Amstrad CPC 464

Amstrad CPC 464

Amstrad CPC 464Der Amstrad CPC (Colour Personal Computer), eine Heimcomputer-Serie aus Großbritannien, wurde 1984 von Amstrad unter der Leitung von Alan Michael Sugar veröffentlicht. Die Serie war Amstrads Antwort auf die Dominanz von Commodore, Sinclair und Acorn im britischen Heimcomputermarkt der frühen 1980er Jahre. Sugar, ein britischer Unternehmer aus einfachen Verhältnissen, hatte sich bis dahin mit billigen Stereoanlagen und Haushaltsgeräten einen Namen gemacht. Mit dem CPC wollte er in den expandierenden Heimcomputermarkt einsteigen, allerdings mit einer radikal anderen Herangehensweise: statt einem nackten Motherboard wie beim Sinclair ZX Spectrum oder modularen Komponenten wie beim Commodore 64 sollte der CPC als komplettes, benutzerfreundliches Paket daherkommen – inklusive Monitor und eingebautem Massenspeicher.

Der ursprüngliche CPC 464 erschien im Juni 1984 zu einem Preis von etwa £199 mit Monochrommonitor oder £299 mit Farbmonitor. Inflationsbereinigt entspricht das heute etwa 770 bis 1.160 Euro. Diese Strategie – ein Komplettsystem ohne das sonst übliche Kabelgewirr und externe Netzteile – war eine durchschlagende Innovation. Die ersten Modelle verkauften sich hervorragend, was nicht zuletzt am aggressiven Marketing lag: Die Werbekampagnen stellten den CPC als stilvolle, moderne Alternative zu den alternden Heimcomputern der Konkurrenz dar. In der „Your Computer“-Ausgabe vom August 1984 hieß es: „Der CPC ist ein Statement: Endlich ein Computer, der wie ein Gerät für Menschen aussieht und nicht wie ein Spielzeug für Bastler.“

Technisch war der CPC 464 um den Zilog Z80A-Prozessor herum aufgebaut, der mit 4 MHz getaktet war. Der Z80 war zu dieser Zeit ein populärer 8-Bit-Prozessor, der ursprünglich von Zilog entwickelt worden war, einer Firma, die von ehemaligen Intel-Mitarbeitern gegründet wurde. Der Z80 war binärkompatibel zum Intel 8080, aber mit erweitertem Befehlssatz und zusätzlichen Registern. Dies machte ihn für viele Entwickler attraktiv, da er sowohl leistungsfähig als auch kostengünstig war. Der Z80 verarbeitete Daten in 8-Bit-Schritten und adressierte bis zu 64 KB RAM direkt. Der CPC 464 verfügte standardmäßig über 64 KB RAM, später gab es Modelle mit 128 KB.

Die Grafikeinheit des CPC bot drei verschiedene Bildschirmmodi: Mode 0 mit 160×200 Pixeln bei 16 Farben, Mode 1 mit 320×200 Pixeln bei 4 Farben, und Mode 2 mit 640×200 Pixeln bei nur 2 Farben. Damit bot der CPC eine enorme Flexibilität – und schlug den ZX Spectrum in Farbdarstellung und Auflösung deutlich. Die Palette umfasste 27 Farben, wobei je nach Modus eine bestimmte Auswahl gleichzeitig darstellbar war. Der Bildschirm wurde über einen eingebauten Gate Array Chip angesteuert, der die Zusammenarbeit zwischen dem Prozessor und dem CRTC (Cathode Ray Tube Controller, ein Hitachi 6845) regelte.

Die Tonerzeugung übernahm der AY-3-8912 Soundchip von General Instrument. Dieser dreistimmige PSG (Programmable Sound Generator) war auch im MSX-Standard, dem Atari ST und im ZX Spectrum 128 enthalten. Er ermöglichte komplexe Klangstrukturen und war fähig, einfache Musik sowie Soundeffekte für Spiele zu generieren. Der AY-3-8912 verfügte über drei unabhängige Kanäle mit steuerbarer Lautstärke und Rauschgenerator, was ihn dem SID-Chip des C64 zwar unterlegen, aber dem simplen Beeper des Spectrum weit überlegen machte.

