TurboGrafx-16
Das TurboGrafx-16 und die PC Engine sind technisch eng miteinander verwandt, weisen jedoch einige Unterschiede auf, die vor allem durch ihre jeweilige Marktausrichtung bedingt sind. Die PC Engine (eine ausführliche Geschichte findet Ihr hier) wurde 1987 in Japan eingeführt und war für ihre kompakte Bauweise und starke Hardware bekannt. Das TurboGrafx-16 hingegen wurde für den nordamerikanischen Markt überarbeitet und 1989 veröffentlicht, was einige physische und technische Veränderungen mit sich brachte.
Einer der auffälligsten Unterschiede ist die Größe der beiden Konsolen. Die PC Engine ist mit ihren Maßen von etwa 14 cm × 14 cm die kleinste Heimkonsole ihrer Zeit, während das TurboGrafx-16 aufgrund von Marktanforderungen in Nordamerika deutlich größer ausfiel. Die US-Version misst etwa 28 cm × 19 cm, was vor allem an dem vergrößerten Gehäuse liegt, das an den westlichen Markt angepasst wurde. Diese Änderung hatte jedoch keinen Einfluss auf die interne Hardware, die weitgehend identisch blieb.
Technisch basieren beide Konsolen auf demselben Hauptprozessor, dem Hudson Soft HuC6280, einer erweiterten 8-Bit-CPU mit 16-Bit-Adressbus und einem Takt von 7,16 MHz. Die Grafikeinheit besteht aus zwei Custom-Chips, die eine maximale Auflösung von 512×242 Pixeln und 482 darstellbare Farben aus einer Palette von 512 ermöglichen. Diese Spezifikationen gelten sowohl für die PC Engine als auch für das TurboGrafx-16, sodass die Spiele visuell identisch sind.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Modellen liegt in der Kompatibilität mit Zubehör und Erweiterungen. Während die PC Engine zahlreiche regionale Varianten und Erweiterungen erhielt, wie das CD-ROM²-System und den SuperGrafx, hatte das TurboGrafx-16 nur eingeschränkten Zugang zu diesen Technologien. Zudem wurde der Expansion-Port leicht verändert, sodass einige japanische Add-ons ohne Adapter nicht kompatibel waren.
Ein weiterer Unterschied betrifft die Spielmodule, die sogenannten HuCards. Während die japanischen HuCards und die US-amerikanischen TurboChips technisch gleichwertig sind, wurde die Pinbelegung leicht modifiziert, wodurch Spiele aus der jeweils anderen Region ohne einen Adapter nicht direkt spielbar sind.
Zusätzlich gab es Anpassungen beim RF- und AV-Ausgang. Die PC Engine wurde in Japan mit einem RF-Modulator und später mit Composite-Video-Ausgang angeboten. Das TurboGrafx-16 verfügte standardmäßig über einen verbesserten AV-Anschluss, wodurch es einfacher war, die Konsole mit modernen Fernsehern zu verbinden.
Zusammenfassend sind die Hauptunterschiede zwischen der PC Engine und dem TurboGrafx-16 hauptsächlich kosmetischer Natur, mit einigen Anpassungen für den westlichen Markt. Die Hardware blieb in ihren Kernfunktionen identisch, doch die unterschiedliche Größe, Pinbelegung der HuCards und die Anpassungen der Anschlüsse führten dazu, dass die beiden Modelle ohne Adapter nicht vollständig untereinander kompatibel waren.