Dogs of War - 1989 by Elite Systems
Dogs of War, entwickelt von den britischen Elite Systems und veröffentlicht 1989, ist ein Top-Down-Actionspiel, das für Plattformen wie den Commodore Amiga und Atari ST erschien. Inspiriert von Söldnerfilmen und Arcade-Shootern der 1980er Jahre, versetzt das Spiel die Spieler in die Rolle von Söldnern, die verschiedene Missionen rund um den Globus ausführen müssen. Mit seinem kooperativen Gameplay und der Betonung auf taktische Planung hob es sich von anderen Spielen der Zeit ab, auch wenn es nicht ohne Schwächen war.
Die Entstehungsgeschichte von Dogs of War begann in einer Zeit, in der Elite Systems bereits für Titel wie Bomb Jack und Commandobekannt war. Man suchte nach einem Projekt, das die Essenz dieser erfolgreichen Arcade-Spiele aufgreifen und mit einem tieferen taktischen Element kombinieren sollte. Ein ehemaliger Entwickler erzählte später: „Wir wollten die schnelle Action von Arcade-Shootern mit etwas mehr Substanz kombinieren, ohne die zugängliche Natur zu verlieren.“ Das Team war klein, und viele der Ideen wurden während der Entwicklung improvisiert. Besonders die Waffen- und Ausrüstungsmechanik wurde erst in einer späteren Entwicklungsphase eingefügt, nachdem ein interner Prototyp gezeigt hatte, wie stark sie die Dynamik verbessern konnte.
Das Gameplay von Dogs of War ist eine Mischung aus taktischer Planung und actiongeladener Schießerei. Zu Beginn jeder Mission kann der Spieler sein Team ausrüsten, wobei eine Vielzahl von Waffen und Ausrüstungsgegenständen zur Verfügung steht. Von Maschinengewehren über Granaten bis hin zu Raketenwerfern – die Spieler müssen ihre Auswahl strategisch an die Mission anpassen. Die eigentlichen Missionen finden aus der Vogelperspektive statt und fordern die Spieler auf, feindliche Stützpunkte zu zerstören, Geiseln zu retten oder strategische Ziele zu erreichen. Der kooperative Modus für zwei Spieler war ein Highlight des Spiels und wurde von vielen als eine der besten Umsetzungen dieses Konzepts in der damaligen Ära gelobt. „Es war wie ein modernes Commando, aber mit der Möglichkeit, mit einem Freund zu spielen“, schrieb ein Kritiker von Amiga Format.
Ein Insider berichtete später, dass die Bazooka ursprünglich so stark war, dass sie jeden Gegner auf dem Bildschirm eliminieren konnte, was zu internen Scherzen führte. „Wir nannten sie den 'God Mode'-Knopf, weil sie alles plattmachte.“ Diese Überlegenheit wurde schließlich reduziert, doch die Waffe blieb eine der beliebtesten im Spiel.
Der marktwirtschaftliche Erfolg von Dogs of War war solide, aber nicht herausragend. Während das Spiel in Europa, insbesondere in Großbritannien und Deutschland, moderate Verkaufszahlen erreichte, konnte es in den USA weniger Fuß
fassen. Elite Systems hatte gehofft, mit dem Spiel an die Erfolge ihrer früheren Titel anzuknüpfen, doch die Konkurrenz war stark. Spiele wie Ikari Warriors und Rambo III boten ähnliche Erfahrungen und hatten oft größere Marketingkampagnen. Dennoch entwickelte sich Dogs of Warüber die Jahre zu einem Kultklassiker, insbesondere unter Amiga-Fans.
Die internationalen Wertungen für Dogs of War waren gemischt bis positiv. Das britische Magazin Amiga Format bewertete das Spiel mit 80 % und lobte die strategischen Elemente und den Koop-Modus, kritisierte jedoch die repetitive Natur der Missionen. Zzap! vergab 78 % und hob die beeindruckende Grafik und den flüssigen Spielablauf hervor, bemängelte jedoch den Mangel an Langzeitmotivation. In den USA war die Rezeption zurückhaltender: Computer Gaming World bewertete das Spiel mit 3 von 5 Sternen und bezeichnete es als „solide, aber wenig innovativ“.
Die Kontroversen um Dogs of War waren vergleichsweise gering, doch einige Kritiker stellten die Darstellung von Gewalt und die Glorifizierung des Söldnertums infrage. Während die meisten Spiele dieser Art ähnliche Themen behandelten, gab es Stimmen, die das Spiel als zu gewaltverherrlichend bezeichneten. Ein Vertreter von Elite Systems verteidigte das Spiel in einem Interview: „Es ist reine Fiktion, inspiriert von Actionfilmen und Comics. Wir wollten ein unterhaltsames, packendes Spiel schaffen, nicht mehr und nicht weniger.“
Rückblickend wird Dogs of War oft als ein unterschätzter Titel angesehen, der besonders im Koop-Modus glänzte. Ein Fan fasste es treffend zusammen: „Es mag nicht das revolutionärste Spiel gewesen sein, aber es hat bewiesen, wie viel Spaß man mit einem einfachen Konzept und der richtigen Umsetzung haben kann.“