Das Betriebssystem des CPC war AMSDOS, ein in ROM eingebettetes Dateisystem, das mit dem ebenfalls enthaltenen Locomotive BASIC eng verzahnt war. Dieses BASIC galt damals als eines der leistungsfähigsten auf Heimcomputern. Es ermöglichte strukturierte Programmierung, hatte viele Befehle für Grafik und Sound, und nutzte die Hardware effizient aus. Locomotive Software Ltd., die dieses BASIC entwickelte, bestand aus einer kleinen Gruppe talentierter Entwickler, angeführt von Richard Clayton. Sie arbeiteten eng mit Amstrad zusammen, um ein konsistentes Benutzererlebnis zu garantieren.

Der Aufbau des CPC war ein Alleinstellungsmerkmal: Der Computer war in die Tastatureinheit integriert, ein Bandlaufwerk (bzw. später ein 3-Zoll-Diskettenlaufwerk beim CPC 664/6128) war eingebaut, und ein Monitor diente gleichzeitig als Netzteil für das System – ein cleveres Design, das Kabelsalat und Kompatibilitätsprobleme minimierte. Der Massenspeicher war zunächst das Kassettenlaufwerk, später ersetzte Amstrad es durch ein 3-Zoll-Diskettenlaufwerk, das von Hitachi stammte. Diese Disketten boten eine Kapazität von 178 KB pro Seite und galten als zuverlässig, waren jedoch teurer und weniger verbreitet als die 5,25-Zoll- oder 3,5-Zoll-Diskettenformate der Konkurrenz. Dies führte dazu, dass viele Anwender Adapter oder Zusatzlaufwerke verwendeten.

Anschlusstechnisch verfügte der CPC über einen Expansion-Port, Joystick-Anschluss, Audio-Ausgang, Druckeranschluss und einen RGB-Monitoranschluss. Viele Peripheriegeräte wurden geplant oder tatsächlich produziert, darunter Plotter, externe Laufwerke, Speichererweiterungen, Maus-Interfaces, Lightguns und sogar MIDI-Erweiterungen. Amstrad versuchte auch, den CPC als Bildungsrechner in Schulen zu etablieren – mit begrenztem Erfolg, da BBC Micro und Acorn hier stärker waren.

Mit über drei Millionen verkauften Einheiten war die CPC-Serie kommerziell ein großer Erfolg, insbesondere in Frankreich, Spanien und Großbritannien. Der CPC wurde nicht nur im Handel stark beworben, sondern auch als „Volkscomputer“ im Schulsystem einiger Länder eingeführt. Die CPC 464, 664 und 6128 bildeten die Kernfamilie, später folgten kompakte Varianten wie der CPC 464+ und 6128+ im Jahr 1990, die sich jedoch nicht mehr gut verkauften. In einem Artikel der französischen Zeitschrift Tilt wurde 1985 geschrieben: „Der CPC hat das geschafft, was der Thomson MO5 nicht konnte: Schüler begeistern, Eltern überzeugen und Entwickler motivieren.“

Zu den Nachteilen des CPC gehörten die proprietären 3-Zoll-Disketten, die begrenzte Softwarekompatibilität mit anderen Plattformen, sowie die etwas schwerfällige Grafikprogrammierung in BASIC. Auch wenn die Hardware solide war, wurden viele Spiele nur in Modus 1 mit 4 Farben portiert, um die Speicherkapazität nicht zu überlasten – ein Punkt, der die visuelle Qualität vieler Titel gegenüber C64- oder ST-Versionen schmälert. Dafür punktete der CPC mit Zuverlässigkeit, einfacher Bedienung und gutem BASIC.

Im Vergleich zur Konkurrenz war der C64 klanglich überlegen (dank SID), der Spectrum billiger (aber technisch deutlich unterlegen), und der BBC Micro besser für Bildungseinrichtungen ausgestattet, aber teurer. Der CPC versuchte sich dazwischen zu positionieren – mit einem gewissen Maß an Erfolg. Alan Sugar selbst bemerkte einmal süffisant: „Wir bauen keine Computer für Freaks. Wir bauen Maschinen für Menschen, die einfach einen funktionierenden Computer wollen.“

