iFeel MouseMan
Ist denn schon ein Vierteljahrhundert vergangen? Im Jahr 2000 stellte nämlich Logitech die iFeel MouseMan vor und bot damit eine der ersten Computer-Mäuse, die haptisches Feedback integrierten. Er wurde im Herbst 2000 vorgestellt und kombinierte optische Präzision mit der Fähigkeit, taktile Rückmeldungen zu geben. Diese Innovation basierte auf der TouchSense-Technologie von Immersion Corp., die es ermöglichte, physische Empfindungen wie Vibrationen zu erzeugen, wenn der Mauszeiger über bestimmte Bildschirmobjekte bewegt wurde. Ziel war es, die Benutzererfahrung durch den zusätzlichen Sinneseindruck des Tastsinns zu bereichern.
Der iFeel MouseMan verfügte über einen USB-Anschluss, drei Tasten und ein Scrollrad. Sein Design war ergonomisch gestaltet, um sowohl Komfort als auch Funktionalität zu bieten. Die Maus nutzte einen optischen Sensor mit einer Auflösung von 800 dpi, was für die damalige Zeit eine hohe Präzision bedeutete. Die Integration des haptischen Feedbacks wurde durch einen kleinen Motor realisiert, der Vibrationen erzeugte, um verschiedene Texturen oder Aktionen zu simulieren.
Die Einführung des iFeel MouseMan wurde von Logitech als bedeutender Schritt in der Entwicklung von Benutzerschnittstellen angesehen. Wolfgang Hausen, Senior Vice President bei Logitech, betonte die Bedeutung des Tastsinns in der Computerinteraktion: "In der realen Welt verlassen wir uns stark auf unseren Tastsinn, um uns zu orientieren und zu führen. Warum sollten wir ihn nicht nutzen, um unser Computererlebnis zu verbessern?"
Der Preis für den iFeel MouseMan lag bei seiner Einführung bei 129 DM. Inflationsbereinigt entspricht dies im Jahr 2025 etwa 100 Euro. Eine günstigere Variante, die iFeel Mouse, war für 89 DM erhältlich, was heute rund 70 Euro entspricht.
In der Praxis zeigte sich, dass die haptischen Effekte besonders in Spielen zur Geltung kamen. Spiele wie Half-Life, Soldier of Fortune und Star Trek Voyager: Elite Force unterstützten die iFeel-Technologie, wodurch Explosionen, Schüsse oder andere Aktionen durch Vibrationen spürbar wurden. Allerdings war die Anzahl der Spiele, die diese Funktion unterstützten, begrenzt, und die Integration war oft nur durch spezielle Patches möglich.
Trotz des innovativen Ansatzes konnte sich der iFeel MouseMan nicht dauerhaft am Markt etablieren. Die begrenzte Softwareunterstützung und die zusätzlichen Kosten führten dazu, dass die Technologie nicht weit verbreitet wurde. Heute sind Mäuse mit haptischem Feedback selten, und der iFeel MouseMan gilt als Kuriosität in der Geschichte der Computerperipherie. Dennoch bleibt er ein interessantes Beispiel für den Versuch, die Computerinteraktion um den Tastsinn zu erweitern.