Fujitsu FM-7

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Fujitsu FM-7

Fujitsu FM-7Der Fujitsu FM-7, auch bekannt als „Fujitsu Micro 7“, wurde im November 1982 als kostengünstiger Heimcomputer eingeführt und war eine vereinfachte Version des FM-8. Trotz seiner Positionierung als Einsteigermodell übertraf er seinen Vorgänger in mehreren technischen Aspekten. Während der Entwicklungsphase des FM-7 wurde das Gerät intern als „FM-8 Jr.“ bezeichnet. Es wurden mehrere Prototypen getestet, um die Hardware zu optimieren und die Produktionskosten zu senken. Diese Prototypen führten schließlich zur finalen Version des FM-7, die sich durch ihre Dual-CPU-Architektur und den AY-3-8910 Soundchip auszeichnete.

Ausgestattet mit zwei MBL 68B09 Prozessoren, die jeweils mit 2 MHz betrieben wurden, übernahm einer die Hauptverarbeitung, während der andere für Grafik- und I/O-Aufgaben zuständig war. Diese Dual-CPU-Architektur ermöglichte eine effiziente Aufgabenverteilung und verbesserte die Gesamtleistung des Systems. Der FM-7 verfügte über 64 KB RAM, 48 KB VRAM und 48 KB ROM. Die Grafikauflösung betrug 640×200 Pixel mit der Fähigkeit, 8 Farben gleichzeitig darzustellen. Für den Klang sorgte der AY-3-8910 Soundchip, der drei Kanäle für die Tonerzeugung bot. Spätere Modelle, wie der FM77AV, integrierten den fortschrittlicheren Yamaha YM2203 Soundchip, der zusätzliche FM-Synthese-Funktionen bereitstellte.

Der FM-7 wurde mit verschiedenen Betriebssystemen ausgeliefert, darunter Fujitsu Disk BASIC, OS-9 und FLEX. Diese Vielfalt ermöglichte es den Nutzern, das System an ihre spezifischen Anforderungen anzupassen. Als Speichermedien kamen Kassetten und 5,25-Zoll-Disketten zum Einsatz. Das Gerät bot Schnittstellen wie RS-232, Centronics, RGB-Videoausgang und drei Erweiterungsslots, die beispielsweise für eine optionale Z80-CPU-Karte genutzt werden konnten.

Mit einem Einführungspreis von 126.000 Yen war der FM-7 deutlich günstiger als der FM-8, der 218.000 Yen kostete. Inflationsbereinigt entspricht dies etwa 1.000 Euro im Jahr 2025. Diese Preisgestaltung trug maßgeblich zur Popularität des FM-7 bei, insbesondere unter Computerenthusiasten in Japan. Insgesamt wurden rund 220.000 Einheiten des FM-7 verkauft.
Der FM-7 konkurrierte hauptsächlich mit dem NEC PC-8801 und dem Sharp X1. Obwohl er in einigen technischen Aspekten unterlegen war, überzeugte er durch sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und seine Erweiterbarkeit. Im Vergleich zum FM-8 bot der FM-7 eine verbesserte Klangqualität und eine effizientere Architektur, während er gleichzeitig kostengünstiger war.
Die Entwicklung des FM-7 wurde von einem Team unter der Leitung von Fujitsu-Ingenieuren durchgeführt, die zuvor am FM-8 gearbeitet hatten. Ihr Ziel war es, einen erschwinglichen Heimcomputer zu schaffen, der dennoch leistungsfähig genug für verschiedene Anwendungen war. Der FM-7 wurde auch in Spanien unter dem Namen Secoinsa FM-7 verkauft und fand dort insbesondere im Bildungsbereich Anwendung.

Der Fujitsu FM-7 war ein bedeutender Heimcomputer in Japan und diente als Plattform für viele aufstrebende Entwickler. Ein herausragendes Beispiel ist Hironobu Sakaguchi, der später als Schöpfer der „Final Fantasy“-Reihe Berühmtheit erlangte. Seine Karriere begann mit der Entwicklung von Textadventures wie „The Death Trap“ (1984) und dessen Nachfolger „Will: The Death Trap II“ (1985) für den FM-7. Diese frühen Werke legten den Grundstein für seine spätere Erfolgsgeschichte bei Square.

Veröffentlicht in Systeme.

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