Zwar war der Amstrad CPC nie so stark mit prominenten Fans verbunden wie der Commodore 64 oder der ZX Spectrum, doch gibt es einige bekannte Persönlichkeiten aus der Technik-, Musik- oder Gameszene, die sich öffentlich als Fans oder frühere Nutzer des Amstrad CPC geäußert haben. Hier sind einige davon, darunter auch solche, die heute in der Retro- oder Games-Community einen gewissen Bekanntheitsgrad besitzen, beispielsweise Ben Daglish – Der bekannte britische Komponist von 8-Bit-Musik (u.a. The Last Ninja, Krakout) arbeitete zwar vorrangig für den C64, äußerte aber mehrfach in Interviews seine Sympathie für den CPC-Soundchip AY-3-8912 und nannte ihn „eleganter als man glaubt“. In einem Interview mit Retro Gamer sagte er: „Mit ein bisschen Liebe und technischem Verständnis ließ sich dem CPC-Soundchip fast so viel Gefühl entlocken wie dem SID.“

Auch John Romero war von der CPC Reihe angetan. Der Mitbegründer von id Software (Doom, Quake) erwähnte in einem Twitter-Beitrag, dass er nie selbst einen CPC besaß, aber ein Fan von CPC-Demos geworden sei, nachdem er sie auf Retro-Festivals gesehen hatte: „Demos auf dem CPC zeigen, wie viel man aus limitierter Hardware herausholen kann – echtes Kunsthandwerk.

Heute gilt der Amstrad CPC als einer der stilvollsten und durchdachtesten Heimcomputer der 80er Jahre. Eine aktive Retro-Community pflegt sein Erbe, entwickelt neue Spiele, Hardware-Erweiterungen und Emulatoren. Der CPC war nie der revolutionärste Computer – aber er war einer der solidesten, und sein Erfolg zeigt, dass durchdachtes Design und kluge Marktstrategie selbst gegen technisch überlegene Konkurrenten bestehen konnten.

PCW 9512+

PCW 9512+

PCW 9512Die Vorgänger PCW 8512 und PCW 8256 waren erfolgreich genug, um das Unternehmen Amstrad 1987 dazu zu bewegen einen Nachfolger, unter dem Namen PCW 9512, zu veröffentlichen. Die Entwicklung des PCW 9512+ wurde maßgeblich von Locomotive Software vorangetrieben. Dieses britische Unternehmen, gegründet von Richard Clayton und Chris Hall, war verantwortlich für die Entwicklung von LocoScript sowie anderer Software für Amstrad. Ihre Expertise trug wesentlich zum Erfolg der PCW-Serie bei. Locomotive BASIC und die robuste, fehlerfreie Softwarearchitektur machten die Systeme trotz bescheidener Hardware angenehm stabil.

Die Vorgängermodelle etablierten sich als kostengünstige und benutzerfreundliche Lösungen für Textverarbeitung und andere Büroanwendungen. Amstrad erkannte das Potenzial, diese Linie weiterzuentwickeln, und brachte 1987 den PCW 9512 auf den Markt, der durch verbesserte Hardware und ein neues Design überzeugte. Der PCW 9512+ folgte 1991 und brachte weitere Aktualisierungen mit sich, darunter ein 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk mit 720 KB Kapazität, das den Zugriff auf Daten erleichterte.

Im Herzen des PCW 9512+ arbeitet der Zilog Z80A Prozessor mit einer Taktfrequenz von 4 MHz. Dieser 8-Bit-Prozessor wurde in vielen Computern der Ära eingesetzt, allerdings dämmerte die Ära der 8bit Prozessoren mit der Einführung der 16bit Computer und Konsolen erst langsam und dann rasant dem Ende entgegen. Der Z80A basiert auf einer CISC-Architektur (Complex Instruction Set Computing) und ist bekannt für seine effiziente Befehlsverarbeitung und Flexibilität, was ihn besonders für Anwendungen wie Textverarbeitung geeignet machte. Er verfügte über 158 Befehle und eine Vielzahl von Adressierungsmodi, was ihn vielseitig und effizient für verschiedene Softwareeinsätze machte.

Bei seiner Markteinführung wurde der PCW 9512+ zu einem Preis von etwa 499 £ angeboten. Unter Berücksichtigung der Inflation entspricht dies heute ungefähr 1.100 bis 1.200 Euro. Diese Preisgestaltung machte den PCW 9512+ zu einer attraktiven Option für preisbewusste Käufer, die dennoch nicht auf Leistung verzichten wollten.

