit 72 % kritisierte, dass das Gameplay nach einigen Durchläufen repetitiv werde. Computer Gaming World nannte es „eine der besten Filmumsetzungen ihrer Zeit“. Die Power Play aus Deutschland vergab 75 % und lobte die kreative Mischung aus Strategie und Action. Retrospektiv gilt das Spiel als wegweisend für spätere Management- und Simulationsspiele.

Kontroversen gab es vor allem um die hohe Schwierigkeit in einigen Versionen. Besonders die NES-Version machte es nahezu unmöglich, den finalen Endkampf zu bestehen, was zu Frust führte. Außerdem gab es Berichte, dass einige Kinder verängstigt waren, wenn das Spiel mit der ikonischen „Ghostbusters!“-Titelmelodie startete, da diese in krächzender Computersprache wiedergegeben wurde. Eine weitere Kuriosität war die versteckte Cheat-Sequenz, bei der Spieler den Namen eines Activision-Entwicklers eingeben konnten, um unbegrenztes Geld zu erhalten.

Ghostbusters von Activision bleibt eines der bekanntesten Spiele der 1980er Jahre und eine der ersten gelungenen Filmumsetzungen in der Videospielgeschichte. Der Titel inspirierte zahlreiche Nachfolger und geistige Erben, von Ghostbusters II über das 2009 erschienene Ghostbusters: The Video Game bis hin zu modernen Remakes. Auch wenn es nicht perfekt war, schaffte es das Spiel, den Humor und die Atmosphäre des Films in ein spielbares Format zu bringen, was damals keine Selbstverständlichkeit war.

Luxor ABC 80

Luxor ABC 80

Der Traum schwedischer Teenager: der Luxor ABC 80

Nicht nur die üblichen Verdächtigen entwickelten in den Pioniertagen Homecomputer-Modelle, auch eher international unbekannte Unternehmen wagten sich in dieser digitalen Goldgräberzeit an das neue Medium. Zu diesen weniger bekannten Namen gehörte auch das schwedische Unternehmen Luxor, das mit dem ABC 80 wichtige Marktanteile, vor allem in der Heimat, sichern wollte. Dabei setzte man auf Dataindustrier AB, dessen Kind der ABC 80 war. Der gesamte Computer wurde dort, gemeinsam mit Scandia Metric, die zuvor einschlägige Erfahrungen sammeln konnten, entwickelt. Luxor selbst war in Schweden als einer der größten TV-Geräte-Hersteller bekannt und besaß daher auch die entsprechenden Kapazitäten und Einrichtungen, um den ABC 80 zu fertigen. Darüber hinaus konnte praktischerweise ein Fernsehgerät als spezieller Monitor verkauft werden, der sich nur in wenigen Merkmalen von seinen Vorfahren unterschied.

Technisch setzte das Modell auf die gleichen Merkmale wie die meisten Rechner dieser Zeit: ein 3-MHz-schneller Zilog Z80, dem vom Werk 16 KByte RAM zur Seite standen. Bastelfreudige Anwender konnten den Speicher bis zu 32 KByte ausbauen.

Die Auflösung war für die damalige Zeit eher bescheiden. Das System bot eine monochrome Textdarstellung mit 40 Zeilen à 72 Zeichen. Im Grafikmodus konnten 78 x 72 Pixel dargestellt werden. Diese niedrige Auflösung reichte jedoch für viele einfache Anwendungen und erste Grafikexperimente aus.

Ein besonders interessantes Merkmal des ABC 80 war die Soundausgabe. Statt des weitverbreiteten Texas Instruments SN76489 oder des General Instrument AY-3-8910, wie er in vielen Heimcomputern eingesetzt wurde, entschied sich Luxor für den Texas Instruments SN76477. Dieser Soundchip war vor allem in frühen Arcade-Automaten wie Space Invaders, Stratovox oder Vanguard zu finden. Er bot lediglich einen Audiokanal und hatte 96 fest hinterlegte Sounds, die sich nicht verändern ließen. Das machte den ABC 80 für musikalische Anwendungen unattraktiv, reichte aber für einfache Signaltöne und Effekte aus. Für die Datenspeicherung stand ein Kassettenrekorder-Anschluss zur Verfügung, was damals der Standard für Homecomputer war. Alternativ konnte der ABC 80 aber auch zwei 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerke betreiben, was ihn für ernsthafte Büroanwendungen attraktiver machte.

Die Presse reagierte positiv auf den ABC 80, insbesondere innerhalb Schwedens. Die Fachzeitschrift Ny Elektronik lobte die „solide Verarbeitung“ und die „intuitive BASIC-Implementierung“, die es vielen Nutzern erstmals ermöglichte, Programmieren zu lernen. Die schwedische Computerzeitschrift MikroDatorn bezeichnete ihn als „den ersten wirklich praktischen Heimcomputer aus Schweden“ und hob seine gute Tastatur und durchdachte Bauweise hervor. Im Vergleich zu seinen damaligen Kontrahenten konnte sich der ABC 80 auf dem Markt gut positionieren. Während viele Konkurrenzprodukte nur erweiterte Tischrechner, sündhaft teure Bürocomputer oder Selbstbaukits waren, bot Luxor ein fertiges, sofort nutzbares System. Innerhalb Schwedens verkaufte sich der Computer praktisch von selbst und konnte eine starke Anhängerschaft aufbauen. Endlich war es möglich, mit einem landesspezifischen Computer BASIC zu erlernen. Innerhalb von nur zwei Jahren wurden über 10.000 Einheiten verkauft. Bis 1984 dominierte Luxor den gesamten Heimcomputermarkt in Schweden. Doch mit dem wachsenden internationalen Erfolg von Computern wie dem Commodore 64, die mehr Leistung zu einem günstigeren Preis boten, verlor auch Luxor Marktanteile.