Der Aufbau des PCW 9512+ zeichnet sich durch ein integriertes Design aus, bei dem Monitor und Rechner in einem Gehäuse vereint sind. Dies förderte eine platzsparende Aufstellung und einfache Handhabung. Das System verfügte über einen separaten, ergonomisch gestalteten Tastaturblock mit 82 Tasten, der ein komfortables Schreibgefühl bot. Als Massenspeicher diente das integrierte 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk, das den Zugriff auf Daten und Programme erleichterte. Frühere Modelle hatten noch 3"-Laufwerke verwendet, was durch die 3,5"-Diskette im 9512+ deutlich benutzerfreundlicher wurde.

Als Betriebssystem kam CP/M zum Einsatz, ein in den 1980er Jahren weit verbreitetes System für Mikrocomputer. CP/M bot eine stabile Plattform für zahlreiche Anwendungen, insbesondere im Bereich der Textverarbeitung. Der PCW 9512+ wurde mit LocoScript 2 ausgeliefert, einer leistungsfähigen Textverarbeitungssoftware, die für ihre Benutzerfreundlichkeit geschätzt wurde. LocoScript war ein echtes Highlight: Es erlaubte sogar das Einfügen von Grafiken in Textdokumente – ein bemerkenswerter Luxus für diese Preisklasse.

In Bezug auf Anschlüsse bot der PCW 9512+ einen parallelen Druckeranschluss, der die Anbindung externer Drucker ermöglichte. Dies war eine Verbesserung gegenüber früheren Modellen und erweiterte die Einsatzmöglichkeiten des Systems erheblich. Geplante, aber selten realisierte Peripheriegeräte umfassten unter anderem ein 3,5"-Zweites Diskettenlaufwerk, externe Speicherlösungen, Modems und Schnittstellenadapter für serielle Kommunikation. Viele dieser Erweiterungen blieben auf Prototyp- oder Kleinserienebene stecken, da sich der PCW eher an eine Zielgruppe richtete, die mit der Grundausstattung zufrieden war.
Der Monitor des PCW 9512+ bot eine Auflösung von 720 x 256 Pixeln in monochromer Darstellung. Dies ermöglichte eine klare und scharfe Anzeige von Texten und einfachen Grafiken. Die Bildschirmgröße betrug 14 Zoll, was für damalige Verhältnisse großzügig bemessen war und ein angenehmes Arbeiten ermöglichte. Farbdarstellung war nicht vorgesehen – der Monitor war grün-monochrom, was bei längeren Arbeitssitzungen jedoch angenehmer für die Augen war.

In puncto Sound verfügte der PCW 9512+ lediglich über einen einfachen Piezo-Lautsprecher, der für Systemtöne genutzt wurde. Ein dedizierter Soundchip war nicht vorhanden, was die Audiofähigkeiten des Systems stark einschränkte. Musik, Spiele oder Sprachausgabe waren nur sehr eingeschränkt möglich. Für einen reinen Bürocomputer war das allerdings akzeptabel – aus Sicht eines Heimcomputers jedoch ein Nachteil.
Im Vergleich zu Konkurrenzmodellen wie dem IBM PC, Apple Macintosh oder auch den Heimcomputern wie dem Atari ST oder Commodore Amiga bot der PCW 9512+ ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Integration von Hardware und Software speziell für Textverarbeitung machte ihn zu einer attraktiven Wahl für Schriftsteller, Journalisten, Studenten und kleine Unternehmen. Besonders überzeugend war, dass ein Monitor, Drucker, Tastatur und Software im Lieferumfang enthalten waren – ein Komplettpaket zum kleinen Preis.

Allerdings war das System aufgrund seines proprietären Designs weniger flexibel und erweiterbar als viele Konkurrenzprodukte. Die fehlende Farbdarstellung, eingeschränkte Soundfähigkeiten und die Abhängigkeit von CP/M (statt MS-DOS oder später Windows) schränkten seine Vielseitigkeit ein. Auch der Wechsel auf modernere Speichermedien war nur begrenzt möglich, da die PCW-Reihe nie eine interne Festplatte unterstützte.
Ein interessantes Detail ist, dass die PCW-Serie während der Entwicklung den Codenamen "Joyce" trug – benannt nach der Sekretärin von Amstrad-Gründer Sir Alan Sugar. Dieses charmante Detail unterstreicht die enge Verbindung zwischen den Entwicklern und der Zielgruppe: Menschen, die keine Computerexperten waren, sondern einfach nur ein zuverlässiges Arbeitsgerät benötigten.

Acorn Archimedes A305 und A310

Acorn Archimedes A305 und A310

Die Modelle Acorn Archimedes A305 und A310, die 1987 auf den Markt kamen, markierten einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte der Mikroprozessoren. Sie waren die ersten Modelle einer neuen Generation von Computern, die auf der damals revolutionären ARM-Architektur basierten, einer Technologie, die später die Grundlage für unzählige Geräte weltweit bilden sollte. Entwickelt von der britischen Firma Acorn Computers, zielten diese Modelle darauf ab, leistungsstarke Rechner mit einer benutzerfreundlichen Umgebung zu verbinden, die sowohl für Bildungseinrichtungen als auch für Privatanwender attraktiv war.

Die Entstehung des Archimedes A305 und A310 geht auf das Jahr 1983 Jahre zurück, als Acorn nach dem Erfolg der BBC Micro-Serie neue Wege suchte, um innovative Technologien zu entwickeln. Die Firma erkannte früh, dass der Markt für Heimcomputer in Richtung höherer Leistung und effizienterer Designs drängte. Nach intensiver Forschung und Experimenten entstand der erste ARM-Prozessor (Acorn RISC Machine), der die Grundlage für den Archimedes bilden sollte. Der ARM2-Chip, der in den A305 und A310 zum Einsatz kam, war ein 32-Bit-RISC (Reduced Instruction Set Computer, eine Prozessorarchitektur, die darauf ausgelegt ist, statt eines komplexen Befehlssatzes, einen vereinfachten zu verwenden, der die Befehle deutlich schneller ausführen kann)-Prozessor, der mit einer Taktrate von 8 MHz lief. Trotz seiner vergleichsweise niedrigen Taktfrequenz übertraf der ARM2 dank seines optimierten Designs viele Konkurrenten und war in der Lage, pro Taktzyklus beeindruckend viel Arbeit zu leisten.

Dank des RISC-Designs des ARM2-Prozessors benötigte der Computer weniger Energie und lieferte dabei eine Leistung, die vielen Konkurrenten mit CISC-Architektur überlegen war. Dies zeigte sich besonders in Anwendungen, die intensive Berechnungen oder grafische Operationen erforderten. Und der Archimedes war schnell, verdammt schnell. Ein potenzieller Kunde auf einer Computermesse, der an der Vorführung eines CAD-Programms interessiert war, bemerkte, dass der Archimedes selbst komplexe Aufgaben ohne merkliche Verzögerung ausführte. Er war überzeugt, dass es sich um eine Täuschung handeln musste, da kein Computer so schnell sein konnte. Erst als ein Techniker die Abdeckung des Geräts entfernte, um den ARM2-Chip zu zeigen, war der Kunde überzeugt. Diese Geschichte unterstreicht, wie revolutionär die Architektur des Archimedes für ihre Zeit war.

Der A305 wurde mit 512 KByte, während der A310 bereits mit 1 MByte Arbeitsspeicher ausgestattet war. Findige Verkäufer in Deutschland statteten den A305 mit 1 MByte aus und klebten über die Versionsnummer einen Sticker mit der Bezeichnung A310. Auch der A310 erfuhr eine „Verbesserung“, dies jedoch bereits in Großbritannien. Dort erhielten sie nach einer kurzen Behandlung Upgrades auf 2 oder 4 MByte. Der Videochip ermöglichte Auflösungen von bis zu 640 x 256 Pixeln bei 256 Farben oder 1152 x 896 Pixeln in monochromer Darstellung, was für Anwendungen wie Textverarbeitung oder Grafikdesign ideal war. Das Audio wurde durch einen 8-Kanal-Soundchip bereitgestellt, der Stereoton erzeugte und qualitativ hochwertig genug war, um auch in Musikprojekten Verwendung zu finden. Der Computer bot mehrere Anschlussmöglichkeiten, darunter serielle und parallele Schnittstellen, sowie einen Erweiterungssteckplatz für zusätzliche Hardware, der die Flexibilität des Systems weiter erhöhte.