Der Preis des ABC 80 betrug bei seiner Einführung circa 6.000 Schwedische Kronen – umgerechnet etwa 895 US-Dollar im Jahr 1978. Inflationsbereinigt entspricht das heute etwa 4.200 Euro. Damit war der ABC 80 zwar günstiger als viele Bürocomputer, aber teurer als viele der späteren Heimcomputer wie der Commodore 64 oder der ZX Spectrum.

Während der ABC 80 außerhalb Schwedens kaum Verbreitung fand, blieb er innerhalb des Landes lange ein Standard in Schulen, Universitäten und Unternehmen. Viele schwedische Programmierer der 1980er Jahre sammelten ihre ersten Erfahrungen mit BASIC auf einem ABC 80. Heute ist der ABC 80 ein begehrtes Sammlerstück, besonders unter skandinavischen Retro-Computer-Enthusiasten.

Welect W86

Welect W86

1986 präsentierte Welect mit dem W86 ihren zweiten Computer der Öffentlichkeit. Mit dem Produktnamen W86 war auch schnell klar, welcher Prozessor den Boliden antrieb: ein Intel 8086 ermöglichte dem System, mit dem IBM PC auf Augenhöhe zu operieren und MS-DOS zu verwenden. Der 8086 war ein 16-Bit-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 8 MHz, der im Gegensatz zum älteren 8088 über eine vollständige 16-Bit-Datenbusbreite verfügte, was eine höhere Speicherbandbreite und damit bessere Performance ermöglichte. Optional konnte ein Intel 8087 Arithmetik-Koprozessor hinzugefügt werden, der insbesondere bei wissenschaftlichen Berechnungen und CAD-Anwendungen das Tempo erheblich steigerte. Doch Welect war daran interessiert, das Beste aus zwei Welten in einem Gehäuse zu vereinen, und spendierte dem System zusätzlich noch einen Zilog Z80A Prozessor. Dieser 8-Bit-Chip mit 4 MHz ermöglichte es, auch CP/M 2.2 auszuführen, was zu dieser Zeit noch stark verbreitet war. CP/M galt als das führende Betriebssystem für Büro- und Verwaltungssoftware, bevor es von MS-DOS abgelöst wurde. Durch diese Dual-Prozessor-Architektur konnte der W86 sowohl moderne MS-DOS-Anwendungen als auch die umfangreiche Bibliothek von CP/M-Software nutzen, was ihn besonders für Unternehmen interessant machte.

Als Arbeitsspeicher stellte Welect dem System 128 KByte zur Verfügung, die bis auf 1024 KByte (1 MB) erweitert werden konnten – eine beachtliche Menge für die damalige Zeit. Zum Laden und Absichern von Daten verbaute Welect zwei 8-Zoll-Diskettenlaufwerke. Für die Youngsters unter uns, die eine Diskette nur als Icon kennen: die Monsterscheiben hatten einen Durchmesser von schlappen 20 cm und gaben bis zu einem Megabyte an Daten ein Zuhause. Für Nutzer mit größerem Speicherbedarf bot das System Unterstützung für bis zu sechs 20-MB-Festplatten, was es zu einem leistungsfähigen Rechner für datenintensive Anwendungen machte.

Die Videoausgabe war eher funktional als spektakulär: Das System bot eine monochrome Darstellung mit einer Textauflösung von 80 x 24 Zeichen, was damals dem Standard für professionelle Terminals entsprach. Die grafischen Fähigkeiten waren begrenzt, da der Rechner primär für geschäftliche und wissenschaftliche Anwendungen konzipiert war.

Die Presse nahm den Welect W86 durchaus wohlwollend auf, lobte insbesondere die Flexibilität durch das Dual-Prozessor-Design und die Fähigkeit, sowohl MS-DOS als auch CP/M auszuführen. Die französische Computerzeitschrift Micro-Systèmes bezeichnete ihn als einen der „vielseitigsten Unternehmensrechner seiner Zeit“, wies aber auch auf den enorm hohen Preis hin. Die Zeitschrift Le Monde Informatique kritisierte, dass Welects Vertrieb und Marketing „nicht mit der Innovationskraft des Geräts mithalten konnten“, wodurch der W86 außerhalb von Großunternehmen kaum Verbreitung fand. Ein wesentlicher Nachteil war der Preis: inflationsbereinigt verlangte Welect von Käufern rund 26.000 € (entsprechend 65.230 Französische Franc im Juni 1983). Hauptsächlich verstaatlichte Unternehmen wie Renault oder große staatliche Institutionen konnten sich diese Investition leisten. Aufgrund der hohen Anschaffungskosten ist der W86 heute ein extrem seltenes Sammlerstück – man findet ihn nur noch gelegentlich auf Auktionsplattformen wie eBay oder bei spezialisierten Retro-Computersammlern.