Das ursprüngliche Betriebssystem der Archimedes-Serie nannte sich Arthur und wurde in der ersten Verkaufsversion als Version 0.20 bereitgestellt, das kurze Zeit später von Version 0.30 und darauf von 1.20 beerbt wurde. Arthur enthielt darüber hinaus die Programmiersprache BBC Basic und einen Emulator für den BBC Micro. Bis dahin war das OS kein Multitasking-Betriebssystem, sondern bot nicht präemptives Multitasking, das bedeutet, die Prozesse mussten freiwillig die Kontrolle in regelmäßigen Abständen oder im Leerlauf abgeben, damit mehrere Anwendungen gleichzeitig laufen konnten. Im April 1989 erschien Arthur 2, dass bei der Veröffentlichung in RISC OS 2 umgetauft und käuflich erworben werden musste, sofern man Besitzer eines älteren Modelles war. Frisch produzierte Modelle konnten sofort mit dem neuen OS loslegen.

RISC OS war seiner Zeit weit voraus und kombinierte eine grafische Benutzeroberfläche mit einer leistungsstarken Shell. Es war für seine Geschwindigkeit und Effizienz bekannt und bot unter anderem Multitasking-Funktionen, die damals nur selten in Heimcomputern zu finden waren. Eine zeitgenössische Rezension in der Zeitschrift Byte nannte RISC OS „ein Paradebeispiel dafür, wie ein Betriebssystem die Hardware optimal ergänzen kann, ohne den Benutzer zu überfordern“.

Die Modelle A305 und A310 erhielten viel Lob von der Fachpresse, wurden aber kommerziell von der wachsenden Konkurrenz durch IBM-kompatible PCs und den Apple Macintosh überschattet. Dennoch gelang es Acorn, mit der Archimedes-Serie eine treue Fangemeinde aufzubauen und die Grundlage für zukünftige Entwicklungen zu legen. Die ARM-Technologie, die in diesen Computern debütierte, entwickelte sich später zu einem der wichtigsten Standards in der Halbleiterindustrie und ist heute in Milliarden von Geräten weltweit zu finden. Für all jene, die sich das nicht vorstellen können: Ob Ihr Euch nun ein Apple iPhone oder ein Samsung an die Hörmuschel drückt, der Prozessor basiert auf der ARM Architektur von Acorn, die 1983 entwickelt wurde.

Der Acorn Archimedes A305 und A310 sind heute Kultobjekte unter Retro-Computer-Enthusiasten und gelten als Meilensteine in der Geschichte des Personal Computing. Ihre innovative Hardware, das fortschrittliche Betriebssystem und ihre wegweisende Architektur machen sie zu einem faszinierenden Beispiel für technologischen Fortschritt und visionäre Ingenieurskunst.

Archimedes A4

Archimedes A4

1992 brachte Acorn den Laptop A4 auf den Markt, der mit einer leicht gedrosselten Version des ARM3-Prozessors ausgestattet war. Der A4 war im Wesentlichen ein tragbarer A5000, dessen Motherboard auf die Größe eines halben A4-Blatts eingedampft wurde. Es beinhaltete zusätzliche Hardware für die Energieverwaltung und die Ansteuerung des LCD-Bildschirms. Zur Darstellung der Graustufen entwickelte Acorn einen eigenen Controller-Chip mit "Time-Domain-Dithering". Die so genannte Energieverwaltung des Geräts erlaubte es, den Prozessor auf niedrigere Frequenzen zu drosseln, den 12-MHz-RAM auf 3 MHz zu verlangsamen und bei Bedarf einzelne Subsysteme abzuschalten. Die Energiesparfunktionen aktivierten sich automatisch nach etwa einer Sekunde Inaktivität. Während der A5000 mit einem 25-MHz-ARM3 lief, nutzte der A4 eine 24-MHz-Variante, die zusätzlich einen 6-MHz-Energiesparmodus bot. Diese Funktion, kombiniert mit einem effizienten Energieverwaltungssystem, ermöglichte eine Akkulaufzeit von 2,5 bis 4 Stunden.

Der Laptop verfügte über einen 9-Zoll-LCD-Bildschirm mit passiver Matrix, der eine maximale Auflösung von 640 x 480 Pixeln in 15 Graustufen darstellen konnte. Für den Einsatz an einem externen Monitor war ein entsprechender Anschluss integriert, der dieselben Anzeigemöglichkeiten wie beim A5000 bot. Eine Farbversion des Geräts war von Acorn jedoch nicht geplant. Ein auffälliges Designmerkmal des A4 war das Fehlen eines integrierten Touchpads oder Trackpoints. Die Navigation erfolgte über die Cursortasten, alternativ konnte jedoch eine Logitech Mouse angeschlossen werden, die Acorn dem A4 praktischerweise gleich beilegte. Zu den weiteren Schnittstellen des A4 gehörten serielle und parallele Anschlüsse, ein PS/2-Anschluss für externe Tastaturen, ein Kopfhöreranschluss sowie die Möglichkeit, eine Econet-Erweiterungskarte zu installieren. Allerdings war kein direkter Econet-Anschluss integriert. Neben der Econet-Erweiterung und einer Festplatte waren keine weiteren Modifikationen am Gerät vorgesehen. Das Gehäuse des A4 wurde von Modellen anderer Hersteller wie Olivetti und Triumph-Adler übernommen. Interessanterweise ähnelte die Triumph-Adler Walkstation dem A4, Triumph-Adler bot jedoch ein integriertes Zeigegerät an, das von Testern allerdings als „praktisch unbrauchbarer Touchpad-Maus-Controller“ kritisiert wurde.

Der Einführungspreis des A4 lag bei 1399 £ (Stand 2025 etwa 3666 Euro) zzgl. MwSt. für das Einstiegsmodell mit 2 MB RAM und einer 60-MB-Festplatte. Für das Modell mit 4 MB RAM und derselben Festplattengröße wurden 1699 £ (Stand 2025 etwa 4450 Euro) zzgl. MwSt. berechnet. Für den Bildungssektor wurden günstigere Preise von 1099 £ bzw. 1399 £ angeboten. Acorn hoffte, dass Schulen den A4 als transportables Gerät zwischen Klassenräumen oder für Exkursionen nutzen würden. Dennoch kritisierten Tester, dass der A4 für Bildungseinrichtungen in großen Mengen zu teuer sei. Zudem begann der IBM PC kompatible Computer und damit auch die PC Laptops den Markt immer mehr zu durchdringen. In diesem Zuge wurden etwaige Konkurrenten praktisch hinweggefegt.

Für den A4 wurden im Laufe der Zeit einige Peripheriegeräte angeboten. Acorn selbst stellte die angekündigte Econet-Erweiterungskarte bereit, während Atomwide Ethernet- und SCSI-Adapter entwickelte, die den bidirektionalen Parallelport des A4 nutzten. Besonders interessant war das von Atomwide angebotene „Hi-Point“-Peripheriegerät, ein Trackball, der speziell modifiziert wurde, um als Acorn-kompatible Maus zu fungieren. Dieses Zubehör konnte an der Seite des Laptops befestigt werden, was die Bedienung erleichterte und dem Gerät zusätzliche Flexibilität verlieh.

Amstrad PPC 512 und 640

Amstrad PPC 512 und 640

Amstrad plante mit der PPC-Modellreihe den günstigsten tragbaren PC-kompatiblen seinerzeit zu produzieren, eigentlich das tragbare Gegenstück zum Amstrad PC 1512.

Bei der Benutzung des 9 Zoll großen LCD Monitors konnte sich sicherlich nur der nächste Optiker freuen, den Augen tat der Benutzer damit sicherlich keinen Gefallen. Jedoch wussten das wohl auch die Entwickler und ermöglichten es an den PPC einen monochromen oder CGA Monitor anzubinden (zusätzlich konnte man auch die Monitore der CPC-Serie anschließen).

Insgesamt gab es zwei Versionen, mit entweder einem oder zwei Floppy Laufwerken, die maximal 720 kB speichern konnten. Es wurden auch Versionen mit einer internen Festplatte verkauft. Deren Speicherplatz belief sich auf zehn oder 20 MB.

Den Vogel schoss allerdings die stromunabhängige Benutzung ab. Satte 10 R-14 Batterien mussten in das System eingesetzt werden. Abgesehen davon, dass der Rechner dann ein stattliches Gewicht bekam, saugte das stromhungrige Gerät den Batterien die Energie in einer Stunde wieder aus. Den Verkäufern von Varta sicherte das sicherlich feuchte Träume und nasse Augen.

Aktuell konnte sich der Rechner wieder von seiner besten Seite zeigen, war er doch in der Serie „Loki“ (Staffel 2, Folge 5) zu sehen.

Der Unterschied zwischen PPC 512 und PPC 640 waren lediglich der Speicherausbau, eine leicht veränderte Gehäusefarbe und ein internes Modem.

Amstrad PCW-16

Amstrad PCW-16

Der Amstrad PCW-16 wurde Anfang der 1990er Jahre als Nachfolger der erfolgreichen PCW-Reihe entwickelt, die seit 1985 insbesondere als kostengünstige Wordprozessoren für kleine Unternehmen, Selbstständige und den Bildungssektor beliebt war. Die ursprüngliche PCW-Serie, darunter Modelle wie der PCW-8256 und PCW-9512, zeichnete sich durch ihre Einfachheit und den Fokus auf Textverarbeitung aus, was sie zu einer günstigen Alternative zu den teureren IBM-kompatiblen PCs machte.

Amstrad erkannte jedoch, dass sich der Markt bis in die 1990er Jahre erheblich verändert hatte. Personal Computer wurden zunehmend leistungsfähiger, vielseitiger und günstiger. Die Einführung grafischer Benutzeroberflächen wie Windows und der Aufstieg von IBM-kompatiblen Systemen drängten spezialisierte Geräte wie die PCW-Reihe in eine Nische. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wollte Amstrad mit dem PCW-16 eine modernisierte Version der beliebten Plattform auf den Markt bringen. Ziel war es, das Gerät für traditionelle PCW-Kunden attraktiv zu machen und gleichzeitig neue Käufer anzusprechen.

Die Entwicklung des PCW-16 begann mit der Idee, die Einfachheit und Zuverlässigkeit der PCW-Serie beizubehalten, jedoch in einem moderneren Gewand. Hierbei wurde die textbasierte Benutzeroberfläche durch The Desktop, eine grafische Umgebung, ersetzt. The Desktop sollte den Bedienkomfort erhöhen und gleichzeitig eine vertraute Umgebung für bestehende Nutzer bieten. Das neue Betriebssystem Roseanne wurde speziell für den PCW-16 entwickelt und sollte, wie seine Vorgänger, ein einfaches und effizientes Arbeiten ermöglichen.

Trotz dieser Bemühungen war die Marktbedeutung des PCW-16 begrenzt. Als das Gerät 1994 veröffentlicht wurde, war der Markt für spezialisierte Textverarbeitungscomputer weitgehend verschwunden. IBM-kompatible PCs und Apple-Computer hatten sich mit ihren vielseitigen Einsatzmöglichkeiten durchgesetzt, und selbst einfache Textverarbeitungsprogramme waren mittlerweile auf nahezu jedem Computer verfügbar. Zudem fehlten dem PCW-16 viele der Funktionen, die andere Computer seiner Zeit boten, wie erweiterbare Software oder ein offenes Betriebssystem. Die angekündigten Erweiterungsmöglichkeiten, etwa zusätzliche Speicheroptionen oder Anwendungen auf ROM-Bausteinen, wurden nie umgesetzt, was die Attraktivität des Geräts weiter schmälerte.

In Großbritannien und einigen anderen Märkten fand der PCW-16 eine kleine, treue Anhängerschaft, insbesondere unter langjährigen Amstrad-Nutzern. Dennoch blieb das Gerät ein Nischenprodukt. Es konnte nicht an den Erfolg der ursprünglichen PCW-Reihe anknüpfen und wurde bald darauf vom Markt genommen. Heute wird der PCW-16 als eine interessante, aber letztlich erfolglose Übergangslösung angesehen, die den technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen ihrer Zeit nicht gewachsen war.